Im vorletzten Teil unseres „Winter-Checks“ schauen wir auf die Teams auf den Plätzen 4 bis 6: Burbach, Germania Salchendorf II und SG Hickengrund.
Siegerland. Die SG Hickengrund, der SV Germania Salchendorf II und der VfB Burbach sind nur durch drei Pünktchen getrennt. Trotzdem geht nach ganz oben nicht mehr viel für das Trio, sind der VfL Klafeld-Geisweid und die SG Mudersbach/Brachbach eigentlich zu weit entfernt. Im vierten Teil unseres Winterchecks schauen wir näher auf diese drei Mannschaften aus dem oberen Tabellenmittelfeld.
SG Hickengrund (Platz 6)
Neben dem TuS Deuz und dem SV Setzen war die SG Hickengrund vergangene Saison der dritte Absteiger aus der Bezirksliga und hat sich aus dem Trio bisher am besten in der A-Kreisliga zurückgemeldet.
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Trotzdem beschreibt Sascha Majkic, Sportlicher Leiter der Hicken, den bisherigen Saisonverlauf als durchwachsen: „Alles in allem kann man sicherlich zufrieden sein. Als Absteiger direkt wieder als Favorit oben anzugreifen wäre vermessen. Ein paar Pünktchen mehr hätten es aber durchaus sein dürfen.“ Das Problem war dabei vor allem, dass die SGH hinten raus sehr viele Punkte hergeschenkt und Führungen nicht über die Zeit gebracht hat. „Ich sehe da kein konditionelles Problem, denn die Mannschaft ist fit. Wenn überhaupt, ist es eher ein mentales Problem, dass wir es nicht schaffen, Führungen besser zu verteidigen“, sagt Sascha Majkic.
Die Hicken stellen zwar die beste Offensive der Liga (53 Tore in 17 Spielen), bekommen aber zu viele Gegentore (42). „Unser Trainerduo Yannic Brück/Benjamin Simon macht einen super Job und hat es auch erfolgreich geschafft, der Mannschaft ein neues System einzuimpfen. Jetzt hoffe ich nur noch, dass wir ein paar mehr Spiele noch gewinnen und schauen, wozu es am Ende reicht“, sagt Sascha Majkic.
Unsere Prognose: Den „Hicken“ ist vor der Saison das Kunststück gelungen, nahezu den kompletten Kader zu halten. Wenn nun auch noch Marvin Diehl und Alexander Patt zurückkehren, dürfte die SG für jeden Gegner unangenehm sein. Auf die Durchschlagskraft der Offensive um Top-Torjäger Philipp Rath ist weiterhin Verlass.
Germ. Salchendorf II (Platz 5)
Die einzige Zweitvertretung im Siegerländer Fußball-Oberhaus steht auf respektablen fünften Tabellenplatz. Dennoch sieht Trainer Sebastian Reineck noch nicht alles ausgereizt: „In der Hinserie gab es ein Auf und Ab. Am meisten ärgert mich, dass wir Richtung Spielende noch einige Partien aus der Hand gegeben haben. Diese Punkte mehr würden uns gut zu Gesicht stehen.“
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Auffällig aus Sicht der Germanen war, dass Sebastian Reineck in den bisherigen 17 Spielen mehr als 30 verschiedene Spieler eingesetzt hat. „So ist es schwierig, sich vernünftig einzuspielen. Dazu kam, dass sich einige Leistungsträger schwer verletzt haben und kaum zur Verfügung standen beziehungsweise auch ab März noch nicht einsatzbereit sind“, sagt der Linienchef.
Nicht sicher sein
Mit im Schnitt etwas mehr als zwei Gegentoren pro Spiel möchte Sebastian Reineck in der Rückserie einen Augenmerk auf die Defensive legen: „Hier müssen wir noch etwas kompakter werden. Auch wenn wir auf Platz fünf stehen, zeigt die Tabellenkonstellation, dass gerade nach unten noch sehr viel passieren kann. Deswegen heißt es, schnell die nötigen Punkte holen und den Klassenerhalt klar machen. Klar ist auch, dass wir weiter ein guter Unterbau für unsere Bezirksliga-Mannschaft sein wollen.“
Unsere Prognose: Eine zweite Mannschaft nur ein Liga unter der „Ersten“ zeigt, dass die Qualität in Salchendorf stimmt. Sebastian Reineck hat in der Hinrunde gezeigt, dass er auch mit schwierigen Kaderumständen umgehen kann. Der Auftakt mit Klafeld, dem Derby gegen Netphen und Hickengrund ist aber ein knackiges Startprogramm. Die Germanen müssen zusehen, dort punktetechnisch nicht gänzlich leer auszugehen.
VfB Burbach (Platz 4)
Mit einem ausgesprochen kleinen Kader schaffte der VfB Burbach, das Jahr auf dem vierten Platz abzuschließen. Mit 27 Punkten steht das Team von Ralf Stein und Tobias Rath sehr gut da. „Ich bin stolz auf die junge Truppe. Sie hat in den bisherigen Spielen einen herausragenden Job gemacht und schlechte Spiele schnell abgehakt“, lobt Tobias Rath. Dass die Burbacher Wille, Leidenschaft und die richtige Einstellung mitbringen, hat vor allem die Reaktion auf das 0:15 gegen den TuS Deuz gezeigt. Mit 3:1 besiegte man in der Woche darauf den FC Kreuztal und zeigte, dass diese Niederlage ein zwar peinlicher, aber einmaliger Ausrutscher war.
Für die Rückrunde sieht Tobias Rath noch Verbesserungspotenzial in der Abwehr: „Die 49 Gegentore sind ein Trugschluss durch das Deuz-Ergebnis. Trotzdem können wir uns da noch weiterentwickeln. Generell befinden wir uns mit der Mannschaft auf einem sehr guten Weg und möchten diesen weitergehen.“
Alles eng zusammen
Dennoch weiß Tobias Rath auch, dass in der Liga noch alles sehr eng beieinander ist: „Es ist im Mittelfeld alles sehr eng zusammen. Da kann sich noch einiges verschieben. Wenn es für uns am Ende zu einem einstelligen Tabellenplatz reicht, bin ich sehr zufrieden.“
Unsere Prognose: Den vierten Platz zu halten, dürfte für den VfB Burbach nicht einfach werden. Die Form aus den letzten Spielen im vergangenen Jahr spricht allerdings für die Südsiegerländer, als man unter anderem den VfL Klafeld-Geisweid bezwang. Die Elf von Ralf Stein und Tobias Rath ist eine der positiven Überraschungen der bisherigen Saison und darf mit einem Platz unter den ersten acht rechnen.