Lendringsen. Was war denn da los? Der Lendringser Trainer steht beim Pokal-Spiel am Rand, obwohl er gesperrt ist. Warum das möglich war.

Seitdem es im großen Fußball den „Kölner Keller“, den Videoassistenten und die kalibrierten Linien gibt, wird der Kick mit der Kunststoffkugel zur Wissenschaft. Dass aber auch eine Rote Karte für einen Trainer im kleinen Fußball für Verwirrung sorgen kann, wurde rund um das Kreispokalspiel zwischen dem BSV Lendringsen und den Sportfreunden Hüingsen bewiesen.

Folgendes war passiert: Ahmed Moala, Trainer der Kreisliga-Kicker des BSV Lendringsen, soll sich im Meisterschaftsspiel gegen Vatanspor Hemer am Sonntag, 6. November, gegenüber einem Hemeraner Spieler im Ton vergriffen haben. Der Schiedsrichter zeigte ihm daraufhin die Rote Karte - was ja seit dieser Saison für Trainer möglich ist. Diese Karte wurde vom Einzelrichter des Sportgerichtes des Iserlohner Fußballkreises mit einer Sperre von zwei Spielen geahndet.

Jugendspiele zählen nicht

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Ahmed Moala ging davon aus, dass diese Sperre - da sie personenbezogen sei - mit der Verbüßung bei zwei Jugendspielen abgegolten sei. Moala ist neben seiner Tätigkeit im Max-Becker-Sportpark auch noch Jugendtrainer beim FC Iserlohn. Diese Annahme wurde ihm zunächst von der spielleitenden Stelle des Fußballkreises Iserlohn bestätigt. Doch da lagen beide Seiten daneben.

Denn die Sperre wurde erst wirksam mit der Veröffentlichung in den Online-Medien des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen am vergangenen Freitag. Jetzt gingen die Beteiligten davon aus, dass die Sperre mit dem Pokalspiel der Lendringser gegen die Nachbarn aus Hüingsen am Freitag beginnen würde. Doch da lagen die Beteiligten zunächst falsch. Denn die Sperre gilt nach der Rechts- und Verfahrensordnung des Verbandes nur für Meisterschaftsspiele. So konnte Moala am Freitag sein Team beim Pokalsieg coachen. Und muss erst in den nächsten beiden Meisterschaftsspielen gegen den VfK Iserlohn und die SF Sümmern seine Sperre abbüßen.

Innenraumverbot und kein Kontakt zur Mannschaft

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Diese Sperre besagt, dass er bei diesen beiden Spielen den Innenraum des Sportplatzes nicht mehr betreten darf und seine Mannschaft 30 Minuten vor dem Anpfiff nicht sprechen darf. So weit so gut - zum Schluss kam noch die Frage auf: Was wäre denn, wenn der betreffende Trainer auch noch über einen Spielerpass verfügt. Könnte er dann als Spieler mitwirken?