Menden. Die Skaterhockey-Herren verpassen in der 2. Bundesliga die Play-offs. Für ihren Trainer ist das eine Enttäuschung. Daran will er jetzt arbeiten.
Seit wenigen Wochen sind die Skaterhockey-Cracks des Mendener SC Mambas aus der Off-Season raus und bereiten sich langsam auf die kommenden Spielzeit in der 2. Bundesliga Nord vor, die im März beginnen wird. Seit ein paar Tagen steht auch fest, auf welche Teams die Mannschaft von Trainer Till Linke treffen wird. Doch noch hat Linke die vergangene Spielzeit nicht ganz verdaut. Der MSC wurde nur Vierter und verpasste damit die Play-offs um den Aufstieg in die erste Bundesliga. Für die eigenen Ansprüche ist das aus Linkes Sicht viel zu wenig. Im Gespräch mit der Westfalenpost blickt er noch einmal zurück und erklärt, woran er jetzt mit seinem Team arbeiten will.
„Mit dem vierten Platz bin ich überhaupt nicht zufrieden. Wir sind eigentlich gut in die Saison gestartet. Wir haben von den ersten fünf Spielen vier gewonnen und nur eins verloren. Dann verlieren wir Mitte Mai das Derby gegen die Samurais aus Iserlohn mit 3:10. Und anschließend geraten wir in eine Talfahrt, die bis zum Ende der Spielzeit nicht mehr aufzuhalten war. Da reihte sich auf einmal Niederlage an Niederlage und das ist natürlich nicht das gewesen, was wir uns vorgestellt haben.“, erklärt der junge Coach.
Fehlende Trainingsbereitschaft
Till Linke weiß aber auch, woran es vor allem beim Mendener SC Mambas gehapert hat. Zum einen war es die erste Saison seit Beginn der Corona-Pandemie, die wieder über die volle Distanz ging. Denn zuvor gab es nur eine Kurz-Saison. Und das führte auch zu internen Problemen. „Die Saison kam uns doch sehr lang vor und dann kam es auch zu Unstimmigkeiten innerhalb des Teams. Das begann alles mit dem Derby gegen die Samurais. Danach hatten wir eine schlechte Stimmung, viele kamen dann auch nicht mehr regelmäßig zum Training. Wir hatten wirklich viele Baustellen zwischendurch, wie Verletzungen oder Sperren, sodass wir auch nie komplett waren, abgesehen von zwei Wochenenden“, sagt Linke über die Unruhe beim MSC.
Auch er nimmt sich in seiner Saisonanalyse nicht komplett aus der Schuld. Linke räumt ein, dass er den Kader bewusst klein halten wollte. Das war aus seiner Sicht im Nachhinein ein Fehler. Deshalb wird es in der kommenden Saison wieder einen breiteren Kader beim Mendener SC Mambas geben. Dabei setzt Linke verstärkt auf die Jugend. „Wir wollen die Nachwuchsspieler, die in diesem Jahr schon als Juniorenspieler bei uns mitgespielt haben, jetzt als vollwertige Herrenspieler bei uns integrieren. Viele von ihnen sind jetzt auch volljährig.“ Darüber hinaus hat Linke in der spielfreien Zeit daran gearbeitet, Zugänge zu verpflichten. „Wir werden zwei bis vier neue Spieler bekommen und wahrscheinlich zwei Spieler verlieren. Damit kann ich leben“, sagt Linke.
Arbeit an der Stimmung
Doch der junge Trainer weiß auch, dass er vor allem an dem Zusammenhalt seiner Mannschaft arbeiten muss, damit sie nicht in einen derartigen Abwärtstrend gerät, wie in der Vorsaison. „Wir müssen über die kompletten sechs Monate, die die Saison andauert, eine positive Stimmung aufrecht erhalten. Wir müssen wieder enger zusammenrücken und müssen uns auch alle wieder in die Augen schauen können. Der Spaß soll im Vordergrund stehen. Einen positiven Trend merkt man bereits jetzt schon im Training. Ich habe den Spielern aber auch klipp und klar gesagt, dass hier ab sofort keiner mehr gesetzt ist“, erklärt Linke, der die Zügel angezogen hat. Für ihn und den Mendener SC Mambas gibt es in der kommenden Saison nur ein klares Ziel. „Ich bin Sportler. Ich möchte auf jeden Fall in die Play-offs. Dafür müssen wir am Ende unter den ersten zwei Mannschaften stehen. Ich weiß, dass wir mit allen Teams mithalten können“, gibt Linke eine klare Marschroute vor. Der Mendener SC Mambas startet voraussichtlich am 18. März 2023 in die neue Saison.
Der MSC befindet sich aktuell in der individuellen Kaderfindung. Für Till Linke ist es wichtig, dass sich alle Spieler mit den Mambas identifizieren und alles für den Verein geben. „Wir haben ja eine eigene Kabine. Im Oktober mussten erst einmal alle Spieler aus dieser Kabine ausziehen. Erst wenn ich bei einem Spieler gemerkt habe, dass er Gas gibt und die Veränderung mitantreiben möchte, habe ich ihn ab diesem November wieder in die Kabine einziehen lassen“, zählt für den Coach nur 100-prozentige Bereitschaft. Ob sich das am Ende auszahlen wird und die Ziele erreicht werden, müssen die kommenden Wochen und Monate zeigen.