Menden. Ähnlich wie Borussia Dortmund in der Bundesliga, haben die B-Junioren des BSV Menden am vorletzten Spieltag die Spitze übernommen. Mit Happy End.
Es erinnert ein wenig an den Titelkampf in der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund. Nur in der Bezirksliga 5 der B-Junioren. Dort kürte sich der Nachwuchs des BSV Menden zum Meister und das, obwohl sie den Titelkampf zu Jahresbeginn bereits abgehakt hatten.
Manchmal muss das Glück Pate stehen, um einen Erfolg zu erreichen. Oder ein Schiedsrichter-Assistent, der genau hinsieht. „Wir haben im Vorfeld des Spiel darum gebeten, dass ein Schiedsrichter-Gespann eingesetzt werden solle. Das wurde eigentlich abgelehnt. Dann kam am Sonntag aber doch ein Gespann und das hat uns letztlich den Aufstieg beschert“, erklärt Kai Murawski, Jugendleiter des BSV Menden die kuriose Geschichte.
Schiedsrichter sieht Handspiel nicht
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Was war geschehen? Im entscheidenden Spiel gegen die FSV Werdohl stand es 2:2 als die reguläre Spielzeit schon längst vorbei war. „Zu dem Zeitpunkt waren wir nicht aufgestiegen“, betont Murawski. Die letzten Sekunden liefen als es plötzlich hektisch wurde. Ein Werdohler Spieler hat den Ball im Strafraum in die Hand genommen.
Das Problem: „Der Schiedsrichter hat es nicht gesehen. Auch der Assistent auf Seiten der Trainerbänke hat es nicht mitbekommen. Da ist der Schiedsrichter zum zweiten Assistenten gegangen und der hat das Handspiel bestätigt“, erklärt Murawski die ungewöhnliche Szene, die mit einem Elfmeter für Menden endete. Benedikt Ostermann behielt die Nerven und ließ das Huckenohl in einen kollektiven Jubelrausch verfallen. Denn parallel kam die Kunde aus Dielfen, dass Konkurrent FSV Witten dort bei den Adlern nicht über ein 1:1 hinaus gekommen war.
Aufstieg schon abgehakt
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Es war das finale Kapitel einer denkwürdigen Saison. Zwischendurch waren die Mendener nur Fünfter. „Wir haben den Jungs gesagt, dass wir in der Rückrunde schauen werden, wohin der Weg geht. Als wir dann das zweite Spiel im neuen Jahr gegen das JLZ Neheim-Hüsten verloren haben, haben wir gesagt, dass es das gewesen sei in Sachen Meisterschaft“, erinnert sich Murawski. Was dann folgt war eine beliebte Trainerfloskel: „Wir haben gesagt, dass wir nur noch von Spiel zu Spiel gucken“, verrät Murawski.
Und plötzlich lief es. Drei Siege folgten, dann ging es zum Tabellenführer FSV Witten und auch der wurde bezwingen. „Nach dem Witten-Spiel habe ich den Jungs gesagt, wenn ihr jetzt die letzten vier Spiele gewinnt, werden wir Meister. Das wollten sie mir nicht glauben“, sagt Murawski schmunzelnd. Es folgten sogar fünf Siege. Die Serie von acht Siegen in Serie katapultierte die Mendener am vorletzten Spieltag auf den ersten Platz, weil der FSV Witten überraschend bei der FSV Werdohl mit 2:2 zwei Punkte liegen ließ.
Mannschaft bleibt größtenteils zusammen
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Für den BSV Menden ist der Jahrgang ein Glücksfall. 14 Spieler gehörten zum Jung-Jahrgang, werden also kommende Saison die Früchte des Aufstiegs ernten können. „Die Mannschaft lebt vom Kollektiv. Es gibt keinen Spieler der heraussticht. Sie halten alle zusammen, unternehmen auch privat viel und gönnen einander den Erfolg“, erklärt Murawski zur Mannschaft, die von Philipp Freier trainiert wird.
Einer stach dann doch heraus: Tyron Ohaji. „Er wird uns in Richtung Waltrop verlassen. Die sind in die Bundesliga aufgestiegen und da hat er dann natürlich eine große Chance. Er hatte im vergangenen Jahr schon ein Probetraining beim FC Schalke 04. Ich habe nicht verstanden, dass sie ihn nicht genommen haben“, sagt Murawski.
Keine Sorge vor der Landesliga
Da auch aus der C-Jugend starke Spieler nachrücken, „ist mir um die kommende Saison nicht bange“, sieht der Jugendleiter gelassen in die Zukunft. Auch, weil der Erfolg Aufmerksamkeit erregt. „Wir haben Anfragen von Spielern aus Dröschede, Hagen und Schwerte, die für uns spielen wollen“, sagt Murawski.
Profitieren von dem Erfolg kann auch die A-Jugend, seit einigen Jahren das Sorgenkind beim BSV. „Wir werden in der kommenden Saison schon einen sehr starken A-Jugend-Jahrgang haben, dem wir den Aufstieg in die Bezirksliga zutrauen. Dann würde die jetzige Mannschaft in zwei Jahren wieder zusammen überkreislich spielen. Seit der D-Jugend spielen sie überkreislich“, ist Murawski sicher, dass die A-Jugend mittelfristig von den starken Jahrgängen profitieren wird.