Balve. Die B-Jugend der JSG Beckum/Eisborn/Holzen spielt seit über einem Jahrzehnt zusammen. Es ist eine verschworene Einheit, die eine Zukunft hat.

Das Problem dürfte den meisten Fußballvereinen bekannt sein. Im Alter von 14 bis 18 Jahren verlieren viele Jugendliche das Interesse am Fußball und verlassen die Vereine. Mittlerweile ist es in vielen Kreisen der Verbände so, dass der Spielbetrieb bei den A- und B-Jugendlichen nur noch mit Spielgemeinschaften mehrerer Klubs aufrecht erhalten werden kann. Der Fußball verliert somit den Nachwuchs für den Seniorenbereich.

Es gibt aber auch in dieser Entwicklung Ausnahmen, die dem Fußball-Nachwuchs gut tun. So die B-Jugend der Jugendspielgemeinschaft SuS Beckum/SuS Eisborn und dem SV Holzen. Diese Truppe rangiert in der Kreisliga des Fußballkreises Arnsberg auf dem ersten Platz und lässt vor allem auf der Hinsel die Freunde des SuS Beckum von einer Mannschaft mit Beckumer Wurzeln hoffen.

Mannschaft wird zusammenbleiben

„Diese Mannschaft wird zusammen bleiben“, blickt auch Christian Brinkschulte positiv in die Zukunft. Der „Schwede“ so wird er über die Beckumer Fußballgrenzen hinaus respektvoll genannt, muss es wissen. Denn er begleitet dieses hoffnungsvolle Team seit etwas mehr als einem Jahrzehnt, als die Youngster als Mini-Kicker sich aufmachten, den Fußball-Himmel zu erobern. „Die Jungs sind im Laufe der Jahre zu einer echten Einheit geworden. Sie leben den Mannschaftsgedanken“, lobt das Beckumer Urgestein die Leidenschaft seiner Kicker. Da spielt es auch keine Rolle, dass die persönliche, schulische Entwicklung die Mitglieder der Jugendspielgemeinschaft in die unterschiedlichsten Richtungen geführt hat. „Sie machen sehr viel zusammen und leben das einfach“, sieht Christian Brinkschulte im gelebten Gemeinschaftssinn den größten Pluspunkt.

„Fußballerisch sind die Jungs sowieso über jeden Zweifel erhaben. Da muss man ja nur auf die Tabelle in ihrer Liga schauen“, sagt Johannes Schulte, der erste Vorsitzende des SuS Beckum. Der Beckumer Vereinschef macht keinen Hehl daraus, dass man sich von diesem Nachwuchsteam etwas für die Zukunft des Vereines erhofft. „Es merken doch alle, dass gerade in den älteren Jahrgängen es immer weniger Spieler gibt. Viele hören auf oder machen etwas anderes. Die kleinen Vereine kommen doch nur durch eigenen Nachwuchs weiter“, hofft nicht nur der SuS-Vereinschef auf einen sportlichen Aufschwung in zwei, drei Jahren wenn die Mannschaft von Christian Brinkschulte aus der Jugend in die Senioren kommt.

Schlager nach den Siegen

Man hofft auch darauf, dass auch für das Ehrenamt – sei es als Trainer oder Betreuer – neue Mitstreiter gefunden werden. „Auch da sind die Jungs vorbildlich. Man kann auf sie bauen“, berichtet Johannes Schulte von ersten Einsätzen beim Patronatsfest oder hinter dem Verkaufsstand auf der Hinsel.

Christian Brinkschulte ist davon überzeugt, dass die Treue zum Verein wie sie beim „Schweden“ und seinen damaligen Mannschaftskollegen üblich war, fortgeführt wird. „Sie sind da schon anders“, ist Brinkschulte die Entwicklung in bestimmten Altersstufen nicht verborgen geblieben. Doch die B-Junioren der JSG ticken anders. Beispiel gefällig? Eigentlich erwartet man in der Umkleidekabine von 15- oder 16-jährigen Fußballern nach dem Training oder Spiel Rap oder Rockmusik. In Beckum hört man nach Siegen immer deutschen Schlager. „Da hört man dann von der ersten bis zur letzten Strophe ‘Griechischer Wein’ von Udo Jürgens“, schmunzelt Christian Brinkschulte.