Menden. Im Finale verloren, aber in der Gesamtwertung nicht zu schlagen, sind die Nachwuchs-Handballer des Bundesligisten. Internationaler Top-Verein soll kommen.
Wenn das goldene Lametta aus den Kanonen feuert, dann können die Verantwortlichen der SG Menden Sauerland durchatmen: Mit der Ehrung des Gesamtsiegers ist der letzte Sieger gekürt und der Sauerland-Cup offiziell beendet.
„Wie schnell das wieder vorbei war“, staunte Hallensprecher Thorsten Kurzawe als er die Siegerehrung anmoderierte. Was mit dem Inklusionsspiel der Glückskinder begann, ist knapp 48 Stunden später schon wieder um. Die Zeit bis dahin war intensiv. Mehr als 200 Spiele wurden in den Sporthallen in Menden und dem Umland ausgetragen. 200 Helferinnen und Helfer der Wölfe waren im Einsatz und sorgten wieder für einen reibungslosen Ablauf. „Wir sind ein eingespieltes Team, aber Routine darf das nie werden“, betonte Turnierchef Raimund Giacuzzo, der auch mit dem 34. Sauerland-Cup hochzufrieden war. „Menden ist eine handballverrückte Stadt, das merkt man bei diesem Turnier immer wieder. Am Finaltag waren wieder um die 1000 Zuschauer in der Halle“, sagte Giacuzzo, der im Kopf bereits mit den Planungen für das Turnier im kommenden Jahr begonnen hat. „Da möchte ich gerne eine internationale Top-Mannschaft nach Menden holen, um dem Teilnehmerfeld noch etwas Besonderes hinzuzufügen. Wir hatten in der Vergangenheit immer mal wieder internationale Gäste dabei. Ich versuche jetzt die Kontakte zu knüpfen und zu schauen, was sich da realisieren lässt“, versprach der Turnierleiter.
Sportlich gab es wieder Handball auf Top-Niveau zu sehe, wenn auch mit kleinen Wermutstropfen. „Die Zahl der Verletzungen war in diesem Jahr leider sehr hoch. Von der Schulterverletzung bis zum Bänderriss war einiges dabei. Ich wünsche den betroffenen Spielerinnen und Spielern schnelle Genesung“, bilanzierte Raimund Giacuzzo. Vermiesen ließen sich die Beteiligten die Stimmung davon nicht. Im Gegenteil. „Wir haben in den Endspielen tolle Leistungen gesehen“, war der Turnierchef beeindruckt. Bei den weiblichen B-Juniorinnen setzte sich der HC Hannover Badenstedt mit 17:15 gegen die TSG Münster durch. Unter dem lautstarken Jubel ihrer großen Fanschar gewannen die A-Juniorinnen des Handewitter SV ihr Finale gegen Borussia Dortmund mit 11:9.
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„Da möchte ich gerne eine internationale Top-Mannschaft nach Menden holen, um dem Teilnehmerfeld noch etwas Besonderes hinzuzufügen. “
Bei den Junioren ließen die Mittelhessen Youngsters den Rhein-Neckar Löwen mit 20:13 keine Chance bei den B-Jugendteams. Bei den A-Junioren feierte der HC Erlangen nach dem 17:14-Sieg gegen den Bergischen HC. Letztere konnten sich aber am Ende noch über den großen Pott für den Gesamtsieg freuen. „Wir waren vom Teilnehmerfeld her wieder bestens besetzt, obwohl einige Mannschaften absagen mussten, weil zeitgleich in Leipzig die LE Open stattfanden“, verriet Giacuzzo. So zogen es in diesem Jahr Sauerland-Cup-Stammgäste wie der SC Magdeburg, Füchse Berlin oder der HC Elbflorenz vor, das Turnier „vor der Haustür“ dem im Sauerland vorzuziehen.
Viele Erfahrungen sammelte der Wölfe-Nachwuchs beim Turnier. Da sowohl die männliche, als auch die weibliche B-Jugend in der kommenden Saison in der Junioren-Bundesliga mitspielt, hatten die jungen Handballerinnen und Handballer am Wochenende die Chance, einen Vorgeschmack auf das Niveau zu bekommen, das sie in der Meisterschaft erwarten wird. „Das klare Credo war, so gut wie möglich mitzuhalten, aber das Turnier auch als Vorbereitung zu sehen. Der Verlauf war für uns sehr erkenntnisreich“, fasste Dennis Galbas, Trainer der männlichen B-Junioren zusammen.
Dass sie auch gegen die großen Namen mithalten können, zeigten sie im Zwischenrundenspiel gegen den VfL Gummersbach, in zwei Wochen Auftaktgegner in der Bundesliga. „Gegen Gummersbach haben wir super gespielt, da haben die Jungs vieles gezeigt“, freute sich Galbas über den 17:15-Sieg. Im anschließenden Viertelfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen hielten die jungen Wölfe auch lange gut mit, mussten sich aber am Ende mit 10:17 geschlagen geben. „Da haben uns ein wenig die Körner gefehlt“, analysierte Galbas, der mit seinen Jungs nun im Trainingslager in Hamburg den letzten Schliff holen wird. „Da absolvieren wir vier Testspiele an zwei Tagen, plus Trainingseinheiten. Die werden dann aber eher taktischer Natur sein, es wird darum gehen, die Vorgaben zu festigen, damit wir top vorbereitet in das erste Spiel gegen Gummersbach gehen“, erklärte Galbas.
Die weiblichen B-Juniorinnen der Wölfe verabschiedeten sich in der Zwischenrunde nach drei Niederlagen gegen den Thüringer HC (6:21), Handewitter SV (3:18), JSG Fredenbeck/Stade (9:20) vorzeitig, können aber auch viele Erfahrungen mit in die bald startende Saison nehmen.
Aber nicht nur die Jugend stand im Mittelpunkt am Wochenende. Die erste Mannschaft der SG Menden Sauerland bestritt am Freitag ein Testspiel gegen den TuS Volmetal und setzte sich mit 33:23 durch.
Junior-Sauerland-Cup am 3. Januar
Bei den besten Spielerinnen und Spielern wurden in diesem Jahr geehrt: Mia Herr (TSG Münster), Tarek Graf (Rhein-Neckar Löwen), Stine Petersen (Handewitter SV) und Lars Genz (HC Erlangen).
Der Junior-Sauerland-Cup startet am 3. Januar und läuft bis zum 5. Januar.
Zwischen dem 22. und 24. August 2025 findet der 35. Sauerland-Cup statt.