Menden. In der Sommerpause sollten die zwei Sportplätze mit neuen Kunstrasendecken versorgt werden. Aber noch ist nichts geschehen.
Baustelle! Ein Wort, das eigentlich jeden Menschen zusammen zucken lässt. Öffentliche Baustellen in einer Stadt kosten den Bürgern zumeist einige Nerven, zum Beispiel durch Einschränkungen im Straßenverkehr. Private Baustellen sorgen schon mal schnell für graue Haare beim Bauherren. Den Sportvereinen in der Hönnestadt geht es da zurzeit nicht viel anders. Denn rund um einige Sportstätten ist der Sanierungsbedarf groß. Und es handelt sich dabei nicht um die Langzeitbaustellen im Huckenohl-Stadion und die Sporthalle am Habicht.
So benötigen die Kunstrasenplätze in Lendringsen im Max-Becker-Sportpark, dem Nebenplatz des Huckenohl-Stadions und die Kunstrasenanlage im Hüingser Ohl einen neuen Belag. Der aktuelle Rasen ist nach mehr als 15-jährigen Betrieb auf. „Wir mussten ihn schon an mehreren Stellen flicken“, sagt Torsten Strott über die sich häufenden Beschädigungen. „Das ist ein Zustand, der nicht zu akzeptieren ist“, sieht der Vorsitzende des BSV Lendringsen die größer werdende Verletzungsgefahr auf dem nicht mehr prächtigen Kunstgrün am Walzweg.
Keine Ausweichmöglichkeiten
Auch interessant
Dirk Henneböhl und der BSV Menden stehen vor dem gleichen Problem. Zumal das Grün des Nebenplatzes immer mehr belastet wird, seitdem der Naturrasen des Huckenohls gesperrt ist. Was mittlerweile schon rund eineinhalb Jahre der Fall ist.
„Wir haben ja auch eine Verpflichtung gegenüber unseren Mitgliedern. Wir sind für unsere jugendlichen Fußballer und deren Sicherheit verantwortlich“, sagt Dirk Henneböhl. „Es darf nicht sein, dass demnächst der Platz wegen Unbespielbarkeit gesperrt wird“, sieht der Vorsitzende des BSV Menden einen zeitlichen Druck hinter den Renovierungsarbeiten.
Deshalb hat der Verein auch einer Anfrage der Stadtverwaltung auf eine Verschiebung der Maßnahme in das kommende Jahr nicht zugestimmt. „Wir erwarten, dass der Platz noch in diesen Jahr gemacht wird“, drängt der Hönnestädter. Auch in Lendringsen erwartet der BSV, dass der Platz am Walzweg noch in diesem Jahr einen neuen Belag erhält.
Ausschreibung läuft
„Es heißt doch immer, dass der Weg zum Ziel führt. Doch hier dauert der Weg einfach zu lange“, verschweigt Torsten Strott seine Unzufriedenheit mit dem Verlauf nicht. Die Verwaltung verweist auf die vorgegebenen Fristen der zu erstellenden Ausschreibungen, kann aber zumindest darauf hinweisen, dass die Bindefrist für die Ausschreibungen am 5. September abläuft. Danach könnte - wenn man denn einen passenden Anbieter findet - die Sportanlage in Lendringsen in Angriff genommen werden.
Im Anschluss wäre dann der Huckenohl-Nebenplatz dran. Sofern sich dás zeitlich ermöglichen lässt. Damit ist klar, dass die Sportanlage im Ohl zuzüglich des Kleinspielfeldes erst 2024 saniert wird. „Das ist uns bekannt. Die Stadt weiß aber auch, dass wir spätestens zur Turnierwoche im Juli wieder auf den Platz können. Deswegen haben wir ja auch unsere Spiele so gelegt, dass wir spätestens Anfang Mai des kommenden Jahres unser letztes Heimspiel haben“, sagt Dirk Gottschalk.
Nicht ganz so entspannt wie im Ohl ist man dagegen am Habicht in Lendringsen. Dort warten die Oesberner weiterhin auf das beantragte Kleinspielfeld für die Nachwuchsarbeit. Der Rat der Stadt hatte die notwendigen Gelder in den Haushalt eingestellt. Zum Schluss fehlte noch ein entsprechendes Lärmschutzgutachten - dieses liegt der Stadt seit Ende Juni vor. Jetzt sollen demnächst die Planungsleistungen ausgeschrieben werden. Ob es dann allerdings in diesem Jahr auch noch zu einem Bau kommt, erscheint scheinbar unwahrscheinlich. Denn die Stadt würde beim Rat beantragen, dass es eine Mittelübertragung in das Jahr 2024 gibt.
LED-Umrüstung stockt
Ein großer Bereich der Sanierungsmaßnahmen betrifft die Umrüstung der Flutlichtbeleuchtung auf LED-Technik. Dieses Thema wurde erstmals 2019 in dem entsprechenden Ausschuss thematisiert. Dabei sollten Fördermittel genutzt werden - diese flossen dann nicht wie erhofft. Das Thema beschäftigte die entsprechenden Gremien praktisch in jeder Sitzung.
Inzwischen ist zumindest die Anlage am Platte Heider Hülschenbrauck umgerüstet worden. Mittlerweile sollen die benötigten Genehmigungen allerdings bei der Stadt vorliegen, sodass nach den entsprechenden Ausschreibungsfristen ab Herbst 2023 auf den einzelnen Anlagen begonnen werden kann.