Iserlohn. Die Iserlohn Roosters kämpfen gegen einen erneuten Coronaausbruch im Team. Manager Christian Hommel appelliert deshalb an die Liga-Bosse.
Irgendwann schnitt Christian Hommel dieses durchaus heikle Thema an. Stundenlang hatte der Sportliche Leiter der Iserlohn Roosters zuvor in einem intensiven Organisationsmarathon die wichtigsten Weichen gestellt, nachdem feststand, dass seine Mannschaft zum zweiten Mal in dieser Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) vom Coronavirus heimgesucht wird und vorerst in Quarantäne ist. Hommels Worte richteten sich an die Ligaführung, aber auch an Verantwortliche anderer Klubs.
Hommel: Keine Fairness mehr
„Irgendwann kannst du keine Spiele mehr verlegen. Und ich glaube, dass wir jetzt schon davon sprechen können, dass die sportliche Ausgeglichenheit und Fairness abhanden gekommen sind, Quotientenregel hin oder her. Nach einer Quarantäne steigt man einfach nicht bei 100 Prozent wieder ein“, sagte Hommel gegenüber dem Iserlohner Kreisanzeiger. Die Zielrichtung seines Vorstoßes: Die DEL möge über eine erneute Aussetzung des Abstiegs nachdenken.
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Zum ersten Mal seit Jahren können in dieser Saison Mannschaften aus der DEL in die DEL2 absteigen. Bereits vor einigen Wochen hatte sich der Sportliche Leiter der Roosters deutlich gegen die beschlossene Regelung, die bereits in der vergangenen Saison hätte greifen sollen, auf Grund der Corona-Pandemie aber ausgesetzt wurde, ausgesprochen. Jetzt erklärte er unter dem frischen Eindruck des erneuten Coronavirus-Ausbruchs bei den Roosters: „Ich möchte den Entscheidungsträgern nichts diktieren, zumal wir eigene Aufgaben zu erledigen haben. Aber sie sollten sich vielleicht mal zusammensetzen und verhandeln.“
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Dass Mannschaften nach einer Quarantäne nicht mehr zur alten Stärke zurückfinden können, dafür sind die Sauerländer das beste Beispiel. Nach einem starken Saisonstart erwischte das Virus sie Ende Oktober – und damit begann eine Ergebniskrise, welche die Roosters aktuell gegen den Abstieg kämpfen lässt. Erst die beiden Siege gegen die Düsseldorfer EG und beim EHC RB München sorgten für neue Hoffnung und Zuversicht.
14-tägige Quarantäne droht
Nun herrscht jedoch Corona-Alarm. Nach der Rückkehr vom Auswärtsspiel in München, vor dem die routinemäßige PCR-Testung des gesamten Teams noch keine Fälle aufwies, gab es zwei positive Schnelltests im Team der Roosters. Auf deren Basis unterzog sich das gesamte Team noch am Samstag, 31. Dezember, einer vollständigen PCR-Testung, bei der insgesamt drei positive Fälle auftraten. Mittlerweile liegen weitere positive Schnelltest-Ergebnisse vor, die Auswertung der PCR-Testung steht noch aus. Alle betroffenen Spieler und Mitarbeiter, die unterschiedliche Krankheitssymptome zeigen, begaben sich umgehend in Quarantäne bzw. häusliche Isolation.
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Wen es bei den Roosters erwischte, ist offen. „Wir sehen das für den Virus typische exponentielle Wachstum von Fällen, das vielleicht noch nicht beendet ist. Insofern war es eine alternativlose Entscheidung, die Partie heute nicht stattfinden zu lassen“, erklärte Hommel die Absage des für Sonntag geplanten Heimspiels gegen die Straubing Tigers. Die nächsten zwei Partien der Roosters stehen mindestens auch auf der Kippe. „Am Montag steht eine weitere PCR-Testung an. Auf der Basis dieser Ergebnisse werden in Abstimmung mit dem örtlichen Gesundheitsamt die weiteren Maßnahmen abgestimmt“, hieß es in einer Pressemitteilung.
Omikron-Regeln in Diskussion
Eine Frage, welche die Mannschaftsleitung zudem beschäftigt: Handelt es sich beim aktuellen Ausbruch um die Omikron-Variante des Coronavirus? Dann würden sich die Quarantäne-Regeln verschärfen. Positiv getestete Personen müssen in so einem Fall 14 Tage in Quarantäne, deren Dauer nicht verkürzt werden kann (kein so genanntes „Freitesten“). Zudem vergrößerte sich der Kreis der Personen, die in häusliche Isolation müssen. Zwar wird über diese Regeln aktuell in der Politik debattiert, aber Hommels Abstiegs-Appell würde noch dringlicher.