Menden. Die Wölfe haben gegen Eintracht Hagen II eine tolle Show abseits der Platte geboten. Das hat Eindruck hinterlassen.

Neues Konzept oder einmaliges Experiment? Viele der 1000 Zuschauer, die am vergangenem Freitag in der Kreissporthalle das Handball-Oberligaspiel zwischen der SG Menden Sauerland und Eintracht Hagen II verfolgt haben, waren von der „Show“ drumherum positiv überrascht. Das sagen die Wölfe-Verantwortlichen dazu.

Die Halle abgedunkelt, in ein leichtes blaues Licht getaucht, Wölfe-Logos, die über das Spielfeld sausen, zahlreiche Einlaufkinder mit Leuchtstäben in den Händen, die auf dem Feld Spalier stehen, Nebelsäulen am Spielfeldrand und aus den Boxen in der Halle dröhnt die Einlaufmusik, während die Spieler der Wölfe mit Nachwuchsakteuren an der Hand auflaufen.

Schlücking: „Besondere Atmosphäre“

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Es war eine imposante Inszenierung, die die Verantwortlichen gemeinsam mit dem Mendener Unternehmen LAM auf die Beine gestellt hatten. Sportlich hat es am Ende leider nicht gereicht - die Partie gegen Hagen II ging mit 24:30 recht deutlich verloren - aber die Bilder sind vielen Besuchern im Kopf geblieben. „Wir wollten damit eine besondere Atmosphäre schaffen, so wie wir es früher häufig hatten. Und vieles erinnerte auch an diese Zeiten“, freute sich Frank Schlücking, Vorsitzender der SG Menden Sauerland. Auch in Zukunft soll es immer mal wieder zu diesen Inszenierungen kommen.

„Wir haben viele Zuschauer gesehen, die schon lange nicht mehr bei uns waren und einige, die zum ersten Mal da waren und die nun hoffentlich häufiger kommen, weil ihnen gefallen hat, was sie gesehen haben“, hofft Schlücking auf einen Werbeeffekt.

Dank an alle Beteiligten

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Dazu trugen auch die Nachwuchsspielerinnen und -spieler bei, die - wie bereits erwähnt - Bestandteil der Inszenierung waren. „Da möchten wir uns auch noch einmal ausdrücklich bei allen Welpen und deren Eltern bedanken, die das unterstützt haben. Wir sind sehr stolz auf unseren Nachwuchs und das am Freitag war beste Werbung für die Wölfe“, betont Frank Schlücking, der auf der Instagram-Seite der Wölfe von „einem unvergesslichen Abend“ sprach und sich auch direkt an die Besucher wendet: „Erst durch euch wird das Event zu einem Erlebnis der besonderen Art, das war schon ein Gänsehautmoment“, freut sich Schlücking.

Besonders gut kam auch die Freikartenaktion an. 500 Tickets hatten die Wölfe im Vorfeld des Spiels an den weiterführenden Schulen in Menden und Umgebung verteilt. „Das ist nicht nur auf unserem Mist gewachsen. Ein Lehrer aus Balve kam schon vor einiger Zeit auf uns zu, um nachzufragen, ob wir da was machen könnten. Wir unterstützen das natürlich gerne, wenn die in der Schule Handball lernen, dass sie sich bei uns ansehen können, wie das laufen kann. Vielleicht hat ja dann auch der ein oder andere Lust bekommen und kommt bei uns mal vorbei“, setzt Schlücking darauf, auch dort, wo der Handball bislang eher ein Schattendasein führt, für Interesse an der Sportart zu sorgen.

Tim Brand hebt ab und hunderte Zuschauer beobachten ihn dabei.
Tim Brand hebt ab und hunderte Zuschauer beobachten ihn dabei. © Dietmar Reker

Außergewöhnliche Kulisse

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Wie ungewöhnlich die Zuschauerzahl mit mehr als 1000 Besuchern bei einem Oberliga-Spiel war, zeigt ein Blick auf die zweite Bundesliga. Da kamen zum Derby zwischen Eintracht Hagen und dem ASV Hamm Westfalen gerade einmal 300 Zuschauer mehr.

Auch die Aktiven waren von der Atmosphäre angetan. „Das macht uns schon Spaß vor so einer Kulisse zu spielen“, sagte SG-Trainer Andy Palm nach dem Spiel, allerdings mit einer kleinen Einschränkung: „Noch schöner wäre es natürlich gewesen, wenn wir das Spiel auch gewonnen hätten.“