Langenei. Mehr als ein Jahrhundert alt ist der FC Langenei/Kickenbach. Doch was der Verein nun macht, hat es in der Vereinsgeschichte noch nie gegeben.
Die Befürchtungen der Fußballvereine waren groß, was die Auswirkungen der Pandemie angeht. Suchen sich die Fußballer nun ein neues Hobby und stehen beim Trainingsauftakt womöglich nicht mehr auf dem Platz? Oder kommt es anders? Zumindest beim A-Kreisligisten FC Langenei/Kickenbach ist das Gegenteil der Fall. Zum ersten Mal in der 102-jährigen Vereinsgeschichte meldet der kleine Klub aus Lennestadt in der kommenden Saison eine dritte Seniorenmannschaft zum Spielbetrieb an.
Auch im Langeneier Käfig herrscht wieder sowas wie Normalität. Mit mehr als 20 Spielern ist die erste Mannschaft wieder ins Training eingestiegen. Auf der oberen Hälfte des Platzes trainiert die Reservemannschaft. Das Training ist ebenfalls gut besucht.
52 Spieler für zwei Mannschaften
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„Wir haben derzeit 52 Spieler, die wir auf zwei Seniorenmannschaften aufteilen müssen. In der vergangenen Saison hatten wir einige Spieler, die in der zweiten Mannschaft nur auf der Bank saßen, obwohl sie immer trainiert haben, da kam die Idee auf, eine weitere Mannschaft zu melden“, erklärt Markus Kleff, Sportlicher Leiter des FC La/Ki, die Hintergründe des in diesen Zeiten ungewöhnlichen Schritts.
Mit Michael Friedhoff und Thomas Heinemann wurden zwei altgediente Spieler der zweiten Mannschaft gefunden, die das Training zukünftig übernehmen werden. „Wir wollen den Spielern, die bei der Zweiten nur auf der Bank sitzen die Gelegenheit geben, auch mal unter Wettkampfbedingungen zu spielen. Das war eigentlich die Grundüberlegung dahinter“, sagt Michael Friedhoff, Trainer der Mannschaft. Gemeldet wird eine klassische Elfermannschaft.
„Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich das nur übernehme, wenn wir auch eine Elfermannschaft melden. Fußball muss mit elf Mann gespielt werden“, ist der 31-Jährige kein Freund vom Norweger Modell, das in der Kreisliga D die Teilnahme am Spielbetrieb mit einer Neunermannschaft ermöglicht.
Ohne Erfolgsdruck spielen
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Sportlich soll die Mannschaft keinesfalls eine Thekenmannschaft sein. „Wir wollen unsere Spiele schon gewinnen, aber wir machen uns keinen Druck und sagen, dass wir oben mitspielen müssen. Wir werden sicher auch mal eine Klatsche kassieren, können aber auf der anderen Seite auch mal eine der Großen ärgern“, betont Thomas Heinemann, Co-Trainer der dritten Mannschaft.
Im Verein trifft die Entscheidung auf eine positive Resonanz. „Als die Idee an uns herangetragen wurde, waren wir sehr offen dafür. Wir melden die Mannschaft gerne und hoffen natürlich, dass es sich gut entwickelt“, sagt Kleff. „Wir nennen das ganze bewusst ein Projekt. Wir schauen mal, wie es anläuft und angenommen wird. Unser Ziel ist aber ganz klar, die dritte Mannschaft im Verein zu etablieren und langfristig mit ihr am Spielbetrieb teilzunehmen“, sagt Friedhoff.
Interesse ist hoch
Das Interesse an der Mannschaft ist auf jeden Fall schon hoch. „Wir werden eine gute Mischung aus jungen und alten Spielern haben. Es haben sich auch schon einige gemeldet, die früher bei uns gespielt haben und nun wieder in der Dritten anfangen wollen. Wir freuen uns sehr auf den Start und die Vorbereitung, die in der kommenden Woche startet. Mal schauen, wer noch so auftauchen wird“, gibt sich Thomas Heinemann optimistisch, was die Anzahl der Spieler betrifft, die für die Dritte auflaufen wollen.
Die Meisterschaft in der Kreisliga D startet - wie in den anderen westfälischen Ligen auch - am 29. August. Bis dahin soll die neue Mannschaft bereit sein für den Spielbetrieb.