Menden. Nachdem die Positionierung der Flutlichtmasten im neuen Stadion für Unverständnis sorgt, gibt es weitere ungeklärte Fragen.

Die Planungen des neuen Huckenohlstadions werfen einige Fragen auf. Neben der unklaren Lage rund um die Instandhaltung stoßen einige Planungen bei den Vereinen auf wenig Gegenliebe. Sie fühlen sich von Seiten der Stadt übergangen.

„Wir haben die Chance hier einen Schmuckkasten zu bauen, planen aber einen Bolzplatz“, macht Dirk Henneböhl, Vorsitzender des BSV Menden, seinem Ärger Luft. Grund für Henneböhls Unverständnis sind die Planungen der neuen Flutlichtanlage im Stadion. Einer der nur noch vier Masten soll dann so vor dem neuen Tribünendach stehen, dass Zuschauer dort nicht mehr das gesamte Spielfeld sehen können. „Die gucken vor einen Masten. Noch extremer wird das bei Leichtathletik- und Laufveranstaltungen. Beim 100 Meter-Lauf kann der Startbereich dann nicht mehr gesehen werden“, ist Henneböhl sicher, der befürchtet, dass der Stadt ein ähnlicher Fehler unterläuft wie dem Kreis beim Umbau der Kreissporthalle. „Da standen auch plötzlich Säulen im Weg und haben den Zuschauern die Sicht genommen“, weiß der Mendener Vorsitzende.

Zukunftsorientiert planen

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Das Gefühl, dass die Planungen nicht durchdacht genug waren, hegt auch Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender des Marathonclub Menden. „Das soll ein Stadion werden, das zu einem Aushängeschild für die Stadt werden kann und das die nächsten 30 oder 40 Jahre in dieser Form genutzt wird. Da verstehe ich nicht, dass man die Vereine, die das Stadion nutzen, nicht von Anfang an mit in die Planungen einbezogen hat. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, beklagt Kasselmann, der die Frage aufwirft, „was hat die Stadt in den vergangenen drei Jahren gemacht, um eine moderne und zukunftsfähige Lösung zu finden?“

Für die Flutlichtanlage hat die Stadt zunächst eine Umrüstung der bestehenden Anlage vorgesehen. „Wir haben eine Umrüstung der bestehenden Anlage auf LED-Technik vorgesehen“, erklärt Johannes Ehrlich, Pressesprecher der Stadt Menden. Bis zum nächsten Sportausschuss, der für Donnerstag, 10. November, terminiert ist, sollen alle Details zum neuen Flutlicht in der Sitzungsvorlage fixiert werden.

Seit Dezember des vergangenen Jahres ist die Tribüne am Hauptplatz gesperrt.
Seit Dezember des vergangenen Jahres ist die Tribüne am Hauptplatz gesperrt. © Dietmar Reker

Fördergelder in Millionenhöhe

Die Umrüstung des Flutlichts, das im Frühjahr komplett stillgelegt wurde, nachdem Sicherheitsbedenken aufkamen, ist Teil der Modernisierungsarbeiten, die im Stadion am Oesberner Weg umgesetzt werden sollen. Im Jahr 2019 bekam die Stadt Menden Fördergelder in Höhe von 3,29 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen on den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zugeteilt, mit denen die Baumaßnahmen im Stadion unterstützt werden. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Geld für die Sanierung noch ausreichen wird“, ist Kasselmann skeptisch, angesichts der Situation am Baumarkt.

Ein Jahr soll der Umbau dauern, mit den ersten Maßnahmen sollte eigentlich schon unmittelbar nach den Sommerferien begonnen werden, doch die Ausschreibungen für den Abriss von Geräteräumen der Vereine, fand keine Resonanz. Nun hat sich die Stadt selbst um Unternehmen gekümmert, die die Arbeiten vornehmen sollen. „Wir haben in der vergangenen Woche eine Mail bekommen, dass wir die Gerätschaften wegräumen müssen“, erklärt Kasselmann, der wie auch Dirk Henneböhl von der Mail überrumpelt wurde. Denn es fehlen die Alternativen, um die Geräte sicher zu verstauen.

Wie es nun weitergehen wird, soll im Sportausschuss diskutiert werden. Die CDU-Fraktion hat beantragt, den Tagesordnungspunkt „Huckenohl-Stadion“ auf die Tagesordnung zu setzen.