Oesbern. Zusammen mit zwei Freundinnen trainiert Marie Kalthoff die Minikicker des SVÖ. Gerade am Anfang stieß sie dabei aber auch auf Hindernisse.

„Es macht einfach Spaß, mit Kindern zu arbeiten und ihnen etwas beizubringen“, sagt Marie Kalthoff, Trainerin der G-Jugend des SV Oesbern. Mit gerade einmal 15 Jahren fing sie in der Nachwuchsabteilung des SVÖ an. Mittlerweile ist die Sportlerin 17 Jahre alt und coacht zusammen mit Leni Paul, Alexandra Kemper und ihrem Vater die „Minikicker“. Zudem spielt sie selbst in der zweiten Frauenmannschaft des SVÖ.

Die junge Spielerin hat ambitionierte Ziele und ist fasziniert von dem, was sie macht. Doch gerade in ihrer Anfangszeit hatte sie mit Herausforderungen zu kämpfen. „Ich hatte das Gefühl, zu Beginn von einigen nicht wirklich anerkannt zu werden als Trainerin“, betont die 17-Jährige. Besonders Eltern, die häufig hineinredeten und ihre Entscheidungen dadurch infrage stellten, erschwerten die Arbeit. „In der Art kannten sie die Situation einfach nicht. Mittlerweile hat sich das Ganze aber ins Positive entwickelt“, sagt Kalthoff.

Mehr zum Thema

Zudem können die Trainerinnen des SV Oesbern in Feedbackrunden immer ihre Probleme ansprechen, ergänzt sie. Vor zwei Jahren wurde die Sportlerin von Matthias Schneider, Sportlicher Leiter des SV Oesbern, angesprochen, ob sie nicht Lust habe, sich als Trainerin auszuprobieren. „Ich hatte mir die G-Jugend immer vor meinem eigenen Training angeschaut und fand das sehr toll“, sagte die Athletin.

Diese Ziele verfolgt Marie Kalthoff (17) als Trainerin und Spielerin beim SV Oesbern

Nach einer zweiwöchigen Probezeit hat es ihr dann so gut gefallen, dass sie sich dazu entschied, einen Trainerschein für die Minikicker in der Schule zu absolvieren. Später bestand die Sportlerin auch die Prüfung zur C-Lizenz. Längerfristig möchte die 17-Jährige eine „größere“ Mannschaft trainieren, wie die C- oder B-Jugend, und mit der in eine höhere Liga aufsteigen.

Dazu wird sie bald die B-Lizenz als Trainerin absolvieren. Als Spielerin möchte sie in die erste Mannschaft kommen und in der Westfalenliga antreten. „Fußball ist auf jeden Fall das, was ich in der Zukunft machen möchte.“ Beim Training selbst macht es ihr besonders viel Spaß, den Kindern zu zeigen, wie manche Dinge funktionieren. Mit kleinen taktischen Kniffen versucht das Trainerteam, Tipps an die Kids weiterzugeben, die sie im Abschlussspiel ausprobieren können.

Welche Philosophie Marie Kalthoff (17), Trainerin des SV Oesbern, beim Fußballspielen verfolgt

Ihre Philosophie ist simpel: „Fußball ist da, um abzuschalten.“ Die Sportlerin empfindet es als wichtig, dass die Spieler miteinander gut umgehen können. Zudem findet sie, dass für Fußball auch ein bisschen Köpfchen benötigt wird, was den Kindern unter anderem auch in der Schule helfen kann, um sich besser zu konzentrieren.

„Beim Fußball kann jeder abschalten und seine ganze Energie herauslassen“, sagt Marie Kalthoff. In ihren zwei Jahren als Trainerin erlebte dieJugendliche einige Highlights. Gerade, wenn sie Lob von Eltern oder Kindern bekommt, die von dem Training begeistert sind, freut sie sich sehr.

„Auch kommen die Kids zu unseren Spielen mit Plakaten und feuern uns an. Das ist schon außergewöhnlich.“

Marie Kalthoff
Trainerin der G-Jugend des SV Oesbern

Zudem sei es ein „tolles Gefühl“, wenn andere Mannschaften auf das Trainerteam zukommen und nur Positives von den Kindern berichten. „Auch kommen die Kids zu unseren Spielen mit Plakaten und feuern uns an. Das ist schon außergewöhnlich“, betont Kalthoff. Aktuell besteht die G-Jugend aus 26 Kindern. Und die Tendenz ist steigend. Fast wöchentlich bekommen sie neue Anmeldungen.

Neben den drei Trainerinnen wird die zweite Mannschaft der D-Jugend vom 20-jährigen Timo Busch gecoacht. Dieser strebt ebenfalls an, die B-Lizenz zu absolvieren. Zudem werden sich Leni Paul und Alexandra Kemper zeitnah fortbilden, in Form eines DFB-Junior-Coaches. „Leni und Alex kenne ich bereits aus der Schule und wir funktionieren als Team hervorragend. Wir wollen einfach so vielen Kindern wie möglich das Fußballspielen beibringen“, sagt Kalthoff.