Ennepetal. Der Portugiese sichert mit der letzten Aktion des Spiels den Sieg bei der TG Voerde.
Das war ein Krimi, wie er im Buche steht. Die Verbandsliga-Handballer der DJK Bösperde bleiben auf Erfolgskurs und setzen sich am Sonntagabend bei der TG Voerde mit 31:30 (12:10) durch.
Wer solche Spiele gewinnt, der hält am Saisonende auch die Klasse. Die Uhr zeigte bereits die letzte Spielminute an, als sich die Ereignisse überschlugen. Zunächst glichen die Voerder kurz zuvor zum 30:30 aus, dann gab es noch einen Siebenmeter für die Gastgeber, den Max Sievert an die Latte des Tores lenkte. Die Bösperder nahmen eine Auszeit und bereiteten ihren letzten Angriff vor. Die Sekunden tickten herunter. Noch sieben. Noch sechs. Noch fünf. Noch vier, dann stieg Antonio de Cabaca in die Höhe und schmetterte den Ball mit einem wuchtigen Wurf in die Voerder Maschen. Die Schlusssirene ging im Bösperder Jubel unter. „Das war ein Sieg des Willens. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie dieses Spiel hier gewonnen hat“, freute sich Henrik Springer, Co-Trainer der DJK Bösperde.
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Viele Ausfälle
Dabei waren die Voraussetzungen für den Dorfverein in der Sporthalle des Reichenbach-Gymnasiums in Ennepetal alles andere als gut. „Wir mussten krankheitsbedingt auf einige Spieler verzichten. Max Wergen und Niklas Bichmann waren noch erkältet und haben es trotzdem versucht. Daher kann man vor der Leistung der Mannschaft nur den Hut ziehen“, lobt Springer. Seine Mannschaft startete gut ins Spiel. Patrick Schwarz und Johannes Dame sorgten für eine 2:0-Führung, bevor die heimstarken Voerder, die erst zum zweiten Mal in dieser Saison von eigener Kulisse spielten, besser ins Spiel hinein kamen. Doch die DJK-Abwehr stand gut, ließ im ersten Abschnitt nur zehn Gegentore zu. „Aber dafür lief es im Angriff noch sehr schleppend, da haben wir zu viele einfache Bälle hergegeben. Das wurde in der zweiten Halbzeit dann besser“, fasste Springer die ersten 30 Minuten zusammen.
Im zweiten Durchgang war es dann genau umgekehrt. „Da lief es zwar im Angriff, aber in der Abwehr standen wir nicht mehr so gut“, berichtete der Co-Trainer von Hendrik Ernst. Folge: Ein Doppelschlag von Mika Brüggemann brachte Voerde nach knapp 36 Minuten erstmals in Führung (16:15). Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, in dem sich keine Mannschaft mehr absetzte, die Führungen wechselten fast im Minutentakt hin und her.
Dann folgte die dramatische Schlussphase. „Das waren Big Points für uns gegen einen direkten Konkurrenten. Man darf sich bei Voerde nicht vom Tabellenstand blenden lassen, das ist eine sehr gut besetzte Mannschaft. Wir haben jetzt neun Punkte und noch zwei Spiele in diesem Jahr. Es hätten auch zwei oder drei Punkte mehr sein können, aber mit der Bilanz sind wir bis hier hin sehr zufrieden. Unter diesen Umständen hier zu gewinnen, an einem Sonntagabend, mit dem Sprühharz, das wir nicht gewohnt sind, ist der Mannschaft hoch anzurechnen“, freute sich Springer weiter.
In der kommenden Woche haben die Bösperder spielfrei, bevor es zum Abschluss des Jahres zum Oberliga-Absteiger TuS Volmetal geht. „Da können wir nach den letzten Wochen mit breiter Brust auflaufen“, ist Henrik Springer sicher.
TG Voerde - DJK Bösperde 30:31 (10:12).
DJK Bösperde: Sievert, Kampmeier; Max Wergen (1), Cabaca (9), Küppers (1), Westermann, Tillmann (6), Dame (7), Schwarz (5), Butzek, Reinicke, Bichmann (1), Wintzenburg (1).
Siebenmeter: TG: 5/6, DJK: 2/2
Zeitstrafen: TG: 4, DJK: 7