Oesbern. Ricarda Kost beendet beim SV Oesbern ihre Laufbahn. Die Fußballerin rückt in den Trainerstab. So will sie ihre Zukunft gestalten.
Am Sonntag nahmen die Fußballerinnen des SV Oesbern Abschied von der Landesliga. Eigentlich war der 3:0-Sieg gegen den BSV Heeren nur noch ein Fall für die Statistiker – der SVÖ hatte die Meisterschaft und den Aufstieg in die Westfalenliga bereits seit Ende April sicher. Dass es dann doch noch richtig emotional wurde, war dem Abschied von Ricarda Kost geschuldet.
Die neben Tanja Schröder dienstälteste SVÖ-Kickerin wechselt zur neuen Saison die Seiten. Von der Spielerin rückt die ausgebildete Sporttherapeutin in den Trainerstab des frischgebackenen Westfalenligisten auf.
Beruflich als Sporttherapeutin unterwegs
„Natürlich wäre die Westfalenliga noch einmal eine große Herausforderung für mich. Doch es ergibt keinen Sinn, wenn ich mich dafür nicht zu 100 Prozent einbringen kann. Ich werde mich zum Herbst hin beruflich verändern und das ist meine Zukunft“, wird für „Rici“ der Fußball demnächst nur noch eine Nebenrolle einnehmen. „Allerdings ist und bleibt der SV Oesbern für mich eine Herzensangelegenheit“, sagt Kost, die einst beim FC Fröndenberg mit dem Fußball begann.
Mittlerweile lebt sie in Lendringsen und arbeitet in Bad Sassendorf in einer medizinischen Einrichtung. „Ich werde mich als ausgebildete Sporttherapeutin dann um die Bereiche Fitness und Athletik kümmern. Das habe ich aber zwischendurch schon immer mal wieder gemacht“, wissen die Skoupra, Schulz und Co. was auf sie zukommen wird. „Die Mädels wissen, dass ich schon laut sein kann“, so Ricarda Kost. Doch dann wird Ricarda Kost beim Rückblick auf die nun vergangene Saison wehmütig. „Unser großes Plus war sicherlich, dass wir praktisch nie darüber gesprochen haben, dass wir aufsteigen wollen“ so Ricarda Kost. „Wir haben uns dann kontinuierlich weiter entwickelt“, ist für die Sporttherapeutin das Meisterteam in der Saison von Spieltag zu Spieltag immer mehr zusammen gewachsen. „In dieser Mannschaft gibt es keinen Neid. Sei es auf den Spielfeld oder auf der Ersatzbank“, so Kost.
Ein Tor zum Abschluss
Das war letztlich auch entscheidend dafür, dass es Ricarda Kost zum Fußball geführt hat. Dass der Spaß an der Gemeinschaft und am Erfolg auch ihr berufliches Leben bestimmt, merkt man auch an ihrer Zufriedenheit. „Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn man gut gelaunt zur Arbeit fährt und mit den Patienten gemeinsam Ziele erreicht. Irgendwie habe ich mein Hobby Sport zum Beruf machen können“. Da kann man nachempfinden, dass der Fußball demnächst nicht mehr in der ersten Reihe stehen wird. Um so schöner war es, dass ausgerechnet noch ihr letztes Spiel für den SV Oesbern einen emotionalen Höhepunkt erlebte. Als Ricarda Kost den Treffer zum 2:0 per Kopf erzielte. „Eigentlich bin ich ja immer recht kopfballstark gewesen.“
Doch in dieser Saison wollte es einfach nicht klappen. „Entweder war die gegnerische Torfrau dazwischen oder der Pfosten stand im Weg. Oder Anna Holin hat mir den Ball noch vom Kopf genommen“, schmunzelt „Rici“ Kost über ihr Abschlusspech in der abgelaufenen Saison. Das sollte dann am Sonntag ausgerechnet im letzten Spiel beendet sein. „Das war dann schon sehr emotional. Da haben sich auf dem Platz und neben den Patz viele gefreut. Es sind auch einige Tränen geflossen“ erzählt Ricarda Kost. Aber man kann davon ausgehen, dass sie auch in ihren neuen Job mit viel Herz dabei sind wird.