Menden. Der Nachfolger von Benny Huygens kommt mit neuen Ideen und Herangehensweisen. Was er sich für die neue Saison vornimmt.
Der große Fußball hat dafür gesorgt, dass auch die Rolle eines Trainers schon mal ins Scheinwerferlicht gerät. Gerade jetzt bei der Fußball-Europameisterschaft ist das wieder sehr intensiv zu beobachten. Da geraten schon einmal Dinge in die Schlagzeilen, die mit den Aufgaben des Trainers nichts zu tun haben. Wie zum Beispiel die Art der Kleidung – der frühere Bundestrainer Joachim Löw sorgte dafür, dass Pullover wie salonfähig wurden. Gedanken, die sich ein Fußballtrainer an der Basis nicht machen muss. Ramazan Ceylan, der neue Coach der Sportfreunde Hüingsen, beschäftigt sich lieber mit seiner großen Leidenschaft. „Ich liebe den Fußball“, fasst der 48-jährige Coach seine Begeisterung für den Kick mit der Kunststoffkugel.
„Mein Vater konnte mich als Junge nicht zum Fußballtraining bringen. Er musste arbeiten. Mein damaliger Trainer hat mich dann abgeholt und gefahren.“
Und diese Begeisterung für den Fußball war auch der Grund für den Neu-Hüingser, warum er nach seiner aktiven Zeit Trainer wurde. „Ich wollte einfach etwas zurückgeben“, so der Trainer und erzählt eine Geschichte aus seiner Jugend. „Mein Vater konnte mich als Junge nicht zum Fußballtraining bringen. Er musste arbeiten. Mein damaliger Trainer hat mich dann abgeholt und gefahren“, so Ramazan Ceylan. Im Laufe der Zeit wuchs dann die Begeisterung für die Arbeit eines Trainers, die mehr war als nur die Fahrerdienste für die Spieler.
Ceylans Weg sollte eigentlich nach Hagen führen
Ramazan Ceylan macht keinen Hehl daraus, dass sein weiterer Trainerweg ihn in der kommenden Saison weiter zum Landesligisten SpVg Hagen 11 führen sollte. „Es war klar, dass ich noch ein Jahr in Hagen als Co-Trainer arbeiten sollte.“ Doch dann kam die Anfrage der Sportfreunde Hüingsen, die einen passenden Ersatz für den ehemaligen Coach Benny Huygens suchte, der beruflich bedingt aussteigen musste. „Wir hatten uns vor längerer Zeit schon mal unterhalten. Und da war mir in Erinnerung geblieben, dass seine Auffassung vom Fußball gut nach Hüingsen passt“, erinnert sich Uwe Hausherr an die ersten Gespräche. „Ich habe bislang zwar noch nicht in der Mendener Region gearbeitet. Aber ich wusste, dass die Sportfreunde ein gut geführter familiärer Verein sind“, merkten beide Parteien, dass die Chemie stimmt. Ceylan konnte sich mit Hagen 11 darauf einigen, das Engagement als Co-Trainer beim ambitionierten Landesligisten zu beenden. Die Sportfreunde Hüingsen hatten ihren neuen Cheftrainer.
Neuer Trainer will das Team gut kennenlernen
Dabei stellen Beobachter fest, dass der neue Übungsleiter im Ohl konsequent den Blick auf die Gegenwart und nach vorne richtet. „Der Blick zurück bringt doch nichts. Mich interessiert nicht, was war. Ich möchte vielmehr mit meiner Mannschaft das Optimale erreichen. Wir wollen uns einen Plan erarbeiten“, so Ceylan. Mit Fragen, warum seine neue Mannschaft in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils im zweiten Saisonabschnitt Boden verlor, mag sich der Trainer nicht befassen. „Ich will jetzt erstmal meine neue Mannschaft richtig kennenlernen“, zählt für Ramazan Ceylan allein das Jetzt.
Auch Debatten über die zukünftige Liga mag er nicht führen. „Zum Ende der Woche werden wir ja wissen, ob wir in der Bezirksliga 4 bleiben. Die Liga kenne ich noch nicht so. Aber da wird mir zum Beispiel mein Co-Trainer Sven Barnefske einiges erzählen können. Die Staffel 6 kenne ich zum Beispiel recht gut“, erwartet er eigentlich nicht Neues. Auch das Personal ist für ihn kein Thema – da gab es ja kurzfristig noch Bewegung. „Das war vor meiner Zeit. Wir haben einen großen Kader“, sagt Ramazan Ceylan. Namen ehemaliger Spieler interessieren ihn nicht. Stattdessen blickt er nach vorne. Am Dienstag ging die Vorbereitung los und am Samstag (6. Juli) steht bereits das erste Spiel an. Dann kommt es um 16 Uhr zum Duell mit Bezirksligist SpVg Hagen 11 II im Ohl.