Menden. MCM-Profi-Triathletin Verena Walter gibt Tipps, wie man lange Trainingseinheiten und Wettkämpfe mental meistern kann. Kleine Schritte helfen.

Für Verena Walter, Profi-Triathletin des Marathon-Club Menden endete das sportliche Jahr 2022 noch einmal mit einem Highlight. Denn vor wenigen Tagen nahm sie im afrikanischen Namibia an einem Mountainbike-Rennen teil, das 394 Kilometer lang war und sie durch die Wüste führte. Für sie endet jetzt die Wettkampfsaison und es folgt die Off-Season.

Die 41-Jährige weiß genau, wie wichtig eine positive Einstellung ist , um im Training und im Wettkampf vor allem lange Distanzen zu absolvieren – gerade auch, wenn es im Winter dunkel, nass und kalt ist. „Ich habe gerade wenn ich Langdistanzen absolviere schon sehr großen Respekt vor der Länge der Distanz. Man muss es hinbekommen, dass man sich die Herausforderung im Kopf ein mehrere kleine Stücke aufteilt. Oft laufen wir ja im Wettkampf mehrere Runden. Im Marathon sind es in der Regel vier Runden. Ich probiere immer gar nicht so groß an die Kilometerzahl zu denken, sondern mir zu sagen, dass ich jetzt vier Runde absolviere. Wie lange die Runde dann ist, ist ja zunächst egal. Und die Zahl 4 ist ja erst einmal nicht so erschreckend. Ich probiere die Dinge dann immer schönzureden im Kopf“, sagt sie über die kleinen mentalen Tricks, die sie anwendet, um motiviert zu bleiben und den Fokus nicht zu verlieren.

Formwechsel im Rennen möglich

Doch sie weiß auch, dass dieser Kampf mit sich selbst von Tag zu Tag unterschiedlich ausfallen kann. „Manchmal geht die Einheit schnell herum und manchmal so gar nicht. An schlechten Tagen kann das schnell ätzend werden. Man kann Glück haben, dass man einen guten Tag erwischt, an dem einem alles leicht fällt. Manchmal habe ich aber auch Tage, da fühle ich mich beim Laufen s,o als hätte ich schon 35 Kilometer absolviert, bin aber in der Realität erst bei Kilometer 15. Was man sich da sagen muss, ist, dass man immer noch die zweite Luft bekommen kann“, erklärt Walter.

Generell merke sie diese Tendenzen direkt am Start, teilweise kommen gedankliche Schwächephasen aber auch erst mitten im Rennen auf. Gerade im Triathlon kann es sein, dass das Schwimmen schlecht läuft, aber das Radfahren und das Laufen besser wird. „Deshalb sollte man sich im Wettkampf nicht von Zwischen-Platzierungen nervös machen lassen. Denn auch die anderen können noch einbrechen.“