Bösperde. Patrick Schwarz wechselt nach seinem Kreuzbandriss vom TV Halingen zur DJK Bösperde. Das sind seine Gründe für den Wechsel zum Verbandsligisten.

Es ist nur knapp fünf Monate her, da stand die Sporthalle an der Bahnhofsstraße in Bösperde Kopf. Da haben die Handballer der DJK Bösperde mit einem 20:14-Sieg gegen den SuS Neuenkirchen Geschichte geschrieben und den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft. Mittlerweile ticken die Uhren beim Dorfverein anders. In die neue Spielzeit ist der Aufsteiger nur mäßig gestartet. Mit 1:9-Punkten belegt das Team von Trainer Hendrik Ernst einen Abstiegsplatz.

Patrick Schwarz: „Ich möchte nicht, dass da böses Blut entsteht.“

Doch darauf hat man reagiert. Mit Patrick Schwarz verpflichtete die DJK Bösperde einen Zugang, der für mehr Power aus dem Rückraum sorgen soll. Dabei ist der 27-Jährige kein Unbekannter, denn er trug über mehr als zwei Jahrzehnte das Trikot des TV Westfalia Halingen. Wie es zu dem Wechsel kam und warum für Schwarz eine lange Leidenszeit zu Ende gegangen ist, erklärt er im Gespräch mit der WP-Sportredaktion.

„Mir ist ganz wichtig zu betonen, dass es kein Abgang vom TV Halingen ist, sondern ein Wechsel zur DJK Bösperde. Ich möchte nicht, dass da böses Blut entsteht. Ich habe bislang nur in Halingen gespielt. Jetzt hatte ich das Gefühl, noch einmal eine neue Herausforderung angehen zu wollen.“ Dieses Gefühl ist beim Handballer nicht unbegründet. Ein Kreuzbandriss sorgte dafür, dass er lange Zeit ausgefallen ist. So lange, dass sogar ein mögliches Karriereende im Raum stand, wie er betont. „Mit der Verletzung gab es ein Umdenken bei mir“, ergänzt er.

Zwei Operationen am Knie

Da kam es nicht ungelegen, dass bereits Anfang Juli der erste Anruf von Joshua Schefers, dem Sportlichen Leiter der DJK Bösperde, kam, der ihn gemeinsam mit Trainer Hendrik Ernst von einem Wechsel vom grünen ins rote Trikot überzeugen konnte. Mit dem TV Halingen ist er vor eineinhalb Jahren noch in die Verbandsliga aufgestiegen. Mittlerweile haben sich die Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Dorfvereinen ums Osterfeld bekanntlich geändert. In der Saison 2022/2023 hat er dann nur noch ein Spiel für die TVH-Reserve gemacht, bei dem er sich ausgerechnet das Kreuzband gerissen hatte.

An den Moment der Verletzung kann er sich gut erinnern. „Den Tag kann ich noch ganz genau beschreiben. Wir hatten ein Testspiel bei ECD Hagen in der Vorbereitung. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nur einmal mit der Mannschaft trainiert. Das war vermutlich zu wenig, weil ich einfach nicht fit war. Bei einem Tempogegenstoß wurde der Ball über mich gespielt, dann drehte ich mich um und wusste sofort, dass etwas kaputt war im Knie.“ Die Folge waren zwei Operationen in Arnsberg. Mit Erfolg – denn mittlerweile ist der DJK-Zugang wieder schmerzfrei. In Bösperde hat er sich bereits gut integriert. Das fiel ihm aber auch nicht schwer, da er einen Großteil seiner Teamkollegen aufgrund der Örtlichkeiten bereits kannte.

Am 18. Mai 2022 steigt Patrick Schwarz (untere Reihe, 4. von links) mit dem TV Westfalia Halingen in die Verbandsliga auf. Danach beginnt für ihn eine lange Leidenszeit.
Am 18. Mai 2022 steigt Patrick Schwarz (untere Reihe, 4. von links) mit dem TV Westfalia Halingen in die Verbandsliga auf. Danach beginnt für ihn eine lange Leidenszeit. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Derby gegen die SG Ruhrtal am Samstag um 19.30 Uhr

Die Frage nach den sportlichen Zielen kann Patrick Schwarz schnell beantworten. „Natürlich der Klassenerhalt. Wir haben zwar erst einen Punkt geholt. Ich bin aber davon überzeugt, dass da noch einige hinzukommen werden, wenn wir so spielen wie am Samstag.“ Da hatte die DJK mit 24:28 beim aktuellen Tabellenführer der Staffel 2, dem HTV Hemer, verloren. Schwarz selbst markierte dabei zwei Tore. Für sich persönlich erhofft sich der junge Sportler wieder Spaß am Handball zu finden. „Ich gehe aktuell sehr gerne zum Training, es macht Spaß mit dem Trainerteam und meinen Kollegen zusammenzuarbeiten.“

Am Samstag empfängt die DJK Bösperde dann die SG Ruhrtal um 19.30 Uhr im Derby. Es ist das Duell zweier Vereine, die beide in der vergangenen Spielzeit den Aufstieg von der Landesliga in die Verbandsliga geschafft haben und jetzt gegen den Abstieg kämpfen. „Das ist ein wichtiges Spiel für uns, aber als Handballer möchte man ja sowieso jede Partie gewinnen“, gibt Schwarz die Marschroute vor.