Oesbern. Das ist alles andere als eine schöne Bescherung für die Fußballer aus der Kreisliga B.
Das Jahr endet für die Fußballer des SV Oesbern mit einem riesigen Knall. Der B-Ligist steht seit Sonntag ohne Trainer da. Nach dem 2:2 (1:0)-Unentschieden bei der Zweitvertretung der Sportfreunde Sümmern legte das SVÖ-TrainerduoMarius Beierle und Niels Specht sein Amt beim Klub vom Habicht nieder. Das Gespann war in diesem Sommer angetreten, um den Klub nach dem Abstieg in die B-Liga sofort wieder zurück in die A-Liga des Fußballkreises Iserlohn zu führen. Doch zum Beginn der Winterpause ist der Habicht-Klub weit von diesen Ziel entfernt.
„Wir hatten uns das anders vorgestellt“, waren Beierle und Specht mit völlig anderen Erwartungen in ihr Engagement beim SVÖ gegangen. Jetzt folgte das Ende der gerade mal sechs Monate dauernden Verbindung. Am Freitag informierte das Trainer-Duo den Vorstand des B-Ligisten über den geplanten Rückzug. Jetzt stehen die Fußball-Männer des SV Oesbern nach dem A-Liga-Abstieg und dem Rückzug vom Spielbetrieb der zweiten Mannschaft vor einem großen Scherbenhaufen. „Bei den Frauen funktioniert es doch. Da macht der Matthias Schneider einen richtig guten Job“, vermissen Marius Beierle und Niels Specht die notwendigen Strukturen. „Es fehlt ein Sportlicher Leiter“, sagt Beierle. Der dafür vorgesehene Christian Behme hatte sich ja bereits vor einigen Wochen aus diesem Amt zurückgezogen.
Marius Beierle macht aber nicht nur die fehlenden Strukturen verantwortlich. Auch von einigen Akteuren ist man maßlos enttäuscht am Habicht. „Am vergangenen Dienstag haben wir das Training mangels Teilnehmern abgesagt. Am Donnerstag waren gerade mal neun Mann am Platz“, kritisiert Marius Beierle das fehlende Engagement der eigenen Spieler. „Dabei hatten wir doch für die Spieler den Trainerjob übernommen“, macht der 29-jährige Beierle aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Die Trainer hatten sich nach der Abmeldung der zweiten Mannschaft eigentlich eine größere Personaldecke erhofft.
Eines macht Beierle dann noch deutlich: „Für Niels und mich ist das Kapitel Fußball erstmal erledigt. Wir werden aber weiter Sport treiben“, verspricht der Hönnestädter.
Aber auch der Vorstand des SV Oesbern wurde von der Entwicklung überrascht. „Wir haben am Freitagnachmittag vom geplanten Ausstieg der Trainer erfahren. Das hat uns völlig überrascht. Wir haben keinen Plan A oder B in der Schublade“, sagt Oesberns Vorsitzender Frank Weingarten. Eine Zusammenkunft mit der Mannschaft am Dienstagabend soll weitere Klarheit bringen. Am Habicht sind sich alle Verantwortlichen darüber bewusst, dass sich bis Ende Dezember - im Rahmen der zweiten Wechselperiode - ja auch noch Spieler abmelden können, die dann bis Ende Januar die Spielberechtigung für ihren neuen Verein erlangen müssen. „Wir hatten ja eigentlich gedacht, dass wir nach der Abmeldung der zweiten Mannschaft genügend Spieler für die Erste hätten. Aber jetzt sieht es anders aus“, muss Frank Weingarten und der Oesberner Vorstand eine nicht gerade einfache Situation für seinen Klub eingestehen.