Menden. Die Wölfe und Andy Palm sind am Samstag beim TuS Volmetal und Ralf Heinemann zu Gast. Das sagen Vorgänger und Nachfolger vor dem Derby.
Für die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland steht an diesem Samstag um 19.45 Uhr nicht nur das Derby beim TuS Volmetal an. Es ist für dieWölfe auch eine Begegnung mit ihrer jüngsten Vergangenheit. Denn auf der Trainerbank des Hagener Vereins wird kein Geringerer als Ralf Heinemann Platz nehmen. Seit einigen Wochen ist der ehemalige Trainer der SG, der in der vergangenen Saison als Interimstrainer die Wölfe durch die Abstiegsrunde in der dritten Liga führte, Chefcoach in Volmetal. Die WP-Sportredaktion nutzte im Vorfeld des Derbys die Gelegenheit und sprach mit Ralf Heinemann und dem aktuellen Wölfe-Trainer Andy Palm über ein besonderes Spiel.
Herr Heinemann, Herr Palm, am Samstag steht das Derby zwischen dem TuS Volmetal und der SG Menden Sauerland an. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf dieses Spiel?
Ralf Heinemann: Eine Vorfreude herrschte natürlich bei jedem Derby. Dazu kommt, dass es gegen einen Verein geht, für den ich zuletzt tätig war und wo ich noch enge Kontakte habe, insbesondere zu den jüngeren Spielern. Zudem trainiert mein ältester Sohn Boris die zweite Mannschaft in Menden. Allein aus diesem Grund ist dieses Spiel für mich etwas Besonderes.
Andy Palm: Derbys machen immer Spaß und haben ihre eigenen Gesetze. Dazu kommt, dass auf der anderen Seite Ralf stehen wird, der die Mannschaft gut kennt. Er saß ja auch bei uns auf der Bank als ich meine Prüfungen zum EHF-Master-Coach hatte. Zudem waren viele meiner Männer unter ihm bereits als Jugendspieler aktiv.
Sie beide eint eine Verbindung zu der SG Menden Sauerland. Wie sehr stehen und standen Sie im gegenseitigen Austausch?
Heinemann: Aktuell stehen wir nicht so häufig im Austausch. Bevor ich in Volmetal angefangen haben, war das aber häufiger der Fall. Ich habe die Heimspiele der Wölfe grundsätzlich besucht. Nach den Spielen haben wir uns telefonisch unterhalten und darüber gesprochen wie ich die einzelnen Partien gesehen habe. Aber auch in der jetzigen Situation gibts da keine zusätzliche Brisanz.
Palm: Früher haben wir nach jedem Spiel gesprochen. Mittlerweile isRalf beim TuS Volmetal und somit ein direkter Konkurrent von uns. Deshalb sprechen wir nicht mehr so viel wie früher, vor allem nicht über Details, wie wir die Spiele angehen wollen. Ralf kennt die Jungs nun einmal auch sehr gut.
In diesem Trainerduell treffen ja auch zwei Generationen aufeinander. Was können Sie voneinander lernen?
Heinemann: Ich bin der Meinung, dass es dabei nicht unbedingt um das Alter geht. Auch in der 1. Bundesliga gibt es sehr junge Trainer, die sehr erfolgreich sind. Eine Stärke sind natürlich die Trainerscheine, die Andy gemacht hat. Dadurch hat er ein umfangreiches theoretisches Wissen und ist damit auf dem neuesten Stand, wie man sich modernen Handball im Profibereich vorstellt. Die große Frage ist aber, inwieweit sich das in der Oberliga umsetzen lässt.
Palm: Ich glaube, dass Ralf und ich eine sehr ähnliche Auffassung über die Grundsätze des Handballs haben. Vielleicht ist mein Ansatz etwas moderner, weil ich ein paar Jahre jünger bin. Was Ralf aber mit jeder Mannschaft sehr gut macht, auch hier bei uns, dass er einen sehr hohen Wert auf Tempohandball legt. Er versteht es Dinge, sehr einfach und erfolgreich zu halten.
Worauf wird es in diesem Derby ankommen und wie gehen Sie das Spiel an?
Heinemann: Mein Job ist es Andy und den Wölfen ein paar Aufgaben zu stellen. Menden ist immer dann erfolgreich, wenn sie eine gute Torhüterleistung haben, aus einer kompakten Deckung agieren und durch schnelles Umschaltspiel Tempohandball spielen können. Das wollen wir verhindern.
Palm: Wir haben uns ein oder zwei Dinge überlegt, die man von uns noch nicht so kennt. Volmetal steht mit dem Rücken zur Wand und muss punkten. Die Historie war für die SG dort zuletzt nicht allzu positiv. Von daher wollen wir Gas geben und die zwei Punkte holen.
Wenn Sie einen Tipp abgeben müssten, was sagen Sie, wie geht dieses Spiel aus?
Heinemann: Ich sage, dass der TuS Volmetal mit zwei Toren Unterschied gewinnt. Wir haben zuletzt einige Spiel knapp verloren und jetzt sind wir einfach mal dran.
Palm: Im besten Fall wird das ein 29:28 für uns. Ich gehe von einem engen Spiel aus.