Menden. Der Rückraum-Spieler der Wölfe hat am Freitag im Spiel gegen Gladbeck eine Horror-Verletzung erlitten.
Ein Sturz, ein Schrei und schnell war allen klar: da ist etwas Gravierendes passiert. Knapp 24 Minuten waren am Freitagabend in der Kreissporthalle beim Spiel in der Handball-Oberliga zwischen der SG Menden Sauerland und dem VfL Gladbeck gespielt, als der sportlich herausragende Start ins Spiel - die Wölfe führten 8:2 - völlig in den Hintergrund trat. Vielmehr wuchs die Sorge um Christian Klein.
Eigentlich wollte Andy Palm nur das Spiel seiner Mannschaft im Livestream verfolgen. Der Trainer war am Freitag noch mit der U18-Nationalmannschaft Belgiens unterwegs und wollte abends sehen, wie sich seine Jungs schlagen. Als er dann die Szene sah, war ihm klar, dass da etwas Schlimmes passiert war. „Ich habe sofort einen von den verletzten Spielern angerufen, die in der Halle saßen und habe mich erkundigt, was da los sei“, erklärt Andy Palm. Die Nachricht, die er bekam, sollte ihn alles andere als beruhigen. „Selbst für einen Handballer ist das schon eine äußerst ungewöhnliche Verletzung“, weiß der Wölfe-Trainer, der seinem Schützling alles Gute wünscht.
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Hautnah dabei in der Halle war Tobias Schulte. „Es war erstmal ein normales Eins-gegen-eins. Der Abwehrspieler hat Christian begleitet, dann ist Christian mit dem linken Fuß weggerutscht und sein Arm gemeinsam mit dem Gegenspieler mit voller Wucht auf den Boden gekracht“, schildert Schulte die Szene aus seiner Sicht. Schnell wurde dem ehemaligen Handballer klar, dass es keine alltägliche Verletzung war. „Er schrie direkt und man sah, dass der Ellenbogenknochen unnatürlich abstand. Christian trägt immer ein Shirt mit langen Ärmeln unter dem Trikot, deshalb war die Beule zu erkennen“, sagt Tobias Schulte. Ein zufällig entstandenes Video zeigte den Vorfall dann noch einmal genau. „Der Bruder von Raphael Dudczak saß auf der Tribüne und hat ihn gefilmt, dabei war dann zufällig der Vorfall gut zu sehen“, erklärt der Wölfe-Funktionär.
Als das Ausmaß der Verletzung abzusehen war, wurde das Spiel abgebrochen und ein Krankenwagen gerufen, um den Mendener Spieler zu versorgen. „Das hat leider alles sehr lange gedauert, bis er abtransportiert werden konnte“, erklärt Tobias Schulte. Danach ging es für Christian Klein zur Untersuchung ins Krankenhaus. Die erste Diagnose stand dann schnell fest: Ellenbogenluxation, also ein ausgekugeltes Ellenbogengelenk. Nachdem das Gelenk wieder eingerenkt wurde, musste der Handballer noch eine Nacht zur Beobachtung vor Ort bleiben, konnte die Klinik aber am Samstag wieder mit einer Schlinge verlassen.
MRT soll Aufschluss über Ausmaß der Verletzung geben
„Jetzt warten wir auf einen MRT-Termin. Die gute Nachricht ist, dass der Knochen keinen Schaden genommen hat. Das MRT wird nun Aufschluss darüber geben, ob die Bänder alle in Ordnung ist“, erklärt Tobias Schulte, wie es nun weitergeht.
An Handballspielen ist in dieser Saison nicht mehr zu denken. „Nein, das wird nicht mehr klappen. Selbst, wenn nicht gerissen ist, dann muss er die Verletzung auskurieren und in die Reha gehen. Und erst dann kann er langsam wieder mit Lauftraining anfangen. Das wird Monate dauern, bis er den Arm wieder normal belasten kann“, ist Andy Palm sicher. „Eine Prognose ist schwer zu treffen“, weiß auch Tobias Schulte. „Ohne OP kann er vielleicht in acht bis zwölf Wochen wieder was machen, sollte eine OP notwendig sein, dann ist er mindestens sechs Monate raus.“ Nach dem MRT werden alle Seiten Bescheid wissen.