Menden. Durch den zweiten Sieg in Serie geht es für die SG Menden Sauerland in der Tabelle weiter nach oben. Warum der Oktober entscheidend ist.
Zweiter Sieg in Folge für die Regionalliga-Handballer der SG Menden Sauerland. Gegen den VfL Gladbeck gelingt dank einer starken zweiten Halbzeit ein 26:21 (15:16)-Erfolg.
Wie eine Krake warf sich Dominik Flor zu Boden und versuchte, den Pass eines Gladbecker Spielers abzufangen. In Windeseile schnappte er sich den Ball, sprang auf und versuchte die Kugel weiterzuleiten. Und das alles am eigenen Kreis. Eine Aktion, die nicht nur für Szenenapplaus sorgte, sondern auch symptomatisch für die Wölfe-Leistung in der zweiten Halbzeit stand. Mit großer Leidenschaft verteidigten die Wölfe die Angriffe des VfL weg und stellten die Gäste damit vor große Probleme. „Mich interessiert nicht, wer am Ende fünf oder sechs Tore geworfen hat. Mir ist wichtig, dass die Jungs in der Verteidigung alles reinwerfen. Und das haben sie heute getan“, lobte Wölfe-Trainer Ralf Heinemann den Auftritt seiner Mannschaft.
Spiel beginnt mit zwei verworfenen Siebenmetern
Ein Auftritt, der ziemlich holprig begann. Schnell lagen die Gäste aus Gladbeck in der ersten Halbzeit mit 2:0 vorne, während die ersten Offensivaktionen der SG aus zwei Siebenmetern bestanden, die von Fabio Runkel und Jonas Schulte verworfen wurden. Erst danach wachten die Wölfe auf, drehten den Spielstand durch zwei Tore von Max Klein und einen Treffer von Fabio Runkel auf 3:2 um. Die Hausherren waren nun im Fluss, während die Gladbecker den Faden verloren. 7:3 stand es nach einem 4:0-Lauf der SG, als Gladbecks Trainer Thorben Mollenhauer eine Auszeit nahm, um seine Mannschaft neu einzustellen. Mit Erfolg.
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Die Gäste kämpften sich langsam zurück ins Spiel, während die Wölfe in der Defensive noch ihre Ordnung suchten und vorne zu viele Würfe liegen ließen. So wurden aus vier Toren Rückstand bis zur 27. Minute eine Zwei-Tore-Führung für den VfL. Christian Klein verkürzte noch, sodass es mit dem knappen Rückstand in die Kabine ging.
Die zweite Hälfte begann vor gerade einmal 150 Zuschauern mit dem 15:17 aus Wölfe-Sicht, sowie drei vergebenen freien Würfen von Max Klein, Fabio Runkel und Dominik Flor am Kreis. Aber dann platzte der Knoten und die SG war im Spiel. Drei Tore von Fabio Runkel (2) und Max Klein drehten den Rückstand, bis zum 19:19 blies es ausgeglichen, aber dann war die Mendener Abwehr nicht mehr zu überwinden.
„Das ist gigantisch, was der deckt. Egal, gegen wen. Ob schnelle Leute, oder großgewachsene. Das war schon richtig gut.“
Torhüter Sven Kroker verdiente sich ein Sonderlob. „Im Gegensatz zur ersten Halbzeit, wo wir vom Verband her keine, aber individuell zu viele Fehler machen und im Kopf teilweise zu langsam sind, war die Deckung in der zweiten Hälfte sehr gut, da hat der Torwart das gezeigt, was er kann - trotz Verletzung. Er musste in der Halbzeit kurz aus der Halle raus, weil er sich das Knie im ersten Durchgang verdreht hatte. Er hat gesagt, es ginge, das Knie sei belastbar, er könne nur nicht laufen. Ich habe ihn gebracht und das war dann schon überragend“, erklärte Ralf Heinemann.
Von den Feldspielern hat ihn besonders der Einsatzwille von Jonas Schulte überzeugt. „Das ist gigantisch, was der deckt. Egal, gegen wen. Ob schnelle Leute, oder großgewachsene. Das war schon richtig gut“, schwärmt Heinemann. Nach dem 19:19 blieben die Gladbecker fast zwölf Minuten ohne eigenes Tor, während die Wölfe einen 6:0-Lauf hinlegten. Die Vorentscheidung war gefallen.
Mit dem Gezeigten war Ralf Heinemann einverstanden und sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg. „So werden wir unsere Spiele gewinnen. Ich hoffe, dass wir im Oktober so weit sind, dass wir dann konstant so spielen. Das wäre auch für den Trainer besser. Bei diesen Spielen kannst du dich nie sicher fühlen, weil immer noch was passieren kann. Du denkst, du setzt sich ab, dann verschießen wir wieder zwei Freie. Wenn wir die Verletzten richtig integriert haben, dann wird das laufen. Die sind ja teilweise nur bei 60 Prozent. Wenn wir dann noch die Nervosität ablegen, wird das immer besser. Das erste Spiel war schwach von uns, im zweiten war der Gegner nicht gut. Heute, das war ein Fingerzeig, so kann es gerne weitergehen“, betont Heinemann abschließend.
SG Menden Sauerland: Kroker, Peichert; D. Flor (3), Ch. Klein (5). Skupin, Giacuzzo, J. Schulte (6/2), Ellert, Degenhardt (2), Sackmann (1), Max Klein (4), Müller, Runkel (5).