Menden/New Mexico. Der Ex-Spieler des Fußball-Bezirksligisten studiert vier Monate in New Mexico. Welche Unterschiede er zwischen dem College und der Heimat sieht.
Amerika. Das Land der Träume. Für den 23-Jährigen Brian Ruck, der vergangene Saison noch für die Sportfreunde Hüingsen auf dem Platz stand, ging mit einem Auslandsaufenthalt in den USA auch ein Traum in Erfüllung. Für knapp vier Monate war der Fußballer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und konnte dort neben einem Studium an der Eastern New Mexico University auch weiterhin Fußball spielen.
Try-Out in Lippstadt vor der USA-Reise
Seit Mittwoch ist der Sportler nun wieder in Menden. Damals wurde der Mendener im Internet auf eine Seite aufmerksam, die Leute in die USA vermittelt. „Ich musste dann die entsprechenden Sachen vorlegen und war auch bei einem Try-Out in Lippstadt. Dadurch, dass ich die sportlichen und akademischen Voraussetzungen erfüllen konnte, wurde mir diese Reise ermöglicht“, erinnert sich der Sportler an die Zeit im Ort Portales.
Sein Ziel der Reise war es, den Fokus noch mehr auf sein Hobby Fußball zu lenken. „In Amerika geht das ganz gut, dass man Sport mit dem Studium eng verknüpft, da haben auch die Professoren häufig Verständnis für, gerade wenn man in einem Sport-Team ist. Amerika an sich ist so riesig, deshalb fand ich dieses Land auch immer so faszinierend. Es gibt so viele Städte von denen man immer hört, die es dort gibt und ich wollte gerne dieses Land sehen, von dem man immer so viel hört“, erklärt Ruck seine Beweggründe für die Reise.
Professionelle Bedingungen
In dieser Zeit konnte er ordentlich an Erfahrung dazu gewinnen. Vor allem die professionellen Bedingungen haben den Bösperder beeindruckt. „Das war schon richtig klasse, was dort für Bedingungen geherrscht habe. Es gab zum Beispiel Physioräume, die man jeden Tag besuchen konnte, um sich behandeln zu lassen. Das war einfach was ganz anderes, als ich es aus Deutschland kenne“, erzählt der Mittelfeldspieler.
Durch die Größe des Landes, gibt es in Amerika auch Unterschiede bei der Anreise zu den Auswärtsspielen. „Unsere Auswärtsfahrten gingen meist so zehn bis zwölf Stunden und das zu jedem Spiel. Ich erinnere mich an die Vorbereitung, als wir zwei Spiele im gleichen Ort hatten. Wir sind dahin gefahren, haben dort geschlafen und am nächsten Tag gespielt. Dann ging es zu einem Standort, wo das nächste Spiel stattfand. Man hat also einfach drei bis vier Tage dort verbracht. Es ist alles auf Fußball ausgelegt, doch die Uni muss man auch auf die Reihe bekommen“, berichtet Ruck von seinen Erlebnissen.
Trainingsinhalte nicht immer hilfreich
Auch neben dem Sportlichen gab es ein Highlight. „Ich bin mit einem Kollegen über Thanksgiving zu seiner Familie gefahren und habe dort auch andere Ecken von New Mexico gesehen und ich muss sagen, dass sieht schon beeindruckend aus mit einer coolen Berglandschaft.“ Doch trotz der ganzen tollen Erfahrungen wurde Brian Ruck sportlich etwas enttäuscht.
„Unsere Mannschaft war ganz okay, wir hatten einen dabei, der hat in der U17 für die französische Nationalmannschaft gespielt, oder einen, der die gesamte Jugend bei Union Berlin verbracht hat. Allerdings war unser Trainer taktisch nicht gut. Des Weiteren fand ich seine Trainingsinhalte auch nicht besonders hilfreich. Wir haben am Ende eigentlich nur noch hinten drin gestanden, was gar nicht meine Art von Fußball ist“, hatte sich Brian Ruck sportlich etwas mehr vorgestellt. „Dadurch, dass das Fußball-Programm relativ neu ist, fehlten dem Coach auch die finanziellen Mittel, weshalb er zum Beispiel auch keinen Co-Trainer hatte. Dennoch hat sowas wie Gegner-Analyse gefehlt. Da bin ich von Benny Huygens anderes gewöhnt.“
Waffengesetz bringt Unsicherheit
Bereuen tut er den Aufenthalt aber nicht. Es sei ihm leicht gefallen dort den Anschluss zu finden. Die meiste Zeit habe er mit den Amerikanern verbracht. „Die Erfahrung war es definitiv wert, aber trotzdem freue ich mich auch wieder hier zu sein“, sagt Ruck. In der langen Zeit im fremden Land haben ihm vor allem seine Familie, Freundin und seine Freunde gefehlt. „Und was mir auch gefehlt hat, sind Brötchen. Das haben die Bäckereien in Amerika echt nicht gut hinbekommen. Und ich liebe es morgens in ein vernünftiges Brötchen zu beißen“, freut er sich auf ein gutes Frühstück.
Ein wichtiger Unterschied neben den Brötchen ist aber auch die Sicherheit gewesen. „Es gibt dort Ecken, in denen man sich nicht wirklich wohl fühlt, zumal dort ja auch ein anderes Waffengesetz herrscht. Das kannte ich so bisher noch nicht. Es ist ein unheimliches Gefühl, wenn man auf einer Party ist und man weiß, dass dort Menschen mit Waffen herumlaufen“, sagt Ruck. Darum muss er sich jetzt in Deutschland keine Sorgen mehr machen.