Oesbern. Die Kreisliga-A-Fußballer stehen nach der Hinrunde auf Platz elf. Darum hätte sich ihr neuer Coach sein erstes halbe Jahr einfacher vorgestellt.

Auch die Fußballer des SV Oesbern befinden sich derzeit in der Winterpause. Dabei gab es bei den Kickern vom Habicht viele Neuerungen in der Hinrunde der Kreisliga A Iserlohn. Viele Spieler sind gegangen, viele neue Spieler sind gekommen.

Die wohl größte Veränderung war aber, dass Michael Albrecht Thomas Sinapidis als Cheftrainer abgelöst hat. Die Hinrunde lief für den neuen Coach eher durchwachsen. Vor allem zu Beginn gab es viele unnötige Niederlagen. Doch in den vergangenen Spielen gab es beim SVÖ einen Aufwärtstrend zu beobachten. Im Gespräch mit der WP-Sportredaktion blickt Albrecht auf sein erstes halbes Jahr beim SV Oesbern zurück.

Herr Albrecht, Sie stehen mit 19 Punkten auf dem elften Tabellenplatz der Kreisliga A Iserlohn, wie zufrieden sind Sie mit der Hinrunde?

Michael Albrecht: Die Hinrunde war eher mäßig. Ich glaube, dass wir leistungstechnisch ordentlich gestartet sind, aber die falschen Ergebnisse eingefahren haben. Wir haben unglücklich gegen Sümmern verloren oder eine 3:1-Führung gegen den BSV Lendringsen hergeschenkt. Auch danach haben wir häufig unglücklich agiert. Im letzten Drittel haben wir dann zu unserer Stärke mit einer größeren Konstanz gefunden. Ich habe mir mein erstes halbes Jahr in Oesbern einfacher vorgestellt. Aber im Fußball muss man weiterarbeiten und dann wieder in die Spur finden. Und das haben wir auch getan.

Am Anfang der Saison lief es für Ihr Team noch nicht so rund. Was waren die Gründe dafür?

Bei manchen Spielern musste erst einmal ankommen, dass es eine ganz neue Saison ist und es nicht so wie in der Rückrunde in der vergangenen Saison läuft, in der alles funktioniert hat. Da wurden wir zu Beginn dieser Saison auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wir sind dann in eine Phase gekommen, in der wir nicht viele Punkte geholt haben. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich als Trainer nicht zu der Mannschaft passe. Im Gegenteil: Wir arbeiten sehr gut miteinander. Wir haben leider auch mit vielen Verletzungen zu tun gehabt, vor allem auf der Torhüterposition, auf der teilweise beide Stammkeeper ausgefallen sind.

Sie sind jetzt seit einem halben Jahr Cheftrainer beim SV Oesbern. Wie haben Sie sich im Verein eingelebt und wie sehr macht Ihnen der Job Spaß?

Ich habe mich sehr gut eingelebt. Die Absprachen im ganzen Verein sind sehr unproblematisch. Ich fühle mich sehr wohl und der Job beim SVÖ macht mir großen Spaß. Manchmal gibt es aber Dinge, die man nicht beeinflussen kann, die dazu führen, dass man eine schwächere Hinrunde spielt. Das ist aber normal.

Vor jeder Saison gibt es ja auch personelle Veränderungen. Was sagen Sie zu Ihren Zugängen und wie schätzen Sie Ihren Kader ein?

In Vollbesetzung haben wir einen sehr guten Kader, der nicht den Tabellenplatz widerspiegelt, auf dem wir gerade stehen. Wir haben aber auch Baustellen im Kader, an denen wir zur neuen Saison arbeiten müssen. Aber unsere Zugänge, die im Sommer zu uns gestoßen sind, haben sich komplett integriert.

Mit Marvin Potschien hat Ihr Top-Stürmer, der in der Hinrunde mit elf Toren glänzen konnte, den Verein Richtung Sportfreunde Hüingsen verlassen. Wie sehr schmerzt Sie das?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass uns das nicht schmerzen würde. Marvin ist ein Stürmertyp, der viel für die Mannschaft gearbeitet hat. Er hat nicht nur viele Tore geschossen, er hat auch viele Tore vorbereitet. Wir werden das als Mannschaft trotzdem kompensieren. Klar ist aber, dass wir unseren Fußball etwas umstellen müssen. Es ist zwar schade und enttäuschend für uns, aber wir wünschen ihm alles Gute.

Sprechen wir über das Fußballerische: Was läuft beim SV Oesbern bislang sehr gut und woran wollen Sie noch arbeiten?

Wir können in der Abwehr nominell eine Viererkette aufbieten, für die viele Mannschaften in dieser Liga ihr letztes Hemd geben würden. Allerdings kassieren wir oft viel zu einfach Gegentore. Und dann ist es schwer, Spiele zu gewinnen. Mit dem Weg, wie wir nach vorne spielen, sind wir zufrieden. Auch die mannschaftliche Geschlossenheit zeichnet uns aus. Wir müssen generell kaltschnäuziger werden. In der Rückrunde wollen wir weniger Gegentore kassieren und mehr Punkte sammeln. Das klingt ganz einfach, ist es aber nicht.

Sie stehen zurzeit im Mittelfeld der Tabelle. Schauen Sie da mehr nach oben oder nach unten? Was ist Ihr Ziel?

Erst einmal schauen wir von Spiel zu Spiel. Unser Wunsch ist es, das letzte Drittel der Hinrunde zu bestätigen und auch einmal eine Siegesserie zu starten. Es wäre vermessen zu sagen, dass wir nach oben schauen. Klar ist aber auch, dass wir in einer Liga spielen, in der alles möglich ist und jeder jeden schlagen kann. Wir stehen auf einer Position, auf der wir uns nicht sehen wollen. Am Ende des Tages haben wir jetzt noch 15 Spiele vor uns, in denen wir alle Punkte holen können. Was man allerdings auch nicht vergessen darf ist, dass wir gegen alle Mannschaften, die da oben in der Tabelle stehen gut ausgesehen haben und teilweise Führungen erst in den Schlussminuten verspielt haben. Da müssen wir lernen konstanter und abgeklärter zu werden. Aber natürlich werden wir in der Rückrunde alles dafür tun, dass wir möglichst Siege sammeln und und möglichst viele Plätze gut machen.