Bösperde. Mit drei Niederlagen aus drei Spielen stehen die Oberliga-Handballerinnen am Tabellenende. Viel ärgerlicher ist aber was anderes.
Der Blick ans untere Tabellenende der Frauenhandball-Oberliga schmerzt, wenn man es mit den Handballerinnen der DJK Bösperde hält. Nach drei Spielen steht die klassenhöchste weibliche Mannschaft der Stadt auf dem letzten Platz. Drei Spiele, drei Niederlagen, null Punkte. Eine Erklärung für diese Platzierung liefert ein Blick auf das andere Ende der Tabelle. Dort stehen mit dem PSV Recklinghausen II, Eintracht Coesfeld und dem TuS Oespel-Kley die drei Teams, die an den ersten drei Spieltagen die Gegnerinnen der Bösperder waren.
Wenn die sportliche Situation das einzige Problem wäre, dann könnte Frauenwart Holger Seeling noch recht entspannt bleiben. Aber zwei Dinge sorgen dafür, dass sich der Bösperder maßlos ärgert. „Die Trainingssituation ist katastrophal“, schimpft Holger Seeling. Durch die Sperrung der Kreissporthalle, sowie der eigenen Halle an der Bahnhofsstraße in Bösperde, „Die Hallenzeiten sind eh schon rar und wenn jetzt wir und die Wölfe ausweichen müssen, mit weit über 20 Mannschaften, dann ist das für uns ein Problem, überhaupt eine Zeit zu bekommen“, betont der langjährige Funktionär. Damit die Handballerinnen überhaupt trainieren können müssen sie über den Tellerrand hinausschauen. „Wir versuchen viele Trainingsspiele zu machen oder trainieren bei anderen Mannschaften, beispielsweise in Dellwig mit. Dafür sind wir dankbar, dass die Vereine da so kooperativ sind“, betont Holger Seeling.
DJK Bösperde ärgert sich über sechswöchige Spielpause
Was den Frauenwart weiter ärgert, ist die Art und Weise der Spieltagsgestaltung. „Was der westfälische Handballverband da macht, ist eine Unverschämtheit“, schimpft Seeling. Nach den drei Spielen im September haben die Bösperderinnen nun spielfrei - bis zum 9. November. „Die Pause ist so lang, da kannst du wieder eine neue Vorbereitung starten. Das ist unmöglich“, wettert Seeling. Bereits in der vergangenen Saison litten die Bösperder Handballerinnen unter dem zerstückelten Spielplan, mussten zwischendurch wochenlang aussetzen, nur um dann innerhalb weniger Tage zahlreiche Spiele nachzuholen.
Kleiner Trost: So, wie es aussieht, wird der DJK dann ihre Sporthalle wieder zur Verfügung stehen. Die Arbeiten am neuen Hallenboden laufen - bislang - nach Plan, sodass Ende Oktober die Freigabe erteilt werden könnte. „Fortschritte sind zu erkennen, das sieht alles gut aus. Aber wir warten erstmal ab, was die Stadt sagt“, will Seeling sich nicht voreilig freuen.
Johanna Voß hat DJK Bösperde verlassen
Wenig Bewegung gab es im Kader der Bösperder Handballerinnen: Mit Johanna Voß hat eine langjährige Leistungsträgerin die Mannschaft aus beruflichen Gründen verlassen. Sie ist nach Bochum gezogen, sodass der Aufwand für sie zu hoch wurde. „Das ist schade, weil Johanna eine unserer besten Spielerinnen war“, wie Holger Seeling weiß.
Mit Wolfgang Meier aus Oberaden sitzt ein neuer Trainer auf der Bank, der bislang sehr gute Arbeit macht. Er löste im Sommer Martin Centini ab, der den Verein nach zwei Jahren wieder verließ. Neu im Kader ist Jana Bücker, die aus der A-Jugend des HTV Hemer an die Bahnhofsstraße in Bösperde gewechselt ist. Bitter war der Einstand für Paula Wiegand, die sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und nun für die gesamte Saison auszufallen droht. Der restliche Kader ist zusammengeblieben. Dass sich die sportliche Situation verbessern wird, davon ist Seeling überzeugt. „Zuletzt beim Auswärtsspiel bei Oespel-Kley war schon deutlich mehr drin für uns. Aber da haben wir einfach zu viele Chancen liegen gelassen“, analysiert der Frauenwart. Die Chancenverwertung dürfte auf den Trainingsplänen weit oben stehen, denn mit gerade einmal 60 geworfenen Treffern in drei Spielen, gibt es in diesem Bereich noch eine Menge Luft nach oben, vor allem, wenn auf der anderen Seite im Schnitt 27 Gegentreffer pro Spiel stehen.