Menden. Seit über 50 Jahren übt er den Sport aus. Jetzt ist Ulrich Petrias mit dem höchsten Meistergrad ausgezeichnet worden. Was ihn am Ju-Jutsu fasziniert.
„Die Auszeichnung ist eine große Ehre für mich und hat mir viel bedeutet“, sagte Ulrich Petrias, Fachwart Ju-Jutsu des Budo- und Bogensport Menden, der bis kurz vorher gar nichts von der Verleihung wusste. Beim Training wurde er von 25 Personen und Werner Dermann, dem Präsident des Nordrhein-Westfälischen Ju-Jutsu-Verbandes, überrascht. Der Präsident überreichte ihm im Anschluss den sechsten Dan (rot-weiß) im Ju-Jutsu.
Damit besitzt der 69-jährige Petrias den höchsten Meistergrad. „Das ist eine äußerst besondere Ehrung, die er auf jeden Fall verdient hat und den sechsten Dan besitzt auch nicht jeder“, erklärte Florian Stracke, Pressewart des Budo- und Bogensport Menden.
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Zudem wurde er für 50 Jahre Vereinstreue ausgezeichnet und bekam neben einer Urkunde ein Katana-Samuraischwert-Set überreicht. „Ulrich ist ein herzensoffener Mensch, der immer mit Leidenschaft auf die Matte geht und den Ju-Jutsu-Sport geprägt hat“, erzählte Stracke. Auch übt er seit über 25 Jahren das Amt des Fachwarts Ju-Jutsu für den Verein aus. „Eigentlich kann auch Abteilungsleiter gesagt werden“, betonte Stracke.
„Ulrich ist ein herzensoffener Mensch, der immer mit Leidenschaft auf die Matte geht und den Ju-Jutsu-Sport geprägt hat.“
Durch einen Klassenkameraden lernte Petrias vor über 50 Jahren den Sport kennen. „Ich bin einfach mal mitgegangen und es hat mich sofort angesprochen“, sagte er. Der Fachwart entwickelte eine Leidenschaft, die er laut dem Pressewart jeden Tag an seine Schüler versucht weiterzugeben. Der 69-Jährige motiviert viele Leute, was nicht selbstverständlich ist, erzählte Stracke.
Das fasziniert Ulrich Petrias, Fachwart des Budo- und Bogensport Menden, am Ju-Jutsu
Fast sein ganzes Leben widmete Petrias dem Ju-Jutsu und war seit Tag eins fasziniert: „Wenn mich meine Schüler fragen, was den Sport ausmacht, antworte ich meistens, dass es ein Spiel mit dem Gleichgewicht meines Partners ist.“ Das Gleichgewicht muss zunächst gebrochen werden, ehe der Gegner zum Beispiel geworfen werden kann. Gelingt dies, ist danach alles möglich, ergänzte er.
Neben seiner Tätigkeit als Fachwart ist er auch als stellvertretender Bezirksvertreter des Nordrhein-Westfälischen Ju-Jutsu-Verbandes im Bezirks Arnsberg tätig. Auch dies macht er bereits seit über 20 Jahren. Als Cheftrainer bildet er alle Ju-Jutsuka von Kindern, über Jugendlichen bis hin zu Erwachsenen aus und führt selbst die Kyuprüfungen im Verein durch.
Neben dem sechsten Dan im Ju-Jutsu besitzt er noch den ersten Dan im Aikido und den vierten Dan im Judo. „Du bekommst Ulrich vom Ju-Jutsu aber nicht weg. Gerade bei den Hebel- und Nervendrucktechniken ist er unschlagbar“, betonte Stracke. Zudem nimmt er regelmäßig an Lehrgängen teil und leistet unheimlich viel für den Verein, ergänzte er. Selbst in der Coronazeit war Petrais ständig im Einsatz.
Das Motto des 69-Jährigen Ulrich Petrias, Fachwart des Budo- und Bogensport Menden
Sein Motto ist: Nimm, was du kriegen kannst. Egal, ob es Haare sind oder andere Dinge. Ergibt sich eine Gelegenheit, wird diese sofort genutzt und zugepackt, erzählte der Pressewart. Trotz seines „hohen Alters“ hat Petrias bislang noch keinen Gedanken an das Aufhören verschwendet. „Natürlich müssen einige Sachen in den kommenden Jahren weggelassen werden, aber aktuell konzentriere ich mich auf das Hier und Jetzt“, sagte der 69-Jährige.
Zudem ist er der Überzeugung, dass Ju-Jutsu auch mit weit über 80 noch ausgeübt werden kann. „Mein damaliger Trainer stand noch mit 85 auf der Matte, also bin ich mal vorsichtig optimistisch.“ Er hat zwar nicht mehr jeden Griff ausgeführt und vorgestellt, aber das musste er auch nicht, ergänzte Petrias.