Menden. Nach der Trennung von Thomas Dautel betreut Antoni zusammen mit Nina Julius die Verbandsliga-Frauen der Wölfinnen. Diese Vorstellungen hat er.

Die Verbandsliga-Handballerinnen der SG Menden Sauerland sind am vergangenen Wochenende mit einer Niederlage in das sportliche Jahr 2023 gestartet. Sie unterlagen mit 25:28 beim Königsborner SV II. Keine 24 Stunden vorher wurde den Sportlerinnen mitgeteilt, dass sich der Verein von ihrem bisherigen Trainer Thomas Dautel getrennt hat. Ab sofort übernehmen Yannik Antoni und Nina Julius die Trainerfunktion. Antoni saß bereits am vergangenen Sonntag auf der Trainerbank der Wölfinnen. Wie er die neue Aufgabe angeht und warum es nur ein Ziel geben kann, erklärt im Gespräch mit der WP-Sportredaktion.

Herr Antoni, Sie sind zusammen mit Nina Julius der neue Trainer der Frauen der SG Menden Sauerland. Wie ist es dazu gekommen?

Yannik Antoni: Ich bin schon seit vier Jahren als Torwart-Trainer bei der SG Menden Sauerland. Ich war auch in dieser Saison unter Thomas Dautel als Betreuer dabei. Das war allerdings häufig schwierig, weil ich auch selbst beim TV Westfalia Halingen in der zweiten Mannschaft spiele. Und da ich auch in der vergangenen Saison häufiger auf der Bank saß, gab es im Gespräch mit dem Vorstand die Idee, dass ich das Traineramt zusammen mit Nina Julius übernehme.

Wie haben Sie die bisherige Verbandsliga-Saison erlebt?

Es war recht durchwachsen. Es gab immer wieder gute Phasen, aber auch Momente, die einen zurückwarfen. Es hätten mehr Punkte sein können, aber wir stehen da, wo wir jetzt stehen. Allerdings sind wir auch in keiner so schlechten Ausgangslage, um den Klassenerhalt als Ziel zu formulieren.

Seit einigen Tagen betreuen Sie die Mannschaft im Training. Was ist das für eine Truppe?

Das Team ist immer sehr offen, auch wenn von außen neue Spielerinnen hinzukommen. Ich habe mich in diesem Kreis immer wohlgefühlt. Die Spielerinnen sind auch offen für Vorschläge vom Seitenrand oder im Training für neue Übungen. Alle sind bereit, neue Erfahrungen zu machen.

Sie saßen am vergangenen Wochenende bereits auf der Trainerbank. Welche Dinge sind Ihnen da aufgefallen – sowohl positiv als auch negativ?

Man muss bedenken, dass die Entscheidung mit dem Trainerwechsel am Samstag Abend bekannt gegeben wurde. Das ist vor einem Meisterschaftsspiel nicht unbedingt optimal gelegt. Da waren die Spielerinnen sicherlich noch aufgewühlt von der Entscheidung. Trotzdem sind die Mädels geschlossen und kompakt aufgetreten. Leider hatten wir viele technische Fehler dabei. Aber das ist nach der Situation am Samstag auch irgendwo verständlich.

Woran möchten Sie als Trainer in den kommenden Wochen arbeiten und wie teilen Sie sich mit Nina Julius die Aufgaben auf?

Ich habe bereits mit Nina Julius darüber gesprochen. Klar ist, wenn zwei Personen das Training leiten, kann das manchmal etwas schwierig werden. Wir haben gesagt, dass sich Nina auf den Angriff konzentriert und ich mich mehr auf die Abwehr. Wenn wir beide beides machen, könnte es zu viel Verwirrung geben.

Was für eine Art von Handball wollen Sie mit den Wölfinnen spielen?

Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre wird es vor allem spielerischer Handball sein. Es wird vielleicht nicht der allerschnellste Handball sein, aber wir wollen als Team kompakt stehen und aus der mannschaftlichen Geschlossenheit versuchen, Tore zu erzielen und Gegentore zu verhindern.

Am Samstag sind Sie beim SV Brambauer zu Gast. Wie gehen Sie das Spiel an und was erwarten Sie von Ihrem Gegner?

Brambauer ist in der oberen Tabellenhälfte und in der Spitzengruppe drin als Vierter. Wir kennen sie schon aus dem ersten Saisonspiel, das wir ganz blöd verloren haben. Die sind spielerisch sehr stark. Die haben gute Spielerinnen im Rückraum und Spielerinnen, die den Ball gut verteilen. Das heißt, dass wir sehr aggressiv gegen Brambauer spielen und unsere Chancen sicher nutzen müssen.

Welche Ziele haben Sie mit der SG Menden Sauerland für den Rest der Saison?

Das erste wichtige Ziel ist natürlich der Klassenerhalt. Im Moment sind wir als Achter drei Punkte weg von den Abstiegsrängen. Da ist noch alles offen. Ich möchte vor allem gegen die direkten Konkurrenten die notwendigen Punkte holen.

Wie sieht das mit Ihrem Engagement bei den Wölfen aus? Ist das nur eine Interimslösung oder kann sich daraus auch etwas Langfristiges ergeben?

In den ersten Absprachen, die wir getroffen haben, ist das eine Interimslösung. Wir wollen zunächst einmal den Spielbetrieb erhalten und uns weiterentwickeln. Da war das die sicherste und schnellste Lösung. Über die Saison hinaus haben wir uns bis jetzt noch nicht festgelegt, da wird aber jetzt an einer Lösung gearbeitet. Erst einmal wollen wir diese Saison sicher zu Ende bringen.