Bad Berleburg. Dem VfL Bad Berleburg steht durch einen Sieg und einen Ausrutscher des SC Hennen II plötzlich das Tor zum Titel und damit zur Verbandsliga offen
Unverhofft kommt oft: Weil der bisherige Tabellenführer SC Hennen II am Sonntag in der Bad Berleburger Stöppelhalle überraschend – vor allem in dieser Höhe – mit 0:3 gegen den VV Schwerte IV verlor, steht der VfL Bad Berleburg plötzlich an der Spitze der Volleyball-Landesliga. Die erste Partie des Doppelspieltags am Samstag gewann das Team von Trainer Matthias Winter zuvor nämlich 3:0 (25:12, 25:17, 25:20) gegen den Tabellenletzten, den VV Schwerte III. Es war der sechste Sieg im sechsten Spiel dieses Kalenderjahres. Nun steht das Tor zur Meisterschaft und damit zur Verbandsliga offen.
Auch interessant
„Wir haben zugesehen, aber natürlich nicht für Schwerte gejubelt. Das gehört sich ja nicht“, grinst Matthias Winter, wenngleich sich seine Mannschaft über die sich nun bietende Chance sehr freut.
Hartes Restprogramm für den VfL Bad Berleburg
Weil der VfL bei Punktgleichheit einen Sieg mehr auf dem Konto hat, wäre er mit 3:0- bzw. 3:1-Siegen in den ausstehenden Partien sicher Meister. Dies wird aber – zumal jeweils auswärts – gegen den Tabellendritten, -vierten und -fünften kein Selbstläufer. „Wir dürfen uns keinen Punktverlust leisten“, sagt Winter, denn Hennen II hat das deutlich leichtere Restprogramm.
Auch interessant
Mit konzentrierten Leistungen wie gegen Schwerte III, als der VfL nur zu Beginn des dritten Satzes wackelte, könnte sich der Titel-Traum erfüllen. Gegen die Ruhrstädterinnen spielte die junge Marie Homrighausen erstmals über einen längeren Zeitraum und machte ihre Sache mit ordentlichen Aufschlägen sowie einem mutigen Angriffsspiel gut. Auch Mareike Rothenpieler findet nach ihrer langen Auszeit immer besser in ihren Rhythmus.
Dem RC Sorpesee Paroli geboten
Keinen Schaden nahm das Selbstbewusstsein beim Viertelfinal-Aus im Bezirkspokal am Sonntag. Gegen den vier Klassen höher spielenden RC Sorpesee, souveräner Spitzenreiter der 3. Liga, hieß es 0:3 (20:25, 17:25, 13:25). In zwei von drei Sätzen erreichte der VfL sein Ziel, 15 Punkte zu holen. Erst am Ende litt die Konzentration.
Auch interessant
Sorpesee, bis auf zwei Ausfälle in Bestbesetzung angetreten, ließ zu keinem Zeitpunkt echte Zweifel aufkommen, bekam aber auch nichts geschenkt. Über jeden erzielten Punkt freuten sich die VfL-Frauen diebisch. Die Winter-Sechs bestach durch exzellente Blockarbeit, eine gute Annahme und großartigen Einsatz. Kurzzeitig keimte in der Crunch-Time des ersten Satzes sogar Hoffnung auf einen Satzgewinn auf, doch Sorpesee konterte mit spektakulären Schnellangriffen über die Mitte. Auf dieser Position hatte der VfL gegen die groß gewachsenen und sprunggewaltigen Gegnerinnen kein Mittel.
Den Gegner genarrt
„Sorpesee war technisch klasse und hat selbst aus schlecht gestellten Bällen noch etwas gemacht“, stellte VfL-Trainer Matthias Winter fest. Seinem Team sprach er ein Kompliment für eine Leistung am Limit aus. Besonders Stellspielerin Catharina Hüster machte ihm Freude: „Sie hat es fertig gebracht, den Gegner so zu verwirren, dass unsere Spielerinnen teilweise ohne Block angreifen konnten.“
VfL Bad Berleburg: Emma Althaus, Lara Böttger, Marie Homrighausen, Catharina Hüster, Mareike Rothenpieler, Julia Schoß, Petra Steiner und Annelie von Essen.
Kreisliga-Team hält Platz vier
Der VfL Bad Berleburg IV hat in der Frauen-Kreisliga am Sonntag mit 1:2 (18:25, 25:21, 12:15) gegen die VTV Freier Grund III verloren, gewann aber 2:0 (25:13, 25:12) gegen den VC ‘73 Freudenberg II. In der Tabelle bleibt das Team damit auf Rang vier.
Auch interessant
Gegen Freier Grund III hatte das reine U18-Team bei einem lethargischen Auftritt seine Nerven nicht im Griff und leistete sich eine hohe Eigenfehlerquote. Trainer Jürgen Reinhard: „Diese Leistungsschwankungen sind typisch bei Jugendlichen. Glücklicherweise waren wir gegen Freudenberg wieder hellwach.“
Für den VfL Bad Berleburg IV spielten Alexa Ekimowski, Mia Knebel, Tobias Kühn, Jakob Lach, Miriam Lauber, Paul Reinhard und Marius Wache.