Villach/Österreich. Der SC Rückershausen ist beim Deutschlandpokal in Oberhof mit gleich drei Kombinierern vertreten. Die Resultate machen den Landestrainer stolz.

Die Nordische Kombination ist eine äußerst spezielle Sportart. Weil sie nur in den Wintersport-Nischen betrieben wird und die Anforderungen schwierig und komplex sind, gibt es wenig Athleten. Als der Deutsche Skiverband am Wochenende die sechs besten Schüler zum „Schnuppern“ in der Jugendklasse 16 einlud, konkurrierten dennoch gerade einmal 14 Starter um den Sieg.

Der Wettkampf, der wegen Schneemangels erst von Lauscha nach Schonach und schließlich ins tiefste Österreich nach Villach verlegt wurde und auch dort nur auf Kunstschnee stattfand, bot prima Bedingungen. Gut präparierte Anlagen und kaum vorhandene Winde sorgten für faire Verhältnisse in der Loipe sowie auf der K-90-Schanze.

Ein Verein, drei Starter: Mika Wunderlich (l.), Lukas Wied (m.) und Ryan Horn vertreten den SC Rückershausen beim Deutschlandpokal in Villach.
Ein Verein, drei Starter: Mika Wunderlich (l.), Lukas Wied (m.) und Ryan Horn vertreten den SC Rückershausen beim Deutschlandpokal in Villach. © Verein

Für Mika Wunderlich und Ryan Horn vom SC Rückershausen, die aus dem Schülercup eher 70-Meter-Schanzen gewohnt sind, bedeutete die größte der fünf Villacher Schanzen eine starke Umstellung – ebenso wie die längeren Strecken von 7,5 (Freitag )und 5,0 km (Samstag). Wunderlich hatte bereits am Herbst-Wettkampf der Älteren teilgenommen und wurde – damals nicht auf Schnee – Sechster. Für Horn war es die Premiere im Deutschlandpokal.

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„Sie haben das aber gut rübergebracht“, freute sich Jens Gneckow, Kombinations-Landestrainer im Westdeutschen Verband, über gute Resultate der „Youngster“: „Es war toll zu sehen, wie sie mithalten.“

Mika Wunderlich mit der besten Laufzeit

Dies galt besonders für den „langen“ Wettkampf am Freitag, bei dem es Wunderlich aufs Podium schaffte. Sein 85-Meter-Sprung bedeutete 1:24 Minuten Startrückstand von Platz 10 aus, doch der Volkholzer lief in der Loipe sogar schneller als alle Älteren und schob sich mit 20:08 Minuten über 7,5 Kilometer auf Rang drei hinter Tristan Sommerfeld (WSC Oberwiesenthal) und Beat Wiedemann (TSV Buchenberg).

Am Samstag sprang das gesamte Feld deutlich weiter, so dass Wunderlich trotz 87,0 Metern größeren Rückstand verbuchte – die erneute Laufbestzeit brachte diesmal „nur“ den vierten Platz. „Mika bringt die körperlichen Voraussetzungen mit für diese Ausdauerleistungen und ist extrem fleißig. Das ist stabil aufgebaut worden über die vergangenen Jahre, deshalb kann er diese Belastungen wegstecken“, erklärt Gneckow, warum der Volkholzer auch dem Jahrgang über ihm davonläuft.

Mika Wunderlich (r.) vom SC Rückershausen wird Dritter beim Deutschlandpokal in Villach.
Mika Wunderlich (r.) vom SC Rückershausen wird Dritter beim Deutschlandpokal in Villach. © Verein

Ryan Horn bestätigte seinen Aufwärtstrend, sprang auf 83,0 und 86,0 Metern. Er sortierte sich schließlich mit der acht- und zehntbesten Laufzeit auf den Positionen 7 und 11 ein.

Schnelles Wachstum ein Problem

Horns Vereinskamerad Lukas Wied, der „wirklich“ der Jugend 16 angehört, lief die fünft- und sechstbeste Zeit. Er lag nach Sprüngen auf 71,5 Meter und 77,5 Meter aber an beiden Tagen zu weit zurück, weshalb seine Aufholjagden auf den Plätzen 8 und 12 endeten.

„Lukas ist in letzter Zeit extrem schnell gewachsen. Er ist jetzt in einer Phase, in der er sich beim Springen daran anpassen muss“, ordnete Jens Gneckow die Resultate ein. Das Problem dabei: In diesem Winter war Sprungtraining in Winterberg fast noch gar nicht möglich. Gneckow weiter: „Lukas muss jetzt Geduld haben. Er hat gute Ansätze im Training und ist fleißig, er kann wieder vorne reinkommen. Dafür werden wir alles geben.“

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Mitten drin: Bronzegewinnerin Celine Harms (von links) freut sich genau wie die Zweite, Viktória Čerňanská, und Siegerin Georgeta Popescu.
Von Mark Simon Wolf und Philipp Bülter

Vom SK Winterberg war Lukas Nellenschulte in Villach dabei, der ebenfalls noch zu den Schülern zählt und sich auf Rang 9 und 11 einreihte. Lenard Kersting, der schon vier Saisonsiege im Deutschlandpokal feierte, konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen.