Menden. Was für ein tolles Handball-Wochenende: Der Sauerlandcup hat auch in seiner 31. Auflage nichts von seiner Faszination verloren.
Der Wanderpokal für den Sieger beim Sauerlandcup der SG Menden Sauerland hat eine neue Heimat gefunden. Der Handewitter SV sicherte sich am Sonntagabend den Gesamtsieg beim traditionsreichen Handballturnier für die männliche und weiblichen A- und B-Jugend. Ein Jahr lang wird der nagelneue Pokal - auf der alten Trophäe war kein Platz mehr für weitere Titelträger - nun das Vereinsheim des Klubs aus dem 11.500 Einwohner großen Ort in Schleswig-Holstein verschönern.
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Aber Gewinner waren an diesem Wochenende nicht nur die weibliche A- und B-Jugend des Klubs aus dem Kreis Schleswig/Flensburg, sondern alle Freunde des hochklassigen Jugendhandballs. „Wir sind hochzufrieden. Das war eine sehr tolle Veranstaltung - wir haben einen richtig guten Sommercup erlebt“, war Frank Schlücking, der Vorsitzende der SG Menden Sauerland, hochzufrieden mit dem Verlauf des Turnieres.
„Ein ganz großer Dank gilt allen Helfern. Ohne euch wäre das nicht möglich“, verneigte sich der Leitwolf vor allen Mitstreitern. Fast 250 Personen stellten sich an diesem Wochenende in den Dienst für den Sauerlandcup. Mark Schober, der Aufsichtsratsvorsitzende des Deutschen Handballbundes, verfolgte am Sonntag die Finalspiele in der Kreissporthalle. „Ich bin zwar nicht zum ersten Mal in Menden, aber erstmals beim Sauerlandcup. Die Teilnehmerliste spricht für die hohe Qualität des Turnieres“, lobt der DHB-Aufsichtsratchef anerkennend in Richtung des Ausrichters.
Niveau ist auf Vor-Corona-Stand
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Der Sauerlandcup 2022 hat durch das qualitativ hochklassige Teilnehmerfeld schon wieder das Niveau aus Vor-Corona-Zeiten erreicht. „Für uns ist das die beste Standortbestimmung. Wir kommen immer wieder gerne“, betont Vincent Marohn, Trainer des TSV Burgdorf, dem Sieger bei der männlichen A- Jugend. „Es hat viele enge Spiele gegeben“, sah auch Hendrik Hell, Trainer des THW Kiel, Sieger bei der männlichen B-Jugend. Und Svea Lundelius mochte ihr Glück - und das ihrer weiblichen B-Jugend des Handewitter SV - gar nicht fassen. „Wir hatten in dieser Woche überlegt, noch abzusagen. Da einige Spielerinnen verletzt sind und wir auch noch unsere A-Jugend unterstützen mussten. So sind wir mit einem kleinen Kader angetreten, der dann über sich hinaus gewachsen ist“, war der Trainerin der Stolz auf ihre Mädels anzumerken.
Wobei sich der neue Sauerlandcupsieger auf die Mädchen der weiblichen B-Jugend als Sieger ihrer Altersklasse und auf die weibliche A- Jugend verlassen konnte. Die war nur im Finale gegen den BSV Sachsen Zwickau chancenlos.
Die Finalspiele im Überblick: Weibliche B-Jugend: Handewitter SV - Turnerschaft St. Tönis 13:12 (6:6). Diese Partie war bis zur letzten Minute richtig umkämpft. Denn beide Mannschaften schenkten sich nichts - Handewitt hatte am Ende das nötige Glück. „Die Mädels haben sich von Spiel zu Spiel gesteigert“, freute sich Handewitts Trainerin Svea Lundelis über den Erfolg.
Männliche B-Jugend: THW Kiel - TSV Bayer Dormagen 21:20 n. Siebenmeterschießen (17:17/7:8). „Das war ein richtiges Jugendspiel. Da war alles drin. Kampf, Leidenschaft, Emotionen. Mal waren wir vorne dran, dann war es Dormagen. Die haben das richtig gut gemacht. Das Siebenmeterwerfen ist dann auch schon Glück“, freute sich Hendrik Hell vom THW Kiel über den Sieg. „Das wird uns hoffentlich Schwung für die Saison geben“, hofft der Kieler.
Weibliche A-Jugend: Handewitter SV - BSV Sachsen Zwickau 17:22 (6:11). In diesen Spiel waren die Mädchen aus Handewitt chancenlos. Die Mannschaft aus Zwickau spielte konsequent ihren Matchplan herunter und ließ sich von nichts vom Weg abbringen. „Wir sind ohne Niederlage durch das Turnier gekommen. Und sind sehr breit aufgestellt gewesen. Wir waren das erste Mal hier, es lohnt sich“, resümiert BSV-Trainerin Susann Tautenhahn.
Männliche A-Jugend: HC Bergische Panther - TSV Burgdorf 15:20 (6:8). Der HC Bergische Panther war für viele Experten eine der positiven Überraschungen. Denn die Mannschaft um den spielstarken Mittelmann Malte Wolfram und den Rückraum-Akteur Joe Ballmann wusste im Turnierverlauf zu überzeugen. Doch scheinbar hatte man bis zum Finale alle Möglichkeiten ausgereizt. Der TSV Burgdorf hatte mehr zuzulegen und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein.