Oesbern. Der Fußball-A-Kreisligist empfängt die Sportfreunde Hüingsen II. Marius Beierle sieht in diesem Spiel eine Chance auf Wiedergutmachung.

Nach dem freien Karnevalswochenende geht es für den SV Oesbern wieder in den Ligabetrieb in der Fußball-Kreisliga A Iserlohn. Beim Auftakt in die Rückrunde vor zwei Woche geriet man gegen die Sportfreunde Sümmern mit 0:8 mächtig unter die Räder. Am Sonntag um 14.45 Uhr empfängt der SVÖ nun im Derby dieZweitvertretung der Sportfreunde Hüingsen.

Nicht nur angesichts der deutlichen Niederlage am vergangenen Spieltag, sondern auch über die gesamte Saison gesehen, ist man am Habicht deutlich hinter den eigenen Erwartungen geblieben. Aktuell steht die Elf von Trainer Michael Albrecht mit 19 Punkten auf dem elften Tabellenplatz. Das hatte man sich vor der Saison anders ausgemalt.

SV Oesbern spielt „unterirdische Hinrunde“

Leistungsträger Marius Beierle spielt schon seine achte Saison für die blau-gelben Vereinsfarben und hat auch eine Vermutung, warum man dieses Jahr nicht ins Rollen kommt. „Die Hinrunde kann man wohl als unterirdisch bezeichnen, das haben wir uns definitiv anders vorgestellt und wir können es auch besser“, zieht Beierle ein Fazit für die erste Halbserie. Besonders die Defensivarbeit bereitet dem Team Kopfschmerzen. Mit 54 Gegentoren hat der SVÖ die drittmeisten Gegentore kassiert. „Das müssen wir auf jeden Fall in den Griff bekommen. Ich glaube, dass bei vielen noch die Rückrunde aus der vergangenen Saison, in der wir nach Hemer die zweitbeste Mannschaft waren, noch in den Köpfen ist. Wir dachten wohl, dass es dieses Jahr genau so weitergeht“, sieht der Mittelfeldspieler darin eine mögliche Erklärung.

Nach der enttäuschenden Hinrunde kam nun die Niederlage gegen die SF Sümmern. „Dort haben wir vollkommen zurecht eine Abreibung bekommen. Dabei lagen wir zur Halbzeit nur mit 0:1 hinten“, erinnert sich der Mittelfeldmotor an das Spiel. „Wir haben allerdings kurz vor der Halbzeit einen Platzverweis kassiert. Danach gingen die Köpfe runter. Nach dem Seitenwechsel haben wir innerhalb von 15 Minuten fünf Gegentore kassiert. Sümmern hat eine gute Mannschaft und hat verdient gewonnen“, kennt der Mendener die Leistung des Gegners an. Während die Sportfreunde Sümmern noch vom Aufstieg in die Bezirksliga träumen, muss der kommende Gegner des SVÖ aufpassen, nicht doch noch in die rote Zone zu geraten. Die Zweite Mannschaft der Sportfreunde Hüingsen steht nach 16 Spieltagen mit 14 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. Sie haben nur vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Zum Führungsspieler gereift

„Das Derby ist enorm wichtig für uns, wie auch alle anderen Derbys. Da ist es egal, ob du gegen Lendringsen spielst, die gerade Tabellenführer sind, oder ob es eine Zweite Mannschaft ist. Diese Derbys sind alles 50:50-Spiele“, freut sich der Fußballer. Doch es geht nicht nur um Prestige. „Solche Spiele können immer auch ein Wendepunkt sein. Man muss aber auch personell gucken, wie es da ausschaut. Nach Karneval sind Krankmeldungen eigentlich vorprogrammiert. Doch wir wissen, was wir können, auch wenn wir bis jetzt noch nicht alles haben abrufen können“, führt der 28-Jährige aus.

Um so ein wichtiges Spiel zu gewinnen, braucht man natürlich auch einen klaren Matchplan. „Wie schon gesagt, haben wir zu viele Gegentore bekommen, deshalb wird die defensive Stabilität der Schlüssel zum Sieg sein. Vorne können wir immer einen machen“, weiß der Routinier worauf es in diesem Spiel ankommen wird. Marius Beierle spielt seine achte Saison am Habicht und ist mittlerweile zum Führungsspieler gereift. Noch immer führt er sich im Team sehr wohl.

Kritik am Vorstand

„Mir gefällt das familiäre Umfeld im Verein. Die erste Mannschaft lebt auch davon, dass wir alle miteinander befreundet sind. Allerdings finde ich auch, dass mehr im Verein steckt und da meiner Meinung nach etwas geschlafen wird. Der Vorstand hätte ruhig etwas mehr investieren können“, hat der laufstarke Sechser seine Meinung. Beierle erklärt auch ganz genau was er damit meint. „Wir hatten einen Ersatz für Marvin Potschien gefunden, der ja nach Hüingsen gewechselt ist. Allerdings haben wir es nicht geschafft, dass er spielberechtigt ist. Er hat jetzt eine Sperre bis Mai, was weder ihm noch uns weiterhilft. Das ist für mich unerklärlich, wie so etwas nicht geschafft werden kann“, ärgert sich der Leistungsträger.

Auch innerhalb des Trainerteams hat es eine Veränderung gegeben. „Wir haben mit Patrik Benik einen neuen Co-Trainer. Aufgrund von Verletzungen kann er selber nicht mehr spielen und ich finde es sehr gut, dass er jetzt im Trainerstab ist“, sagt Beierle.