Menden. Das Rückraum-Ass der SG Menden Sauerland muss Minuten lang behandelt werden. Die Partie gegen VfL Gladbeck wird wiederholt.

Es ist 20.57 Uhr, als der Hallensprecher verkündet, dass die Oberliga-Partie zwischen der SG Menden Sauerland und dem VfL Gladbeck nicht fortgesetzt wird. Die beiden Mannschaften haben sich mit den Schiedsrichtern darauf geeinigt und umgehend den Staffelleiter informiert. Der Spielabbruch ist die logische Folge eines Dramas, das sich um den Wölfe-Spieler Christian Klein ereignet hat.

23 Minuten und acht Sekunden sind gespielt, als es zu einem scheinbar normalen Zweikampf auf Halbrechts kommt. Der verteidigende VfL-Akteur Lukas Schulte-Lünzum erwischt Christian Klein unglücklich an dessen linkem Arm. Der Wölfe-Spieler geht zu Boden, schreit. Allen Beteiligten ist klar, dass es sich um eine schwere Verletzung handelt, die sich Klein zugezogen hat. Ein Rettungswagen wird gerufen, doch dessen Besatzung kann Christian Klein zunächst nicht so versorgen, wie es nötig ist. Verstärkung rückt an.

Die Hallenregie dreht die Musik ab, ein Wölfe-Banner wird genutzt, um den Zuschauern den Blick auf die Behandlung zu versperren. Als Klein nach mehr als 30-minütiger Behandlung mit der Trage aus der Halle gebracht wird, ist ein Abend gelaufen, der für die Wölfe durchaus erfolgreich hätte werden können. Zum Zeitpunkt des Spielabbruchs führten die Gastgeber mit 8:3, waren das klar überlegene Team.

Es sieht nach einer Luxation aus – so etwas ist sehr schmerzhaft.
Timo Schneidersmann - Männerwart SG Menden Sauerland Wölfe

„Das ist alles sehr ärgerlich, denn wir warfen richtig gut im Spiel“, erklärte Männerwart Timo Schneidersmann. Zu Kleins Verletzung sagte er: „Es sieht nach einer Luxation aus – so etwas ist sehr schmerzhaft.“ Als Luxation wird das Auskugeln oder Verrenken von Gelenken bezeichnet. Die Gedanken aller Spieler, auch der des VfL Gladbeck, waren bei Christian Klein, der im Wölfe-Team ein Leistungsträger ist.

Ein Lob wollte sich Schneidersmann aber nicht nehmen lassen. Keeper Nils Rehmus hatte bis zum Abbruch eine herausragende Partie abgeliefert, elf Paraden gezeigt und auch einen Siebenmeter gehalten. „Wir haben alles umgesetzt, was wir im Training erarbeitet haben“, so Schneidersmann. Nachgeholt wird die Partie vermutlich an einem Donnerstagabend, deutete der Wölfe-Männerwart an.