Menden/Balve. Die App Prematch berechnet Marktwerte von Fußballerinnen und Fußballern bis in die unterste Kreisliga. Das Ergebnis ist äußerst überraschend.
Marktwerte sind im Profifußball gang und gäbe. Sie werden gerne benutzt, um bei Transferverhandlungen die entsprechende Höhe der Ablösesumme festzulegen. Mit der App „Prematch“ sind diese Marktwerte nun auch im Amateurfußball angekommen. Die App berechnet die Werte bis hinunter in die unterste Kreisliga. Das sind die wertvollsten Kicker aus Menden und Balve.
Wer ist der wertvollste Spieler in Menden und Balve? Ein Blick in die App überrascht, denn den höchsten Wert hat mit Atanasia Skoupra eine Fußballerin. Die Torjägerin des Frauenfußball-Landesligisten SV Oesbern wird in der App (Stand Samstag) mit 27.280 Euro gelistet. Die Frauenmannschaften werden von der App deutlich höher bewertet, als die Herren.
Um eine bessere Vergleichbarkeit zu haben, wurden nur die Herrenmannschaften verglichen. Die Höhe des Wertes ergibt sich zunächst aus der Spielklasse. Ein Landesliga-Spieler wird höher bewertet, als ein Kicker in der Kreisliga A. Laut den Machern der App wird der Marktwert aus Toren, bzw. bei Torhütern Gegentoren, Spielklasse, Sieg- und Einsatzquote, Einsatzminuten und Profilaufrufen berechnet. Gesehen wird ein Zeitraum von fünf Jahren. Das erklärt auch den Spieler mit dem höchsten Marktwert im Hönnetal. Die Werte verändern sich nach jedem Spieltag.
Höherklassige Erfahrung hilft
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Der ist nämlich Florian Gräwe, der beim TuS Langenholthausen kickt - aktuell abgeschlagener Tabellenletzter in der Landesliga 2. Gräwe kam jedoch erst im Sommer an den Düsterloh. Zuvor kickte er mit der SG Finnentrop/Bamenohl in der Westfalen- und Oberliga. Dadurch kommt der hohe Wert von 14.330 Euro zustande. „Gut, wenn man hört, auf welcher Grundlage die Werte berechnet werden, dann verwundert es nicht, dass Flo den höchsten Wert hat. Er hat ja in seinen jungen Jahren schon viele Erfahrungen im höherklassigen Fußball gesammelt“, zeigt sich Alexander Schmale, Sportlicher Leiter des TuS Langenholthausen, nicht überrascht von der Nachricht.
Die App selbst ist am Düsterloh (noch) kein Thema. Den Nutzen sieht Schmale auch eher skeptisch. „Die Marktwerte sind ja bei Profispielern teilweise schon sehr hanebüchen. Da kann das ja im Amateurbereich nicht mehr sein als eine Spielerei“, weiß Schmale.
Viermal BSV Menden
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Dahinter dominiert jedoch der BSV Menden. Tim Kießler (12.440 Euro), Stürmer Dominik Schäfer (12.220 Euro) und Jan Kießler (11.890 Euro) liegen dahinter recht nah beieinander.. Die App ist bislang in der Mendener Kabine kein Thema. „Ich habe mal davon gehört, dass es sowas gibt, aber bislang habe ich mich damit nicht beschäftigt. Dass ich den höchsten Marktwert haben soll, ist natürlich witzig“, sagt Kapitän Tim Kießler.
Deutlich niedriger sind die Marktwerte - logischerweise - bei den Sportfreunden Hüingsen, die in der Bezirksliga beheimatet sind. „Wertvollster“ Spieler im Ohl ist laut der App Christian Eckert mit 7860 Euro. Dahinter liegen gleichauf die ehemaligen Deilinghofer Alessandro Silvestro und Salvatore Militano mit jeweils einem errechneten Wert von 6030 Euro. „Wir haben da mal drüber gesprochen, aber ernst nimmt diese Marktwerte keiner. Ein richtiges Thema sind die in der Kabine nicht“, betont Rajan Drüppel, Spieler der Sportfreunde.
Wie ungenau die App letztlich ist, zeigt auch ein Blick auf die dargestellten Kader. So stehen beim TuS Langenholthausen beispielsweise noch Tim Rademacher und Robin Hoffmann im Aufgebot. Rademacher hat seine Laufbahn inzwischen beendet, Robin Hoffmann den Verein aus beruflichen Gründen in Richtung Hamburg verlassen. Ähnlich verhält es sich mit Robyn Schoppe bei den Sportfreunden Hüingsen, der zwar formell noch Teil des Kaders ist, aber aufgrund einer schweren Verletzung nicht (mehr) spielt.