Menden. Um die Meisterschaft in der Landesliga 2 spielt die Elf von Kevin Hines zwar nicht mehr mit, sportlich ist es dennoch ordentlich. Aber in einer Wertung ist noch sehr viel Luft nach oben.
Wer erfolgreich Fußball spielt, der zieht auch Zuschauer an. Dieser Grundsatz hat nicht immer Bestand. Das zeigt ein Blick auf die Zuschauertabelle der aktuellen Saison in der Landesliga 2. Würde die Besucherwertung zählen, der BSV Menden würde auf einem Abstiegsplatz rangieren.
Elf Heimspiele hat der BSV Menden in dieser Saison bislang bestritten. Darunter waren spektakuläre Partien wie das 8:3 gegen Rot-Weiß Erlinghausen, 6:0 gegen die SpVg Olpe, 6:1 gegen den SV Ottfingen, 7:0 gegen den SV 04 Attendorn - kurzum: An Spannung, Toren und Dramatik hapert es auf dem Nebenplatz des Huckenohlstadions selten. Der Zuspruch der Zuschauer lässt dennoch zu Wünschen übrig, wie die Zuschauertabelle zeigt, die das Portal fupa.net führt. Dort rangiert der BSV Menden mit 1100 Zuschauern in elf Spielen mit einem Schnitt von 100 pro Partie auf dem 15. Tabellenplatz. Schlechter besucht sind nur noch die Spiele von Rot-Weiß Erlinghausen, die erst 882 zahlende Besucher und damit 80 pro Partie gesehen haben. Paradox: Spitzenreiter in der Zuschauergunst sind nicht etwa die Spitzenmannschaften aus Ostinghausen oder Hagen, sondern die Abstiegskandidaten SV Ottfingen (Zuschauerschnitt: 266 pro Spiel), sowie der SV Brilon (196) und der FC Arpe/Wormbach (178). Der Durchschnitt in der Landesliga beträgt 148 Zuschauer pro Partie.
Mehr zum BSV Menden
- BSV Menden landet Kantersieg in Olpe
- BSV Menden: „Noch ist alles möglich“
- BSV Menden verabschiedet sich aus Titelrennen
- BSV Menden verliert den Anschluss an die Spitze
Die Entwicklung ist für die Verantwortlichen des BSV Menden nicht ganz neu. „Das ist bereits seit Jahren ein Thema. Zu unseren Heimspielen kommen immer die gleichen Leute, die sind uns immer treu. Aber selbst bei Spitzenspielen sind die Ausschläge nach oben nicht so stark. Da kommen vielleicht mal 20 Leute mehr“, hat Dirk Henneböhl, Vorsitzender des BSV Menden, beobachtet. Entsprechend gibt es auch seit geraumer Zeit Überlegungen, wie die Heimspiele attraktiver gestaltet werden könnten. „Eine Überlegung geht in die Richtung, Einlaufkinder einzuführen, die dann natürlich auch ihre Eltern mitbringen würden. Hinzu kommt der Spielplan. Wir haben oft Heimspiele parallel mit Hüingsen oder anderen Mendener Vereinen. Wenn wir unsere Spiele mal vorverlegen, dann kommen auch mal Besucher von anderen Vereinen“, ist Henneböhl sicher. Hoffnungen setzen die Mendener in die kommende Saison, denn da geht es zurück ins umgebaute Huckenohlstadion, das deutlich attraktiver ist, als der Nebenplatz. „Gerade in der Anfangsphase gibt es sicher viele Mendener, die das Stadion mal sehen wollen. Die überdachte Tribüne macht den Besuch dann auch bei Regen für die Leute attraktiver. Hinzu kommt das Multifunktionsfeld neben dem Platz, das sicher auch einige Leute anlocken wird“, betont Henneböhl.
Deutlich besser liest sich die Zuschauerstatistik in der Bezirksliga 4, in der die Sportfreunde Hüingsen zu Hause sind. Die haben in ihren elf Heimspielen bislang 1600 Zuschauer begrüßt, was einem Schnitt von ca. 150 Besuchern pro Spiel entspricht. Damit liegen die Sportfreunde auf dem fünften Platz ligaweit Weit vorne sind hier der Tabellenzweite Fatih Türkgücü Meschede, der 234 Zuschauer ins Dünnefeldstadion lockt, vor der SG Bödefeld/Henne-Rartal, die erst acht Heimspiele hatte, aber in diesen Partien im Schnitt 201 Fans anlockt, sowie dem starken Aufsteiger TV Fredeburg, der in zehn Spielen vor heimischer Kulisse einen Schnitt von 171 Fans vorweist.
Schlusslichter in dieser Liga sind der VfL Bad Berleburg (Schnitt: 64 Zuschauer) und mit dem SV Hüsten ausgerechnet der Verein, der das mit Abstand größte Stadion zur Verfügung hat. Aber mehr als 99 Besucher verirren sich in dieser Saison nicht auf die riesige Tribüne im Stadion Große Wiese. Der Schnitt in der Bezirksliga 4 liegt bei 136 Zuschauern pro Spiel.
Keine aussagekröftigen Statistiken gibt es über die Kreisligen, sowie die Frauen-Westfalenliga.
Zuschauerkrösus ist die Oberliga
Den höchsten Zuschauerschnitt im Verband Westfalen hat - wenig überraschend - die Oberliga.
Dort kommen im Schnitt 333 Besucher zu den Partien, was bei großen Namen wie den Sportfreunden Siegen, der SG Wattenscheid 09, Sportfreunden Lotte oder der SpVgg Erkenschwick nicht sonderlich verwundert.
Nicht groß anders als in der Landesliga ist der Schnitt in der Westfalenliga, der bei 147 Besuchern pro Spiel liegt.