Freudenberg. Beim Titelkandidaten liegen die Westfalenliga-Fußballerinnen 0:3 zurück, doch dann gelingt ihnen noch die Wende.

Was für ein Spiel! Die Fußballerinnen des SV Oesbern haben am Sonntag ein neues Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte geschrieben. Der heimische Westfalenligist brachte ein Top-Team der höchsten westfälischen Liga zu Fall. Die Mannschaft von Robby Hanbücken war zum Abschluss der Hinrunde beim Tabellendritten SV Fortuna Freudenberg zu Gast. Skoupra, Sellmann und Co. fügten dem Favoriten die erste Heimniederlage der Saison in der Weding in Büschergrund zu.

Nach einem 0:3-Rückstand drehten die „Habichte“ mächtig auf und holten noch einen 4:3 (1:3)-Erfolg heraus. Ein Spiel, das nicht nur den Favoriten und seinen Anhang sprachlos machte.

Auch SVÖ-Trainer Robby Hanbücken musste nach dem „Wahnsinn von Freudenberg“ erstmal kräftig durchatmen. „Das ist dieser unglaubliche Charakter meiner Mannschaft“, war dem Pädagogen der Stolz auf seine Damen anzumerken. „Wir drehen hier noch ein Spiel gegen eine Mannschaft, die mit ihren vielen ehemaligen Regionalliga-Spielerinnen, über eine unglaubliche Qualität verfügt. Aber wir haben auch einiges zu bieten“, wusste der SVÖ-Coach um die Stärken der eigenen Mannschaft. Vor allem wurde im Siegerland deutlich, dass der Teamgeist wahre Berge versetzen kann.

Denn eigentlich schien alles gegen den heimischen Westfalenligisten zu laufen. Pascale Kampczyk (8.), Laura Brandt (24.) und Anna Marvie Kalteich (35.) sorgten dafür, dass die Favoritinnen bereits nach einer guten halben Stunde wie die sicheren Siegerinnnen aussahen und mit ihren Toren die Weichen gestellt zu haben. Doch weit gefehlt: Praktisch mit dem Halbzeitpfiff gab Atha Skoupra mit dem Anschlusstreffer zum 1:3 das Signal zur Aufholjagd. Was folgte, war unglaublich: Eine denkwürdige Halbzeitansprache und anschließend verging den Gegnerinnen aus dem Siegerland Hören und Sehen auf eigenem Terrain. Erst traf „Atha“ zum 2:3 aus SVÖ-Sicht (57.). Dann war Johanna Sellmann wieder zur Stelle, mit zwei Toren in der 62. und 82. Minute. Zwischenzeitlich sah eine Freudenberger Spielerin noch die Rote Karte, sodass die Oesbernerinnen den Siegtreffer sogar in Überzahl erzielten. Auf der langen Rückfahrt wurde der Sieg entsprechend gefeiert. In zwei Wochen startet dann schon die Rückrunde mit dem Auswärtsspiel in Ostbevern.

SV Oesbern: Klüppel; Brodrecht (75. Topalli), Salerno, Jütte, Lino Dos Santos, Skoupra, Justin Schulz, Chiara Schulz, Sellmann, Aßhoff (83. Klüter), Holin.