Im dritten Teil unseres „Winterchecks“ der Fußball-Kreisliga A schauen wir auf drei Mannschaften, die im vermeintlich sicheren Mittelfeld stehen.

Siegerland. Der FC Wahlbach, der SV Netphen und der Siegener SC stehen zwar vom Tabellenstand im Niemandsland der A-Kreisliga, trotzdem muss bei den knappen Abständen immer auch noch ein Auge nach unten gerichtet werden.

Siegener SC (Platz 7)

Der Siegener SC hat vor der vergangene Saison einen großen Umbruch vollzogen. Durch viele Ab- und Neuzugänge fand sich zu Beginn der Spielzeit eine neue Truppe für den ebenfalls neuen Spielertrainer Ali Dakouche zusammen.

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„Durch diese Umstellung bin ich mit dem aktuellen Tabellenplatz zufrieden. Die Mannschaft hat in vielen Spielen ihre Qualität gezeigt, was auch daran liegt, dass sich alle Neuen sehr schnell akklimatisiert haben“, sagt Ali Dakouche.

Defensive stabilisieren

Für die Rückrunde möchte er eine noch stabilere Defensive sehen: „Da hatten wir in der Hinserie noch einige Defizite. Wenn wir uns in dem Teil stabilisieren, haben wir das Potenzial, jeden Gegner zu schlagen. Unsere Offensive ist bereits sehr gut, und auch der Fitnesszustand war in der Hinrunde ein ausschlaggebender Faktor, warum wir in Spielen nochmal zurückgekommen sind.“

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Trotzdem bleibt Ali Dakouche bescheiden und will so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben: „Wenn wir unser Primärziel erreicht haben, können wir vielleicht noch schauen, was nach oben geht. Ein Platz unter den Top Five wäre das Sahnehäubchen.“

Unsere Prognose: Mit Fidan Kameroli verfügt der SSC über den zweitbesten Torjäger der Liga und bringt auch sonst die offensive Schlagkraft mit, überall zu punkten. Den Klassenerhalt wird die Dakouche-Elf frühzeitig klar machen.

FC Wahlbach (Platz 8)

Seit Jahren eine Konstante in der Liga, mischt der FC Wahlbach auch diese Saison wieder im Mittelfeld mit. Spielertrainer Marek Gajdzis ist mit dem bisherigen Abschneiden zufrieden: „Von der reinen Punkteausbeute haben wir eine ordentliche Hinserie gespielt, auch wenn noch der eine oder andere Zähler mehr möglich gewesen wäre.“

Ein Mangel an Disziplin

Größtes Manko des FCW bislang: Die teils fehlende Disziplin. „Wir haben uns immer wieder doofe Gelb-Rote Karten eingefangen, die uns geschadet haben. Wir haben eh schon einen dünnen Kader. Unnötige Sperren setzen uns dann noch zu. Das ist ein Punkt, der in der Rückrunde angegangen werden muss“, so Marek Gajdzis.

Unterstützung erhält der FCW durch Neuzugang Artur Michel, der von der SpVg. Neunkirchen II kommt. Marek Gajdzis möchte in den verbleibenden Spielen vor allem Willen und Kampfbereitschaft sehen: „Wir haben in vielen Spielen eine gute Einstellung an den Tag gelegt, aber eben nicht in allen. Wenn wir das ab März noch besser umsetzen, sollten wir unser Ziel, den Klassenerhalt, erreichen können.“

Unsere Prognose: Der FC Wahlbach verfügt über einen qualitativ guten Kader, der in der A-Liga locker mithält. Das größte Problem ist die Quantität. Wenn der FCW von personellen Hiobsbotschaften verschont bleibt, ist der Klassenerhalt ein mehr als realistisches Ziel.

SV Netphen (Platz 9)

Die vergangene Saison beendete der SV Netphen als Aufsteiger auf Platz drei und galt deshalb unter vielen als möglicher Meister- bzw. Aufstiegskandidat. „Wir hatten eine schwachen Saisonstart, haben uns aber gefangen und teilweise gute Spiele gezeigt, wie beispielsweise der Sieg gegen Mudersbach. In Anbetracht der personellen Situation müssen wir mit dem aktuellen Tabellenplatz zufrieden sein“, sagt Sportlicher Leiter Marco Schneider. Der personelle Engpass führte dazu, dass Trainer Stephan Schwarz immer wieder umbauen musste und sich seine Elf nie richtig einspielen konnte.

Torwart Mirco Groos verletzt

Dazu droht Keeper Mirco Groos den Auftakt im März zu verpassen. Der aus der A-Jugend hochgezogene Schlussmann laboriert an einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung. Deswegen gibt Marco Schneider auch als Ziel primär den Klassenerhalt aus: „Wir müssen jetzt von Woche zu Woche schauen und das Beste aus der Situation machen. Wir wissen, dass wir noch den einen oder anderen Punkt holen müssen, um nicht nochmal unten rein zu rutschen. Der Rest wird sich zeigen.“

Unsere Prognose: Der SV Netphen hat den harten Alltag der Kreisliga A kennen gelernt. Der Zwischenspurt Ende 2019 hat aber gezeigt, wozu die Schwarz-Elf fähig ist. Das Duo Marco Schneider/Stephan Schwarz (mit Co-Trainer Christian Ax) wird das Schiff in sicheres Fahrwasser führen, wird ein einstelliger Tabellenplatz erreicht.