Halingen. Diese Klatsche hat schon fast historische Ausmaße: Der Trainer des TV Westfalia Halingen kündigt eine gnadenlose Aufarbeitung an.
Eine Niederlage, die vermutlich nicht so schnell in den Archiven der jungen Saison verschwinden wird: Die Landesliga-Handballer des TV Westfalia Halingen erlebten am Samstag ihr persönliches Debakel an der Volme. Sie verloren bei der dritten Mannschaft des VfL Eintracht Hagen mit 27:48 (10:27). Ein Ergebnis, das auch am Montag noch für Sprachlosigkeit rund um die Mehrzweckhalle sorgte.
Es dürften am Dienstagabend sehr frostige Temperaturen in der Mehrzweckhalle herrschen, wenn sich die Halinger zur ersten Übungseinheit in der neuen Trainingswoche treffen. Denn es wird gar nicht so einfach sein, das Entsetzen über das Samstagspiel aus den Köpfen zu bekommen.
Trainer flüchtet sich in Galgenhumor
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„Ich weiß noch nicht, wie ich der Mannschaft gegenüber treten kann“, sagt TVH-Trainer Kai Harbach, nachdem er sich das Fiasko an der Volme noch einmal angesehen hat. „Ich könnte das Ergebnis ja akzeptieren, wenn wir gegen die erste Mannschaft von Hagen gespielt hätten. Aber der Gegner war aus der Landesliga“, versuchte sich der Halinger Coach zunächst mit einer großen Portion Galgenhumor.
Doch die 60 Minuten in der altehrwürdigen Sporthalle Bergstraße in Hagen ließen ihn auch am Montag noch nicht los. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Auch bei keinem Jugendteam oder einer Damenmannschaft“, blickt Harbach auf sein Trainerleben zurück.
Unübertroffenes Desaster
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Das Desaster am Samstag übertraf das bisher erlebte. „Es ist auch deshalb nicht nachzuvollziehen, weil wir ja sehr gut gegen Herdecke/Ende in die Saison gekommen sind. Die Mannschaft hat auch gut gearbeitet“, hatte nicht nur der TVH-Trainer vor der Reise nach Hagen eigentlich ein gutes Gefühl. Dass es dann einen regelrechten Super-GAU für den Halinger Handball gab, konnte niemand ahnen. „Wir haben überhaupt in keiner Phase einen Zugriff auf die Partie bekommen. Auch diejenigen von der Bank reihten sich nahtlos ein“, resümiert Harbach das komplette Versagen seiner ganzen Mannschaft.
Olaf Pokroppa, der Vorsitzende des TV Westfalia Halingen, konnte die Partie am Samstag aus beruflichen Gründen nicht persönlich verfolgen. „Aber das Telefon klingelte ununterbrochen. Es haben viele angerufen, die sichtlich schockiert waren“, erzählt der Halinger Handball-Chef, der dann auch klar machte, dass jetzt erstmal Ruhe gefragt ist.
Kompletter Ausfall der Mannschaft
„Ich habe das Spiel nicht gesehen und kann mir kein Urteil erlauben. Aber es soll wohl ein kompletter Ausfall der ganzen Mannschaft gewesen sein“, erläutert Pokroppa, der dann den Blick auf den kommenden Samstag lenkt. „Wir müssen da einen Strich drunter machen und nach vorne schauen“, bemüht sich der Halinger um ein Stück Normalität.
Sein Trainer macht aber deutlich, dass er so ein Spiel nicht noch einmal erleben will. Letztlich ist jetzt die Mannschaft gefordert, den ramponierten Ruf wieder aufzupolieren. Leicht wird das nicht: Am kommenden Samstag gastiert mit der zweiten Mannschaft des TuS Volmetal eine routinierte und ebenfalls spielstarke Truppe in der Mehrzweckhalle.