Langenholthausen. Nils Langwald wird die Düsterloh-Kicker nicht mehr trainieren. Der Vorstand reagiert, aber in welcher Liga der TuS 2023/24 spielt, bleibt unklar.
Als sich am vergangenen Donnerstag um 19 Uhr TuS-Trainer Nils Langwald mit den Vorstandsmitgliedern des Fußball-Landesligisten TuS Langenholthausen, Charly Grote, Thomas Arf, Andreas Aßhoff und Toto Grote zusammensetzte, nahm der Abend ein unvorhersehbares Ende. Das Kapitel überkreislicher Fußball ist vorerst beendet.
Einen Rückschlag nach dem anderen musste Nils Langwald seit seinem Dienstantritt im vergangenen Sommer beim TuS Langenholthausen hinnehmen. Nachdem 13 Spieler den Verein verlassen hatten, ging es für den Kiersper, der bereits als Torhüter einst für den Klaub gespielt hatte darum, eine neue Mannschaft aufzubauen, die langfristig zusammenbleiben und weiterhin erfolgreichen Fußball am Düsterloh garantieren sollte.
Langfristig was aufbauen
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„Unser Ziel war es, wirklich langfristig zu arbeiten und mit den Jungs was zu erreichen“, versichert Langwald. Sportlich sollte der Klassenerhalt anvisiert werden, ein Ziel, von dem schnell klar wurde, dass es nur sehr schwer zu erreichen ist. Nach einer desaströsen Hinrunde, in der nur sechs Punkte gesammelt wurden, war das Ziel bereits in weiter Ferne. Dennoch - auch um ein Zeichen an die Mannschaft zu senden - haben sowohl Nils Langwald als auch der Sportliche Leiter Alexander Schmale, ihre Verträge verlängert. Doch die Frustration nahm immer weiter zu.
„Ich habe dann vor eineinhalb Wochen um einen Gesprächstermin mit dem Vorstand geben, den wir dann am Donnerstag abgehalten haben“, erklärt Nils Langwald, dass er seine Entscheidung aufzuhören, zu diesem Zeitpunkt gefasst hatte. „Nils hat in dem Gespräch nicht groß um den heißen Brei herum geredet, sondern ist schnell zur Sache gekommen“, sagt Charly Grote, Vorsitzender des TuS Langenholthausen, der bereits eine Vorahnung hatte. „Uns war schon bewusst, worauf das Gespräch wahrscheinlich hinauslaufen würde, sonst hätte er nicht darum gebeten“, betont Grote.
Vorstand entscheidet sofort
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Überraschend ging es dann jedoch weiter. Als das Langwald- Aus bestätigt wurde, blieb der Vorstand zusammen, um gemeinsam über die Zukunft zu entscheiden. „Es kam die Frage auf, ob wir unter diesen Umständen in der Bezirksliga spielen sollten oder ob wir befürchten müssen, dass wir da eine ähnliche Saison spielen würden“, sagt Grote. Nach kurzer Diskussion wuchs der Gedanke heran, dass es keinen Sinn ergibt, mit einem Kader voller Fragezeichen in der „Bundesliga des Sauerlandes“ zu starten. „Wir haben das dann mit den anderen Vorstandsmitgliedern abgeklärt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es am sinnvollsten ist, diesen Weg zu gehen“, fasst Grote das Ergebnis des Gesprächs zusammen.
Am Freitag wurde der Entschluss sowohl der ersten, als auch der zweiten Mannschaft mitgeteilt. „Wir wissen jetzt nicht, wie sich die Spieler entscheiden werden, die bereits ihre Zusage gegeben hatten. Wir haben ja mit ihnen gesprochen unter der Prämisse, dass wir in der Bezirksliga spielen“, verweist Alexander Schmale, der Sportliche Leiter des TuS Langenholthausen, auf die veränderte Ausgangslage, die auch potenzielle Zugänge betrifft, von denen wohl niemand mehr an den Düsterloh kommen wird. Auch Schmale wird im Sommer den Verein wieder verlassen, was zu einer Vakanz auf der Position des Sportlichen Leiters führen wird. „Ich respektiere die Entscheidung des Vorstands, hätte mir aber gewünscht, dass sie vielleicht noch einmal eine Nacht darüber geschlafen hätten und vorher mal das Gespräch mit mir gesucht hätten“, betont Schmale.
Zuletzt 2010 in der Kreisliga A gespielt
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Mit dem Rückzug in die Kreisliga A endet die goldene Ära des TuS Langenholthausen. 2010 hat der Verein zuletzt in der Kreisliga A gespielt. 2019 folgte nach der Rekordsaison und der Aufstieg in die Landesliga. Noch im vergangenen Jahr beendete der TuS die Saison auf dem vierten Tabellenplatz, der besten Platzierung der Vereinsgeschichte. Das gehört nun der Vergangenheit an.
Auswirkungen hat der Rückzug auch auf die zweite Mannschaft, die aktuell in der Kreisliga A Arnsberg spielt. Das Trainergespann Marco Träger und Thorsten Lenort wird die Leitung der ersten Mannschaft übernehmen. „Wir streben aber trotzdem an, mit zwei Seniorenmannschaften zu starten. Unser Wunsch ist es, dass die Zweite dann in der Kreisliga B spielt. Das käme dann auch Spielern entgegen, die den hohen Trainingsaufwand in der Kreisliga A nicht mehr haben möchten“, verrät Grote.
Verzicht beim Verband melden
Das umzusetzen ist jedoch kompliziert, denn die Deadline für einen entsprechenden Antrag ist am vergangenen Samstag abgelaufen. Nun bleibt eine Option: Die erste Mannschaft nimmt das Startrecht der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A wahr. Die erste Mannschaft würde offiziell dann in der Bezirksliga als erster Absteiger geführt. „Wenn der TuS Langenholthausen eine weitere Seniorenmannschaft an den Start bringen möchte, müsste diese als dritte Mannschaft neu angemeldet werden“, erklärt Michael Ternes vom Kreisfußballausschuss Arnsberg. „Die Deadline für diese Meldungen liegt immer beim viertletzten Spieltag, in unserem Fall also der 29. April“, erklärt Friedhelm Spey vom Verbandsfußballausschuss in Kaiserau auf WP-Nachfrage.
Sportlich hätte die Kreisliga A durchaus ihren Reiz. „Da haben wir viele Derbys gegen unsere Nachbarn, die dann auch einige Leute mitbringen werden. Zuletzt haben wir ja gesehen, dass der Besuch bei uns stark zurückgegangen ist“, hofft Charly Grote wieder auf bessere Zeiten. „Die Zuschauer kommen nur, wenn du oben mitspielst“, weiß Grote wie schwierig es für die kleinen Vereine geworden ist, Besucher anzulocken.