Lendringsen. Der alte Kunstrasenbelag im Max-Becker-Sportpark Lendringsen hat ausgedient, jetzt rückte ein Bautrupp für erste Maßnahmen an.
Wer ganz schweres Gerät im Max-Becker-Sportpark erwartet hatte, wurde milde enttäuscht, denn da rückten gerade mal drei Arbeiter an, mit einem gabelstaplerähnlichen Gerät, genannt der „Wickler“. Schon nach einem Tag ist die Hälfte des Spielfeldes abgetragen, am Rand stapeln sich die dicken Rollen des ausgedienten Belags.
Das Unternehmen „KRB“ aus Elsterwerda in Brandenburg ist zertifiziert als fachgerechtes Entsorgungs- und Aufbereitungsunternehmen nach Auflagen des Kreislaufwirtschaftsgesetz und der Bundesimmissionsschutzverordnung.
„Wir nehmen den Belag nur auf, unter höchster Sorgfalt, werden ihn dann entweder vorschriftsmäßig entsorgen oder wieder aufbereiten“, bestätigen die Fachleute, für die Verlegung ist eine andere Firma, „Polytan“, zuständig. Für die „KRB-Mitarbeiter“ ist es der erste Einsatz in diesem Jahr, sie sind saisonal nur sechs Monate jährlich tätig.
Die Maßnahme wurde gemeinsam mit den Sanierungen der Hüingser OBO-Arena, des Huckenohl-Nebenplatzes sowie eines Kleinspielfeld von der Verwaltung ausgeschrieben.
Mitte November 2022 sollte eigentlich gestartet werden
Der 1. Vorsitzende des BSV Lendringsen Torsten Strott ist überhaupt erst einmal froh, dass mit dem Abtragen begonnen wurde. „Mitte November letzten Jahres sollte eigentlich gestartet werden, aber durch eine Produktionsumstellung bei Polytan musste der Termin kurzfristig gecancelt werden“, so der Funktionär. „Allerdings hätte es vor vier Monaten sowieso wettertechnisch nicht funktioniert. Es schneite, unter diesen Bedingungen kann kein Kunstrasen verbaut werden.“
„Seit 2009 wird regelmäßig auf diesem Untergrund gespielt, manchmal war es schon grenzwertig.“
Umso glücklicher ist er nun, dass auf der Spielfläche Bewegung zu erkennen ist, der alte Kunstrasen nur noch die vordere Spielhälfte bedeckt. „Auch der ist in maximal zwei Tagen entfernt“, versprechen die Experten.
„Seit 2009 wird regelmäßig auf diesem Untergrund gespielt, manchmal war es schon grenzwertig, hier Mannschaften um Punkte kämpfen zu lassen, die Beanspruchung war schon extrem“, atmet Strott tief durch. Es wurde in der Vergangenheit einiges unternommen, damit der Spielbetrieb weiterlaufen konnte. An manchen Stellen sind Flicken erkennbar, Kleber und Quarzsand kamen zum Einsatz. In besonders strapazierten Bereichen, etwa der Fünfmeterraum, half nur die komplette Erneuerung: „Diese Kosten mussten wir selbst tragen, war ich als Vereinsvorsitzender zwar nicht mit einverstanden, aber am Ende haben wir in den sauren Apfel gebissen, die Aktion war eben damals zwingend notwendig“, zuckt der „Chef“ mit den Schultern.
Damals gab es noch Aschenkinder
Mit dem neuen LED-Flutlicht, die Steuerung wird ebenfalls demnächst eingestellt, präsentiert sich die Anlage demnächst in ganz anderem, freundlicherem Ambiente: „Wird schon eine andere Qualität.“
„Mir ging vom Antrag bis jetzt zur Sanierungsausführung alles ein bisschen langsam.“
Er schaut kurz in die Vergangenheit, bemerkt, dass er zu seiner aktiven Zeit noch als Aschenkind bezeichnet wurde: „Manche wissen gar nicht, was ihnen heute geboten wird, die Zeiten von bösen Schürfwunden sind zu großen Teilen vorbei.“
Jetzt gilt Torsten Strotts Hoffnung, dass tatsächlich am Sonntag, 21. April, die Begegnung gegen VTS Iserlohn stattfindet: „Darauf zielen alle Planungen ab.“ Bis dahin sind die BSV-Verantwortlichen der DJK Grün-Weiß Menden und dem VfL Platte Heide dankbar, dass deren Anlagen zum Trainings- und Spielbetrieb mitgenutzt werden dürfen.
Danke aus ganzem Herzen
Einen Dank will der Vorsitzende im Speziellen dem Rathaus-Mitarbeiter Malte Heesmann aussprechen, der sich immer für die Vereine einsetzt. „Mir ging vom Antrag bis jetzt zur Sanierungsausführung alles ein bisschen langsam, da hätte ruhig mehr Gas gegeben werden können“, beschreibt er sein Problem. „Aber sicherlich gibt es bürokratische Mechanismen, Vorschriften, Gesetze, die nicht zu ändern oder zu beschleunigen sind. Wir sind froh, dass Malte Heesmann Gas gegeben hat, wo er konnte, deshalb noch einmal, danke aus ganzem Herzen.“
„Das Wetter muss halten, dann bekommen wir hier in Kürze ein richtiges Schmuckstück.“
Große Auswirkungen auf Zugänge, ob im Jugend- oder Seniorenbereich, erwartet er nicht: „Um uns herum können die Clubs ähnliche Anlagen vorweisen, einen großartigen positiven Effekt sehe ich für uns nicht, zumal wir bis auf zwei Juniorenjahrgänge bei ‚Menden United‘ doch gut aufgestellt sind.“
Der ehemalige BSV-Kassierer Wolfgang Sartorius warf auch einen Blick auf die inzwischen bearbeitete Fläche, schaute dann in den Himmel: „Das Wetter muss halten, dann bekommen wir hier in Kürze ein richtiges Schmuckstück.“