Oesbern. Bei den Oesberner Landesliga-Fußballerinnen sticht Jasmin Lino des Santos hervor. Sie ist mittlerweile sogar stellvertretende Kapitänin.

Seit knapp einer Woche weht der Wimpel des SV Oesbern auf dem Gipfel der Staffel 2 der Fußball-Landesliga der Frauen. Sechs Spiele, fünf Siege und ein Unentschieden – der Saisonstart sorgte für das brillante Zwischenergebnis. Es ist eine Entwicklung, die für den ein oder anderen im Umfeld des Klubs schon ein wenig überraschend kam. Denn im Sommer gab es am Habicht doch einen nicht gerade unerheblichen personellen Umbruch. Zumindest haben die Veränderungen gut getan und die Mannschaft konnte nach der lange verkorksten vergangenen Saison neu durchstarten.

Großer Aufwand

Einen großen Anteil am Neustart hat dabei Jasmin Lino dos Santos, die bereits im Januar dieses Jahres vom SuS Günne zum Habicht kam. Die 27-jährige Erzieherin hat eine ganz simple Erklärung für den starken Saisonstart. „Wir haben einfach einen super Zusammenhalt in der Mannschaft. Mir war schon früh klar, dass wir auf jeden Fall besser spielen werden als in der Rückrunde der vergangenen Saison. Als ich im Januar das erste Mal mittrainiert habe, war mir schnell klar, dass ich bleibe. Die Mannschaft hat einen super Charakter. Das ist für mich wie eine zweite Familie“, erklärt dos Santos. „Klar, ist das schon ein Aufwand. Doch den nehme ich für diese Mannschaft gerne in Kauf“, so Jasmin Lino dos Santos über die Fahrerei zwischen dem Wohnort in Günne an der Möhne, der Arbeitsstelle in einem Soester Kindergarten und den fußballerischen Aktivitäten am Lendringser Habicht.

Die gebürtige Portugiesin hat sich mit ihrer Art auch schon viele Sympathien am Habicht erlangt. „Sie tut der Mannschaft, ja dem Verein gut. Man sieht schnell, dass sie eine gute Fußballerin ist“, so SVÖ-Damen-Obmann Matthias Schneider über die 27-jährige, die mal in der Viererkette spielt oder als Sechser zum Einsatz kommt.

Nicht die einzige Portugiesin

Aber Jasmin Lino dos Santos ist nicht die einzige Fußballerin mit portugiesischen Wurzeln am Habicht. Zu Saisonbeginn kamen mit der 18-jährigen Ines Batista Correira und der 26-jährigen Vivien Pinto Lemos zwei weitere Fußballerinnen mit portugiesischen Hintergrund zum SV Oesbern. „Ines ist wie ich in Meschede geboren und gegen Vivien habe ich schon einige Male gespielt“, so Jasmin Lino Dos Santos. Das Trio ist für jeden Spaß zu haben. „Das ist schon ein Glücksgriff für die Mannschaft“, weiß Matthias Schneider um die positive Wirkung des gut gelaunten Trios.

Jasmin Lino Dos Santos wurde zu Saisonbeginn noch eine besondere Würdigung durch das Team zu teil. Sie wurde zur stellvertretenden Spielführerin gewählt. „Wenn ich ehrlich bin, hat mich das schon überrascht. Da ich ja noch nicht so lange in Oesbern bin. Aber es ist auch ein Zeichen, dass ich angekommen bin. Obwohl wir eigentlich keine Armbinde brauchen. Bei uns kann jeder etwas sagen“, stellt die Erzieherin den Mannschaftsgeist heraus.

Bei den Jungen herausgeragt

Interessant ist dann auch noch die Geschichte, wie sie zum Fußball kam. „Ich habe lieber immer mit den Jungs gespielt. Und irgendwann bin ich dann mit zum Fußballtraining gegangen“, erzählt die 27-jährige Fußballerin. Dass sie dort herausragte war mit der Grund, der sie in die Auswahlmannschaften des westfälischen Verbandes in Kaiserau brachte. Als Fußballerin mit einem portugiesischen Hintergrund macht sie auch keinen Hehl daraus, dass sie das fußballerische Können von Cristiano Ronaldo schätzt. „Mir gefällt seine Art zu spielen. Und ich finde das soziale Engagement von ihm toll“, erzählt die SVÖ-Kickerin.

Allerdings gefallen ihr auch die Auftritte der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. „Die haben wie ich immer Spaß in den Backen“, so Jasmin Lino Dos Santos lachend. Generell ist sie ein positiv denkender Mensch. Ein Grund, warum sie beim SV Oesbern angekommen ist.