Menden. Inline-Skaterhockey: Für 2025 sollen alle Ressourcen aktiviert werden, um in der 2. Liga oben mitzuspielen. Trainer Linke spricht über die Herausforderungen.

„Es war keine schlechte Saison, aber auch keine sehr gute“, sagte Till Linke, Trainer der Mendener SC Mambas. Die Spielzeit in der 2. Bundesliga Nord ist für die Inline-Skaterhockey-Mannschaft mittlerweile beendet. Neben dem sportlichen Fazit redet der Coach auch über die Herausforderungen des Sports.

Aktuell spielt der Verein in der Zöpnek-Halle (Zöpidrom), und dies wird auch in Zukunft so sein. Mit den Inhabern konnte eine Einigung für mehrere Jahre erzielt werden. Vor zwei Jahren entstand die Situation, dass der Verein nicht wusste, wohin. Langfristig wird sich der Verein aber nach anderen Möglichkeiten umschauen, beziehungsweise darauf warten, was die Politik ihnen anbietet. „Die sind dort auf der Suche nach Optionen, aber da müssen wir schauen, wie es weitergeht“, sagte Thomas Brinke, erster Vorsitzender der Mambas.

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Zum Ende des Ligabetriebs standen die Mendener nach 16 Spieltagen auf dem vierten Tabellenplatz von insgesamt neun Teams. „Hinten heraus war es gut, aber gerade am Anfang haben wir uns unnötig schwergetan. Die Saison müsste noch gar nicht zu Ende sein“, erzählte der Trainer. Besonders auswärts lief es in den ersten Partien nicht rund.

„Katastrophen-Wochenende“ in Berlin für die Mendener SC Mambas in der 2. Bundesliga Nord

Erst recht das Wochenende in Berlin beschrieb der Coach als „Katastrophe.“ An zwei hintereinander folgenden Tagen unterlagen sie zuerst den Unitas Berlin mit 5:15 und danach den Red Devils Berlin mit 5:8. Doch die Mambas schafften es, die Fehler aufzuarbeiten, und die Leistungen wurden von Woche zu Woche besser. Das Derby gegen die Highlander Lüdenscheid, die in den Play-offs vertreten sind, gewannen die Mendener sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel. „Wir haben aus dem Start die richtigen Lehren gezogen“, erklärte der Trainer.

Die Mannschaft spielte besser, auch wenn sie nicht immer gewinnen konnte. Das Ziel für die Saison war es, so lange wie möglich zu spielen, dies wurde schlussendlich nicht erreicht. Generell möchte der Trainer aber keine Saisonziele mehr herausgeben und lieber von Woche zu Woche schauen.

„Sehr junges Team“der Mendener SC Mambas spielte sich in der Saison immer besser ein

Zudem hält es Linke für wichtiger, dass eine Entwicklung im Team zu erkennen ist. Davon habe er mehr gewonnen als durch irgendeinen Pokal. Der Altersschnitt der Mambas lag über die Saison hinweg durchschnittlich bei 24 bis 25 Jahren. In einer Begegnung betrug der Schnitt sogar 23,4 Jahre.

Im Vergleich ist dies „sehr jung“ für Inline-Skaterhockey. Unter den ersten fünf Topscorer der Mendener waren vier 20 Jahre oder jünger. „Es ist schön zu sehen, dass sich die Junioren im Team mittlerweile zu erwachsenen Männern entwickelt haben“, ergänzte der Coach. Zudem sind acht Spieler im Kader aus der eigenen Jugend. Deshalb ist es ein Ziel des Vereins, für den Nachwuchsbereich in Zukunft „ordentlich Werbung“ zu machen, um den Unterbau weiter zu garantieren.

Die Herausforderungen für die Mannschaft der Mendener SC Mambas in der 2. Inline-Skaterhockey-Bundesliga Nord

Auch betonte er, dass es sich beim Inline-Skaterhockey immer noch um einen Amateursport handelt und dafür bringt der Sport einige Herausforderungen mit sich. Mit 16 Partien ist die Mannschaft ein Drittel der Wochenenden im Jahr von ihren Familien getrennt. Dazu kommen noch Teamevents, wodurch sich die Anzahl auf ungefähr 20 Wochenende erhöht.

„Wir stehen wirklich unter Dauerstrom“, erzählte Linke. Aktuell haben die Mambas vier Wochen Pause, bevor es mit der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit losgeht. Normalerweise startet diese immer Anfang Januar. Der Termin wurde allerdings aus gutem Grund vorverlegt. Der Verein feiert 2025 sein 30-jähriges Bestehen und dies nimmt die Mannschaft von Linke als Anlass, um in der kommenden Spielzeit „all-in“ zu gehen.

Mats-Ole Mikus, Spieler der Mendener SC Mambas, am Ball. Ist in der abgelaufenen Saison Topscorer der Mambas geworden.
Mats-Ole Mikus, Spieler der Mendener SC Mambas, am Ball. Ist in der abgelaufenen Saison Topscorer der Mambas geworden. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

„Wir haben den Traum, aufzusteigen.“ 2012 sind die Mambas aus der ersten Liga abgestiegen und spielen seitdem im Unterhaus. Jetzt ist der Wunsch da, dass es nach 13 Jahren wieder hochgeht. Bereits nach dem Saisonende wurde die vergangene Spielzeit analysiert.

„Ohne zu übertreiben. In den vergangenen zwei Wochen hatte ich eine reine Telefonzeit von 72 Stunden“, sagte der Coach. Es standen Gespräche mit potenziellen Zugängen, Sponsoren und Spielern an. Fast täglich sitzt er aktuell bis 21 Uhr im Zöpidrom. „Meine Frau hat schon vorgeschlagen, ob ich nicht in die Halle einziehen möchte.“Das Ziel für 2025 ist es, eine bessere Saison zu spielen als 2024.

Till Linke, Trainer der Mendener SC Mambas, am nachdenken.
Till Linke, Trainer der Mendener SC Mambas, am nachdenken. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens werden jetzt alle Ressourcen abgerufen, um „die erfolgreichste Saison seit Langem“ zu spielen. Deshalb beginnt die Vorbereitung schon am 12. November. Zudem möchte der Verein und der Trainerstab dafür sorgen, dass das Wohlbefinden der Mannschaft und die äußeren Umstände optimal sind, damit sich das Team „nur“ auf das Hockeyspielen konzentrieren kann. Außerdem könnte ein größerer Kader im Vergleich zu 2024 helfen, um die Träume für die kommende Saison zu erfüllen.

„Seit Jahren haben wir wieder eine Kadertiefe von vier Reihen, also 16 Feldspielern und drei Torhütern“, erzählte der Coach. Die Quantität ist demnach gegeben, jetzt müsse die Mannschaft nur die vorhandene Qualität auch abrufen, ergänzte er. Zusätzlich wurde das Trainerteam auf sieben Personen ausgebaut, die sich zusammen um das Wohlbefinden der Spieler kümmern werden.

„Ohne zu übertreiben. In den vergangenen zwei Wochen hatte ich eine reine Telefonzeit von 72 Stunden. “

Till Linke
Trainer der Mendener SC Mambas

Eine Neuerung während der Vorbereitung ist, dass es alle zwei bis drei Wochen ein Teammeeting geben soll, um sich auszutauschen und damit jedem klar wird, wohin die Reise gehen soll. „Ich sage ganz deutlich: Wer nicht mitzieht, kann gehen“, betonte Linke. Alle im Team, ihn eingeschlossen, sollen sich für das kommende Jahr zusammenreißen, ergänzte er.