Balve. Von den vier Balver Mannschaften in der Kreisliga A Arnsberg stecken zwei im Abstiegskampf. Die Zukunftsperspektive ist düster.

Der Sportplatz am Holloh in Garbeck hat schon aufregendere Sonntage erlebt. Das 1:1 im A-Liga-Derby zwischen den Fußballern der SG Balve/Garbeck und dem TuS Langenholthausen II sorgte jedenfalls nach dem Schlusspfiff der Arnsberger Schiri-Legende Dieter Schumacher für zahlreiche Fragezeichen in den Gesichtern der Aktiven und Zuschauer. Ein Ergebnis, das keine Erkenntnisse gab, wie es mit den beiden einstigen Flaggschiffen des Balver Fußballs weitergehen wird. Kein Wunder, dass die ersten Gerüchte von möglichen Fusionen beider Vereine die Runde machen.

„Wir haben zwar mit dem Vorstand von Langenholthausen ein Bier zusammen getrunken, doch über eine Fusion wurde da überhaupt nicht gesprochen. Da kann ich alle beruhigen“, kann SG-Vorsitzender Christian Müller angesichts solcher Gerüchte nur den Kopf schütteln und auf die noch junge Saison verweist. „Es war uns allen klar, dass das eine sehr schwierige Saison wird. Es spielt doch unsere verstärkte zweite Mannschaft aus der vergangenen Saison um den Klassenerhalt“, macht der SG-Chef deutlich, dass er die Situation klar einschätzen kann.

Aus der zweiten Mannschaft die erste gemacht

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Müller sieht die Situation nach den ersten drei Spielen recht nüchtern. „Gegen Müschede/Herdringen war das gar nicht schlecht. Die Niederlage in Beckum war deutlich und gegen Langenholthausen haben wir bis zur 89. Minute geführt. Ein wenig mehr Glück...“, dann hätte es bereits am Sonntag das erste vom Trainerduo Frank Gebauer und Fabian Gloddeck erhoffte Erfolgserlebnis gegeben.

Balve/Garbecks Vereinschef Christian Müller mahnt zur Gelassenheit. „Jetzt lasst uns erstmal spielen. Wer weiß, was zum Winter hin passieren wird“, beruhigt Müller. Der Vorsitzende rechnet noch damit, dass es auch in dieser Spielzeit Kicker geben wird, die sich eventuell neu orientieren werden. Wobei es beim Fusionsklub keine Experimente eingehen wird. „Es wird auf jeden Fall weitergespielt“, sagt Christian Müller. Dem Balver macht vielmehr die Entwicklung im Jugendbereich Sorgen. „Es ist schon dramatisch, wir haben in der ganzen Stadt Balve keine A-Jugend mehr“, weiß Müller. Folglich fehlt auch der Nachwuchs für die eigenen Seniorenmannschaften.

Nachwuchskräfte binden

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Ein Problem, das auch der TuS Langenholthausen sieht. „Wir sind es leid, uns von Spielern an der Nase herumführen zu lassen. Wenn einer glaubt, er müsste des Geldes wegen woanders spielen, dann muss er das tun“, macht Charly Grote die Einstellung seines Vereines deutlich. Für den Vorsitzenden des TuS Langenholthausen und seine Mitstreiter ist der einzig richtige Weg in der Zukunft die Jugend. „Es muss uns gelingen, dass wir die Jugendlichen wieder im Verein halten. Unser Verein lebt davon, dass eine Verbindung zum Dorf vorhanden ist. Dafür brauchen wir junge Trainer und junge Leute, die frisches Blut in den Verein bringen“, bedarf es aus seiner Sicht auch im Bereich der Offiziellen einer Neuausrichtung. Das sagt „Charly“ Grote ganz bewusst mit Blick auf seine Wiederwahl als TuS-Vorsitzender vor einigen Wochen. „Ich werde den TuS Langenholthausen weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen und unterstützen“, verspricht Grote.

Am Balver Krumpaul und am Holloh in Garbeck sieht man das ähnlich. „Es muss langsam neues, junges Blut nachkommen“, betont auch SG-Chef Christian Müller, dass personelle Veränderungen, beziehungsweise Ergänzungen, notwendig sind.