Menden. Während die SG Menden die Folgen der Schließung kompensieren muss, hat die DJK Bösperde mehr Glück. Warum der Vorsitzende so pessimistisch ist.

„Für uns ist es eine absolute Katastrophe“, sagte Ralf Heinemann, Trainer der SG Menden Sauerland Wölfe. Seine Mannschaft muss nach den neuen Erkenntnissen und der Schadensfindung in der Kreissporthalle noch lange auf ein Heimspiel warten, währenddessen kann die Sporthalle in Bösperde ab diesem Freitag um 16 Uhr wieder genutzt werden.

Somit steht die Halle nach den Herbstferien der DJK Bösperde und dem Schulsport zur Verfügung. Dort musste der Hallenboden erneuert werden. In der Kreissporthalle traten derweil Anfang März die ersten Schadensbilder im Kraftraum auf. Vor ein paar Wochen wurde festgestellt, dass an den Stirnseiten der Halle Wasser von außen über die Wandpunkte eindringt.

Handball Männer Regionalliga (Hallenrunde 2024/2025), SG Menden Sauerland Wölfe - TSV GWD Minden 2, Sporthalle Gymnasium an der Hönne (Walramhalle) in Menden am 05. Oktober 2024
Ralf Heinemann, Trainer der SG Menden Sauerland, wird mit seiner Mannschaft voraussichtlich noch länger auf ein Heimspiel in der Kreissporthalle warten müssen. © Dietmar Reker | WP

Bereits damals zeichnete sich ab, dass das Berufskolleg und die Vereine die Sportstätte lange Zeit nicht nutzen können. Aktuell wird auf das Ergebnis des Gutachtens gewartet. „Bei diesem Schadensbild müsste das Problem wahrscheinlich von außen behoben werden und dann bin ich sehr pessimistisch, dass dies innerhalb des kommenden Kalenderjahres fertig wird“, erzählte Frank Schlücking, 1. Vorsitzender der Wölfe.

Frank Schlücking stellt Sanierung infrage

Falls dies in der Form eintreten sollte, sieht der Vorsitzende auch die Möglichkeit einer Sanierung mehr als fragwürdig an. „Es handelt sich ja nicht um ein Wohnhaus. Ich weiß nicht, ob solche Arbeiten an den Außenwänden die Kosten sprengen würden.“ Und wie es dann weitergehen würde, weiß Schlücking auch nicht.

„Bei diesem Schadensbild müsste das Problem wahrscheinlich von außen behoben werden und dann bin ich sehr pessimistisch, dass dies innerhalb des kommenden Kalenderjahres fertig wird.“

Frank Schlücking
Erster Vorsitzender der SG Menden Sauerland Wölfe

Zudem haben die Umstände den Verein in den Planungen „um Jahre zurück geschmissen“, ergänzt er. Gerade die Trainingsmöglichkeiten sind aktuell nicht gegeben. Fünf- bis sechsmal in der Woche zu üben, ist momentan nicht umsetzbar – und davon sind alle Teams betroffen. Die Mannschaft von Heinemann trainiert aktuell statt dreimal die Woche nur zweimal.

„Das ist für Regionalliga-Verhältnisse sehr schwierig. Normalerweise ist dreimal das Minimum“, erklärte der Coach. Um dies aufzufangen, trainieren die Spieler individuell, damit sie fit bleiben. Auch die morgendlichen Trainingseinheiten, die ursprünglich als Zusatz eingeplant waren, um aus gut noch besser zu machen, werden aktuell mangels Alternativen derart umgesetzt.

SG Menden gehen auch Einnahmen verloren

Neben den sportlichen Aspekten gibt es auch wirtschaftliche Faktoren, die durch den Ausfall der Kreissporthalle auf die Spielgemeinschaft zukommen. Zum einen können die Heimspiele nicht mehr regelmäßig am Freitagabend ausgetragen werden, was zu Zuschauereinbußen führt. Zudem haben die anderen Hallen nicht die Voraussetzungen der Kreissporthalle, angefangen bei der Kapazität. „Die Situation ist schlecht und das ich noch positiv formuliert“, betonte Schlücking.

Die Planungen bleiben ungewiss, sodass beispielsweise auch der Sauerlandcup, der kommendes Jahr im August stattfinden soll, von den Umständen betroffen ist. Bereits jetzt wird für dieses Turnier eine alternative Halle gesucht, um für alle Entwicklungen vorbereitet zu sein.

Sportliche Auswirkungen sind völlig ungewiss

Die Mannschaften der SG Menden Sauerland nehmen die Situation bislang „sehr gut“ auf, sagt Tobias Schulte, Kassierer der Wölfe. Auch Heinemann erzählt, dass sie damit klarkommen müssen. Es bleibt ihnen auch gar nichts anderes möglich. Welche Auswirkungen die Momentaufnahme auf die sportliche Seite haben wird, lässt sich erst sagen, wenn die Saison beendet ist, sagt der Trainer.

Trotz der vielen Probleme sieht der Trainer für das kommende Auswärtsspiel in der Handball-Regionalliga am Samstag um 19.30 Uhr gegen die TG Hörste einen individuellen Vorteil für sein Team. „Wir müssen über die gesamte Partie geduldig spielen und dann haben wir auch sehr gute Chancen.“