Menden. Eigentlich sollten Petros Tsamatos und Willi Koutsoukis den Neuaufbau vorantreiben. Doch nun teilt der Verein mit, dass sie ohne das Duo planen.
Die Fußballer des GFV Olympos Menden genossen über viele Jahre großen Respekt in der heimischen Fußballszene. Der langjährige A-Ligist hatte einen guten Ruf und war auch für zahlreiche Fußballer eine gute Adresse. Doch davon ist beim inzwischen abstiegsbedrohten B-Ligisten nicht mehr viel zu finden. Nun hat es das Trainergespann erwischt.
Die vergangene Saison in der A-Liga war gepflastert mit zahlreichen Sportgerichtsverhandlungen, langen Sperren, Niederlagen. Der Abstieg in die B-Liga war für den einstigen „Hellas-Express“ eigentlich die logische Konsequenz. Doch das Ende der Talfahrt ist noch nicht erreicht - die C-Liga nimmt immer deutlichere Konturen an. Am Montag gab es die nächste Niederlage - die 16. in dieser Saison. Ein 2:4 beim BSV Menden II.
Neuaufbau vorantreiben
Auch interessant
Das sportliche Ergebnis sollte in dieser Saison nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr sollte der GFV Olympos aus den negativen Schlagzeilen herausgeholt werden. Der Verein sollte wieder ein respektiertes Mitglied der heimischen Kicker-Szene werden. Mit diesen Vorsätzen waren Petros Tsamatos und Willi Koutsoukis als verantwortliches Trainerduo in die Saison gegangen. „Wir wollten einfach nur helfen“, sah sich das erfahrene Trainerduo als Griechen in die Pflicht genommen.
Neun Monate später ist der Plan für das neue GFV Olympos Menden bereits wieder Geschichte. Alte Verhaltensmuster wie kurzfristiger Erfolg bekommen wieder die Oberhand. „Willi und mir war einfach wichtig, dass Olympos eine Zukunft hat. Die sahen wir nur darin, dass man auf auswärtige Spieler ohne einen Bezug zum Verein verzichtet“, sagt Petros Tsamatos. Die Herzensangelegenheit der beiden Hönnestädter Griechen ist seit wenigen Tagen wieder Geschichte. „Man hat uns mitgeteilt, dass man uns nicht mehr braucht“, verrät Tsamatos. Ein Ende, das bei den beiden Trainern schon einige Schmerzen verursacht.
Erfolg wichtiger als Perspektive?
Auch interessant
Es gibt scheinbar Leute im Umfeld der Mannschaft, denen ist der sportliche Erfolg wichtiger, als die Perspektive. „Man hatte uns im Vorfeld gewarnt, warum Willi und ich uns das antun würden. Wir müssten doch niemanden mehr etwas beweisen“, schmerzt Petros Tsamatos die Erkenntnis, dass Pflichtgefühl gegenüber dem Verein nichts mehr wert zu sein scheint.
Dann zieht er noch eine bittere Erkenntnis aus der Zeit seines Engagements als Trainer des GFV Olympos Menden. „Wir haben ja nur zu zehn Prozent als Trainer gearbeitet. Die restliche Zeit mussten wir mit anderen Dingen verbringen“, erinnert sich Tsamatos an das schwierige Unterfangen, den Klub wieder zurück in ruhige Gewässer zu bringen.
Ruhe kehrt nicht ein
Auch interessant
Ruhe scheint beim GFV Olympos sowieso ein Fremdwort. „Das ist nicht alles so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wenn der Erfolg ausbleibt, muss man sich halt trennen und etwas Neues machen. Das ist bei uns nicht anders als im großen Fußball“, sagt GFV-Präsident Kostas Tzortzos.
Gespräche mit Kandidaten für das Traineramt soll es wohl schon gegeben haben. „Doch so lange nicht klar ist, in welcher Liga wir spielen ist das schwierig“, weiß Tzortzos. Nach WP-Informationen soll Thomas Sinapidis ein heißer Kandidat für den Job des Chefs beim GFV Olympos sein. Fünf Partien sieht der Spielplan der Iserlohner B-Liga noch vor. 450 Minuten um den Absturz in Richtung C-Liga zu vermeiden. Eins dürfte auch der Klassenerhalt nicht überspielen. Die Zukunftsperspektiven des GFV Olympos bleiben weiterhin bedenklich.