Lendringsen. Am Montag sollte der alte Kunstrasen im Max-Becker-Sportpark ausgetauscht werden. Doch nun rudert das Unternehmen zurück.

Auf diese Nachricht hätte Torsten Strott, Vorsitzender des Fußball-Kreisligisten BSV Lendringsen gerne verzichtet. Nachdem er am Montag noch optimistisch war, dass die Umbauarbeiten im Max-Becker-Sportpark wie geplant am kommenden Montag starten würden, gab es am Dienstag schlechte Kunde: „Ich wurde darüber informiert, dass das Unternehmen den Termin nicht einhalten könne. Das ist ein absoluter Hammer“, sagt Strott sichtlich verärgert.

Auch die Stadt Menden wurde von der Nachricht überrumpelt. Am Dienstagmorgen meldete sich das Unternehmen bei Malte Heesmann vom Sportamt. Der hatte dann die undankbare Aufgabe, den BSV Lendringsen über die Verzögerung zu informieren. „Wir stehen in Gesprächen mit dem Unternehmen, um eine Lösung zu finden. Es gibt noch keine Stellungnahme des Unternehmens, warum es zu der Verzögerung kommt. Wir sind davon auch kalt erwischt worden“, erklärt Vanessa Wittenborg, Pressesprecherin der Stadt Menden, auf Anfrage. Erschwert wurde der Austausch mit dem Unternehmen durch den Hackerangriff, der den Mailverkehr der Stadt lahmlegt.

14 Jahre alter Kunstrasen

14 Jahre ist er her, dass im Max-Becker-Sportpark am Lendringser Walzweg die alte Tennendecke durch einen Kunstrasen ersetzt wurde. Tausende Spiele und noch mehr Trainingseinheiten später wird es dringend Zeit, dass die Decke erneuert wird. Die Mittel hierfür hat die Stadt Menden bereits bewilligt. Einzig der Zeitplan war lange Zeit offen. Die Zustände der Plätze in Lendringsen und Menden sind besorgniserregend und weisen starke Mängel auf, die es langfristig nicht mehr ermöglichen, dort bedenkenlos Fußball zu spielen. Besonders betroffen sind die Strafräume. „Wir kippen immer mehr Quarzsand drauf, damit es noch irgendwie geht. Aber das ist ja keine Dauerlösung“, schimpft Strott.

Ich wurde darüber informiert, dass das Unternehmen den Termin nicht einhalten könne. Das ist ein absoluter Hammer.
Torsten Strott, Vorsitzender des BSV Lendringsen, über den Verzug der Bauarbeiten

Noch in diesem Jahr sollten sowohl der Kunstrasen in Lendringsen als auch der auf dem Nebenplatz des Huckenohl-Stadions ausgetauscht werden. „Im Leistungsverzeichnis ist vorgegeben, dass die Erneuerung des Spielfeldes der Max-Becker-Kampfbahn vorrangig erfolgen soll. Die Beläge im Huckenohl sollen erst nach Fertigstellung des Umbaus, möglichst noch in 2023, erneuert werden“, heißt es im Sachstandsbericht der Stadt Menden, der vor wenigen Wochen im Sportausschuss vorgelegt wurde.

Vereine reagieren verärgert

Anfang September wurden die Aufträge an die Firma Polytan aus Bayern vergeben, die hier in der Region bereits zahlreiche Plätze gebaut hatte. Mitte November sollte der Startschuss fallen, damit beide Plätze in diesem Jahr noch hätten umgebaut werden können. Die Wende bringt die Vereine, die bereits seit Jahren darauf warten, dass die Decken ausgetauscht werden, nachvollziehbar auf die Barrikaden. „Ich bin stocksauer“, bringt es Torsten Strott auf den Punkt.

Denn für den Verein hat die Verzögerung weitere Folgen, müssen die Absprachen mit Grün-Weiß Menden noch einmal erneuert werden. Auf dem Platz am Turnerweg in Schwitten wollten die Lendringser ausweichen, um während der Bauphase den Trainings- und Spielbetrieb weiter gewährleisten zu können. Hinzu kommt der zeitliche Verzug. „Da hängt ja noch ein ganzer Rattenschwanz hinter. Auch der BSV Menden muss jetzt noch länger warten und wenn alles schlecht läuft, auch noch die Sportfreunde Hüingsen. Langsam wird das Zeitfenster immer kleiner, wenn in diesem Jahr noch gestartet werden soll“, weiß Strott, dass die kalten Tage den Austausch erschweren, bis unmöglich machen.

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