Ottfingen. Mit einem 6:2 (1:1)-Sieg kehrt der Fußball-Landesligist aus dem Kreis Olpe zurück. Dabei hilft die Ottfinger Abwehr tatkräftig mit.

Die Erleichterung war nach dem Abpfiff spürbar. Mendens Trainer Kevin Hines pustete einmal kräftig durch, bevor er seine Spieler in den Arm nahm. Mit 6:2 (1:1) setzte sich der heimische BSV Menden vor 250 Zuschauern beim SV Ottfingen durch.

Zur Halbzeitpause waren die mitgereisten Fans des BSV Menden noch skeptisch, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln würde. Aber schon zwei Minuten nach dem Seitenwechsel sollten sich die Nerven der Anhänger deutlich beruhigt haben. Dank der kräftigen Mithilfe der Ottfinger Defensive. Was war geschehen? Unmittelbar nach dem Anpfiff störten die Mendener früh, liefen die Hausherren an, was zu einem Ballverlust in der Innenverteidigung führte. Ottfingens Jan Frederik Schymura spielte einen Querpass, der genau im Fuß von Marcel Hoffmann landete und schon führten die Mendener mit 2:1.

Hoffmann schnürt den Doppelpack

Keine Minute später, stand Marcel Hoffmann wieder frei vor SVO-Torhüter Tin Bröcher, dem Hoffmanns Schuss durch die Hände flutschte und sich zum 3:1 ins Netz fiel. „Ich war eigentlich in der Halbzeit guter Dinge, dass wir was holen würden. Aber dann laden wir die Mendener mit zwei Fehlern ein, die von einer Mannschaft mit einer derartigen individuellen Qualität auch eiskalt ausgenutzt wird“, erklärte Ottfingens Trainer Steffen Scheppe nach dem Spiel. „Wir sind in der ersten Halbzeit nicht gut angelaufen, da hast du den Jungs angemerkt, dass der Mut fehlte. Wir sind das in der zweiten Halbzeit anders angegangen, hatten direkt die beiden Balleroberungen, die zu den Toren führten“, freute sich Mendens Trainer Kevin Hines, dass seine Maßnahmen schnell fruchteten.

Andreas Gerlach (vorne) ist trotz eines verschuldeten Elfmeters, einer der besten Mendener in Ottfingen.
Andreas Gerlach (vorne) ist trotz eines verschuldeten Elfmeters, einer der besten Mendener in Ottfingen. © WP | Tim Cordes

Steffen Scheppes Mannschaft gab sich allerdings nach dem Doppelschlag nicht auf, stellte auf Dreierkette um und brachte frischen Wind für die Offensive. Das wurde zunächst auch belohnt als Andreas Gerlach unglücklich Fabian Kolb an der Strafraumspitze zu Fall brachte und Schiedsrichter Kilian Lemmer auf Elfmeter entschied. Michael May ließ Dominik Hollmann im Mendener Tor keine Chance - 2:3. Danach versuchten die Hausherren den Druck zu erhöhen, was den Mendenern Räume gab, um ihr Umschaltspiel aufzuziehen. Das gelang in der 75. Minute sehr gut als der Ball auf der rechten Seite bei Marcel Hoffmann landete, dessen Schuss ins Kurze Eck den Ottfinger Torhüter wieder vor Probleme stellte. Mit einer Faust boxte er den Ball aus dem Tor hinaus, genau vor die Füße von Philipp Eckert und schon stand es 4:2 aus Mendener Sicht. Die Vorentscheidung war gefallen.

Ahadut feiert Tor-Premiere in der Landesliga

Torhungrig blieben die Mendener jedoch, als sie in der 85. Minute wieder konterten, dieses Mal über die linke Seite, wo Nils Kraume viel Platz hatte, in den Strafraum zog, in der Mitte den freistehenden Nils Essmann sah, der den fünften Treffer der Mendener erzielte. Den Schlusspunkt setzte der zwei Minuten zuvor eingewechselte Malik Ahadut. Ottfigens Kapitän Janis Kipping rannte sich an der Mittellinie fest, verlor den Ball an Awand Findi, der schnell schaltete und den Ball nach vorne schlug. Der schnelle Ahadut stand nicht im Abseits, dafür aber frei vor Tin Bröcher, der gegen den Schuss des ehemaligen Lendringsers chancenlos war.

Bereits in der ersten Halbzeit war der BSV Menden über weite Strecken die bessere Mannschaft und ging durch Shawn Schmelzer ins Führung, der einen Diagonalball annahm, die Ottfinger Abwehr überlief und mit einem Lufer über den Torhüter abschloss. „Den Spielzug haben wir unter der Woche im Training genauso geübt. Was Shawn dann daraus macht, war natürlich klasse“, freute sich Hines. Doch auch die Hausherren waren in der ersten Hälfte gefährlich, kamen auf einen Pfostenschuss von Fabian Kolb und glichen nach einem Freistoß von Michael May aus, den Janis Kipping ins Tor köpfte.

„Am Ende zählen die Punkte. Du hast gemerkt, dass mit jedem Tor auch ein Stück mehr Mut aufkam. Wir haben dann teilweise auch schöne Spielzüge gezeigt. Wir müssen aber auch über die Fehlerkultur reden, das 1:1 darf so nie im Leben fallen und auch der Elfmeter darf so nicht fallen. Das ist ärgerlich, auch, wenn ich nicht das Gefühl hatte, dass das Spiel kippen könnte“, resümierte BSV-Trainer Kevin Hines.