Attendorn. Einen weiteren hochkarätigen Zugang präsentiert Landesligist SV 04 Attendorn am Freitag.

Über einen hochkarätigen Zugang darf sich Fußball-Landesligist SV 04 Attendorn im Sommer freuen. Aktuell steht er noch bei einem Oberligisten unter Vertrag - woran sich auch nichts ändern wird.

Jerome König hat im Sommer 2021 die Herausforderung Fußball-Oberliga gesucht und ist von seinem Heimatverein SV 04 Attendorn zur SG Finnentrop/Bamenohl gewechselt. Beim klassenhöchsten Verein aus dem Kreis Olpe ist der 25-jährige Mittelfeldakteur sofort Stammspieler und beim Oberligisten zu einer festen Größe geworden. Trotzdem kehrt der Attendorner nach nur einem Jahr zur Saison 2022/23 als eine Art „Leihspieler“ zum SV 04 zurück. Dem torgefährlichen Offensivspieler wird der zeitliche Aufwand einfach zu groß. „Ich kann das auf Dauer nicht stemmen“, begründet Jerome König seinen Schritt, der ihm nicht leichtgefallen ist. „Aber ich muss mich jetzt entscheiden.“

Aufwand ist zu hoch

So pendelt der 25-Jährige angehende Lehrer zwischen dem Wohnort Sondern, wo er mit seiner Freundin lebt, dem Studienort Siegen, seinem Vertretungsjob an der Grundschule in Meggen und den Trainingseinheiten in Bamenohl hin und her. Auch wenn sich Jerome König bislang im Team von SG-Trainer Ralf Behle durchgesetzt hat, bleibt der Konkurrenzkampf groß. In der Winterpause hat Finnentrop/Bamenohl mit Georgios Mavroudis und Oussama Anhari noch zwei Neuzugänge geholt. „Wer beim Training fehlt, spielt am Sonntag nicht“, sagt König.

Dabei weiß der Hansestädter, dass der berufliche Stress für ihn noch größer wird. Nach dem Bachelor-Abschluss im April wartet das Master-Studium auf den angehenden Lehrer für Deutsch und Sozialkunde. Beides – der große zeitliche Aufwand für die Oberliga und das Studium – wird in absehbarer Zukunft nicht mehr gehen. Deshalb hat sich Jerome König entschlossen, fußballerisch mindestens einen Schritt zurückzutreten.

SV 04-Vorstand Thomas Bassitta (rechts) freut sich über die Rückkehr von Jerome König zur neuen Saison nach Attendorn.
SV 04-Vorstand Thomas Bassitta (rechts) freut sich über die Rückkehr von Jerome König zur neuen Saison nach Attendorn. © Unbekannt | martin droste

SG Finnentrop/Bamenohl bedauert Abgang

Bei der SG Finnentrop/Bamenohl bedauert man den Weggang des 25-Jährigen zum Saisonende. „Jerome hat seit dem Sommer eine enorme Entwicklung gemacht und sich daher auch zurecht seinen Platz in der Mannschaft erkämpft,“ betont der Sportliche Leiter Simon Machula. Aber der Verein hält sich eine Hintertür offen. So heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Finnentrop/Bamenohl und SV 04 Attendorn: „Im Sinne des Spielers konnte jedoch eine Lösung mit seinem Heimatverein getroffen werden. Das Ergebnis, Jerome wird im Sommer auf Leihe in die Hansestadt zurückkehren und somit seinen Aufwand im Trainings- und Spielbetrieb reduzieren. Natürlich hätte man Jerome seitens der SG auch nächste Saison gerne in seinen Reihen gehabt, aber man ist froh, mit den Attendorner Verantwortlichen eine passende Lösung im Sinne des Spielers gefunden zu haben.

Die Vorteile für beide Vereine liegen auf der Hand. Attendorn bekommt einen Top-Neuzugang, der das Umfeld, den Trainer und die Mannschaft bestens kennt. Die SG bleibt sein Stammverein und hat die Chance, den Spieler jederzeit wieder zurückzuholen. Jerome ist noch ein junger Spieler, wo sich die Situation schnell wieder ändern kann und in dem Fall ist die Tür ans Bamenohler Schloss immer offen.“

Klassenerhalt im Fokus

Bis zur Rückkehr zu seinem Heimatverein will Jerome König aber alles dafür tun, dass die SG Finnentrop/Bamenohl in der Oberliga bleibt. Dem SV 04 Attendorn drückt der 25-Jährige die Daumen für den Klassenerhalt in der Landesliga. Aber auch bei einem Abstieg in die Bezirksliga wechselt der torgefährliche Mittelfeldspieler ins Hansastadion. Dort trifft König, der bei SF Siegen B-Junioren-Bundesliga gespielt hat und 2015 zum SV 04 zurückgekehrt war, natürlich auf viele bekannte Gesichter. Seine ersten Trainer im Seniorenbereich waren Eugen Litter und Hasan Dogrusöz, jetzt sein Mannschaftskollege bei der SG Finnentrop/Bamenohl.

Nach drei Kreuzbandrissen ist Jerome König topfit und freut sich schon auf die Rückrunde mit Finnentrop/Bamenohl. Der Offensivspieler hat die Herausforderung Oberliga auch körperlich angenommen und ist deutlich schlanker und auch beweglicher geworden. „Das höhere Tempo, die höhere Intensivität und in jeder Mannschaft gut ausgebildete Spieler“: Das sind für ihn die größten Unterschiede zwischen Landesliga und Oberliga.