Menden. Ayoub Alaiz, Robyn Schoppe, Reyhan Zekovic - in den vergangenen Jahren haben Top-Stürmer in Menden gespielt. Diese Saison läuft es ohne Torjäger.

Das Beste kommt zum Schluss! So könnte man auch den letzten Spieltag des Jahres bei den Fußballern des BSV Menden beschreiben. Der Landesligist erwartet am Sonntag - zum letzten Punktspiel 2022 - Rot-Weiß Erlinghausen im Huckenohl. Die Partie zweier der besten Mannschaften der Staffel 2 beginnt um 15 Uhr auf dem Kunstrasen im Huckenohl. Um das Spiel zu gewinnen, werden wieder Tore benötigt. Und da zeigt sich der BSV Menden in diesem Jahr deutlich breiter aufgestellt als in den vergangenen Jahren.

Ayoub Alaiz, Robyn Schoppe, Reyhan Zekovic - wer in den vergangenen Jahren von Torjägern beim BSV Menden sprach, der fand immer einen Spieler, der herausstach und deutlich mehr Treffer erzielte als seine Mitspieler. In dieser Saison ist das anders. Mit Marcel Hoffmann, Paul Schmöle und Dominik Schäfer liegen drei Spieler gleichauf in der Rangliste - jeweils mit sieben Toren. Gerade im Sturm haben einige Beobachter den BSV vor der Saison als zu schwach besetzt angesehen.

Schon häufig Stürmer verloren

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Der Mendener Trainer Kevin Hines kann darüber nur schmunzeln. „Das gleiche hat man gesagt, als uns Ayoub Alaiz verlassen hat oder Robyn Schoppe. Deswegen bin ich schon stolz, wie wir uns weiterentwickelt haben“, sagt Kevin Hines. In dem Umstand sieht Hines sogar einen Vorteil: „Natürlich hat es seinen Charme, wenn du einen Spieler im Team hast, der 20 Tore schießt. Aber genauso gut ist es, dass das bei uns auf mehreren Schultern verteilt ist. Da sind wir schwerer auszurechnen“, hält Marcel Hoffmann, einer aus dem Trio der siebenfachen Torschützen, die aktuelle Situation für vorteilhaft.

Einen weiterer Aspekt wird durch die vielfältigen Torschützen beflügelt: „Wir sind noch weiter zusammengewachsen“, macht nicht nur BSV-Routinier Marcel Hoffmann eine deutlichen Trend bei seiner Mannschaft aus. „Wir spielen hinten sehr gut gegen den Gegner“, freut sich Marcel Hoffmann über die gestiegene Dominanz in der Abwehr. Die erstmal vom Gegner bezwungen werden muss. Und im Angriff verfügt man über eine bemerkenswerte Qualität.

Erlinghausener Offensivpower

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Und gerade jene Defensive wird am Sonntag viel Arbeit bekommen, sind die Erlinghausener doch bekannt für ihren offensiven Fußball. „Wir haben Respekt vor Erlinghausen, aber wir können auch Fußballspielen. Ich bin sehr stolz darauf, wie sich meine Mannschaft entwickelt hat“, sagt Mendens Trainer Kevin Hines vor dem Gastspiel des Heimatvereines von „Aki“ Watzke, dem Geschäftsführer von Borussia Dortmund und Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes.

Aber der Klub aus dem Vorort von Marsberg ist mehr als der bekannte Dortmunder Funktionär. Sie haben - wie bereits erwähnt - auch zahlreiche gute Fußballer in ihren Reihen. Allen voran Bilal Akgüvercin, einem der vielleicht besten Fußballer aus der Staffel 2. Der technisch starke Linksfuß hat in dieser Spielzeit schon 14 Tore erzielt. „Erlinghausen ist mehr als nur Bilal“, legt Kevin Hines bei der These gleich sein Veto ein. Es gibt da zum Beispiel auch noch Pascal Raulf - der Angreifer war in dieser Spielzeit schon achtmal erfolgreich. Mendens Moritz Kickermann kennt ihn noch aus gemeinsamen Tagen beim damaligen Oberligisten SV Lippstadt 08. Beide stiegen 2013 unter der Ägide von Daniel Farke, dem heutigen Trainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, in die Regionalliga auf.

3:1 und 1:3 im Vorjahr

Raulfs heutiger Teamkollege Sven Nartikoev hat sich bereits neunmal in die Torschützenliste eingetragen.„Rot-Weiß Erlinghausen hat zuletzt sieben Spiele in Folge gewonnen“, unterstreicht BSV-Routinier Marcel Hoffmann die hohe Wertschätzung für den sonntäglichen Gast. Somit dürften alle Voraussetzungen gegeben sein, für eine interessante Partie auf dem Kunstgrün am Oesberner Weg. „Wir haben in der vergangenen Saison ja gezeigt, dass wir auch gegen Erlinghausen gewinnen können“, erinnert Kevin Hines an den starken 3:1-Auswärtssieg im Oktober 2021. Die Reisen nach Marsberg standen bis dahin meistens unter dem Motto „außer Spesen nichts gewesen“. Beim letzten Gastspiel des Gegners im Huckenohl im Frühjahr entschied ein Fehlpass im Mittelfeld letztlich die Partie. Die Rot-Weißen revanchierten sich und behielten mit 3:1 die Oberhand.

Mit einem Sieg in Menden können die Erlinghausener den Rückstand auf den BSV verkleinern. „Wenn du oben mitspielen willst, musst du gegen die besten Mannschaften der Liga bestehen und zu denen zählt zweifellos auch der BSV Menden. Aber auch der Tabellenzweite hat Schwachstellen“, hat sich Erlinghausens Trainer Benedikt Müller bestens mit dem BSV beschäftigt.