Menden. Dank alter Bausünden wird die Sanierung des Stadions noch einmal um einen sechsstelligen Betrag teurer werden als geplant.
Es läuft weiterhin alles andere als gut, was den Umbau des Huckenohl-Stadions angeht. Nun teilt die Stadt Menden mit, dass sich die Baukosten noch einmal um mindestens 150.000 Euro erhöhen werden. Grund sollen verpfuschte Arbeiten beim Bau des Stadions gewesen sein.
Unter dem nüchternen Punkt „Sachstandsberichte Fördermaßnahmen“ verkündet die Stadt in der Vorlage zur Sitzung des Sportausschusses mal wieder schlechte Nachrichten, was die Renovierung des Huckenohl-Stadions angeht. Nachdem die Tribüne nun abgerissen und der Naturrasenplatz abgetragen sind, offenbarten sich bei der Beseitigung der Laufbahn Probleme. Diese stammt aus dem Jahr 1975.
Standards nicht eingehalten
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„Bereits in 1975 galten bestimmte grundlegende Baustandards für die Errichtung einer Sportanlage und des musste davon ausgegangen werden, dass diese Mindeststandards auch eingehalten wurden“, schreibt Sportamtsleiter Uli Menge. Doch nach der Entfernung der alten Bahn war die Verwunderung groß.
„Es wurden im weiteren Bauverlauf verschiedene, teils erhebliche Abweichungen von diesen Baustandards festgestellt, die trotz sorgfältiger Planung und Durchführung entsprechender Untersuchungen im Vorfeld nicht früher hätten erkannt werden können“, heißt es von Seiten der Stadt Menden weiter.
Gravierende Mängel
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Diese Mängel müssen nun behoben werden. Und die sind teils gravierend. „Nach Aufnahme des Kunststoffbelags in den beiden Leichtathletik-Segmenten wurde festgestellt, dass sich die darunter befindlichen Asphaltschichten in einem teils desolaten Zustand befinden und zudem auch in Teilen nicht die erforderlichen Aufbauhöhen aufweisen“, schreibt Menge. Diese Segmente müssen nun nahezu komplett erneuert werden, außerdem müssen die vorhandenen Asphaltschichten durch neue -decken ersetzt werden.
Außerdem stellten die Verantwortlichen fest, dass 1975 der vorhandene Tennenbelag, sowie die Entwässerungsrinne nicht zurückgebaut, sondern überbaut wurden. „Wahrscheinlich lassen sich so die Baumängel im Bereich der Leichtathletiksegmente erklären. Um die neue Entwässerungsrinne einbauen zu können, müssen sämtliche Bauteile vollständig und vorsichtig ausgebaut werden, um ein Nachrutschen der seitlichen Stoffe zu vermeiden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der benachbarte Asphalt nachgeschnitten und in Teilen zusätzlich ausgebaut und später neu eingebaut werden muss“, befürchtet Uli Menge.
Endgültige Kosten nicht absehbar
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Die zusätzlichen Kosten werden derzeit auf 150.000 Euro beziffert. „Wie oben dargestellt sind weitere Arbeiten und damit verbunden auch weitere Kosten nicht ausgeschlossen. Diese Mehrkosten können im weiteren Bauverlauf nicht durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert werden und müssen zusätzlich bereitgestellt werden“, gibt Menge zu Bedenken.
Durch diese zusätzlichen Arbeiten wird sich der Zeitplan weiter nach hinten verschieben. Aktuell kalkuliert die Stadt damit, dass die Haupttribüne inklusive Überdachung und der Trainingsplatz im Dezember fertiggestellt sein werden, gleiches gilt für das Trainingsgelände. Der Naturrasenplatz soll in diesem Monat noch angelegt werden, die Südtribüne folgt im Oktober. Laufbahn, sowie die Freizeitsportanlagen sind aktuell für Juni des kommenden Jahres vorgesehen. Bleibt zu hoffen, dass nicht noch mehr „Überraschungen“ folgen.