Menden. Mit dem Turniersieg beim Kronen-Cup haben die Handballer der SG Menden Sauerland ein Erfolgserlebnis gefeiert. Die Vorbereitung ist bislang hart.
Die Luft wurde am Ende knapp, aber am Gesamtergebnis sollte sich nichts ändern: Die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland gewinnen den prestigeträchtigen Kronen-Cup bei Westfalia Hombruch. Nach harter Vorbereitung ein erster kleiner Erfolg für die Wölfe.
Der Abstieg ist abgehakt. Nun fließen die Schweißtropfen beim Training und rauchen die Köpfe bei taktischen Analysen. Neu-Trainer Andy Palm versucht, seine Spielphilosophie bei den Handballern aus der Hönnestadt zu implementieren. „Es ist nicht immer einfach, wenn ein neuer Trainer mit neuen Ideen kommt. Aber die Jungs ziehen super mit. Ich würde sagen, dass wir zu 75 Prozent schon da sind, wo wir hinwollen. Die letzten drei Wochen waren sehr hart, es gab keinen Regenerationstag. Wenn wir nicht in der Halle trainiert haben, waren wir draußen und haben Zeitläufe gemacht. Beschwerden gab es keine und mein Eindruck von der Mannschaft ist sehr gut. Die Jungs verstehen sich untereinander und ich finde auch die Chemie zwischen mir und der Mannschaft passt“, lobt Andy Palm die ersten Wochen der Vorbereitung mit seiner stark verjüngten Mannschaft.
„Einfache Tore machen“
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Vor allem auf eines will Palm Wert legen. „Wir müssen in der Meisterschaft lernen, die einfachen Tore zu machen. Das nervt den Gegner und kann bei vielen Spielen den Ausschlag geben“, weiß der 34-Jährige. Dabei sind vor allem die Außenspieler gefordert. „Auf den Außen besitzen wir ein sehr gutes Tempo.“
Bis jetzt sind die Wölfe auch von Verletzungen verschont geblieben. „Da haben wir bis jetzt Glück gehabt. Aber am Sonntagabend hat man auch gemerkt, dass die Jungs jetzt mal eine Pause benötigen, sonst wäre die Verletzungsgefahr bei dem ein oder anderen groß gewesen“, dosiert Palm das Training nun. Am Wochenende gibt es beim Trainingslager in Menden noch einmal eine Belastungsspitze.
Weitere Testspiele inklusive. „Wir nehmen an einem Turnier in Longerich teil. Das wird ein richtiger Prüfstein gegen einen Drittligisten und dem luxemburgischen Meister“, freut sich Palm auf das Wochenende. Auch am darauf folgendem Wochenende des Sauerland-Cups sind die Wölfe aktiv. Sie bestreiten am Freitagabend in der ausverkauften Walramhalle das Eröffnungsspiel gegen einen Oberligisten vom Niederrhein.
Tim Brand zurück im Training
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Wieder im Training dabei ist seit einigen Wochen auch wieder Tim Brand. Das Rückraum-Ass hatte sich bekanntlich im vergangenen Dezember im Heimspiel gegen Leichlinger TV das Kreuzband gerissen. „Er ist langsam wieder eingestiegen, natürlich noch sehr dosiert. Wir steigern in den kommenden Wochen die Intensität. Aber bevor er wieder spielen kann, wird es noch dauern“, gesteht Andy Palm. In den Testspielen wird er nicht zum Einsatz kommen. „Wenn er dann unter Adrenalin steht, ist das zu gefährlich. Tim ist ein wichtiger Spieler für uns, der unser Spiel unberechenbarer machen wird. Deshalb sind wir vorsichtig“, erklärt Andy Palm.
Am vergangenen Wochenende beim Kronen-Cup in Dortmund gab es die ersten richtigen Härtetests. „Es war wichtig mal einen Eindruck zu bekommen, wie die anderen Oberligisten spielen. Unsere Vermutung war, dass in der Dritten Liga eher aufs taktische Wert gelegt wird und in der Oberliga eher Tempo-Handball gespielt wird“, skizziert Palm. In der Westfalenmetropole legte seine Mannschaft einen Durchmarsch hin. Im ersten Spiel gegen Gastgeber Hombruch gab es noch einen knappen Sieg. „Da hat man den Jungs angemerkt, dass sie sich erst noch reinsteigern mussten, aber im zweiten Spiel gegen den ASC Dortmund lief es bereits besser“, betont Palm.
Fünf-Tore-Rückstand aufgeholt
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Gegen die Aplerbecker wurde mit sieben Toren Unterschied gewonnen. Gegen Villigst-Ergste wurde das letzte Vorrundenspiel ebenfalls gewonnen. „Da haben wir ein gutes Kreis- und Druckspiel gezeigt“, lobt der Belgier. Im Halbfinale gegen Westfalia Herne wurde es dann spannend. „Wir haben nach zehn Minuten mit fünf Toren zurückgelegen, aber die Jungs haben Moral bewiesen und sich noch ein Unentschieden erkämpft“, erklärt Palm. Im Siebenmeterwerfen setzten sich die Wölfe letztlich durch. „Da hat die Mannschaft Charakter gezeigt. Mich hat gefreut, dass auch die jungen Spieler in dieser Situation Verantwortung übernommen haben“, resümiert Palm.
Im Finale gegen den Ligarivalen TuS Bommern reichte es am Ende zum Turniersieg, auch, wenn die Kräfte langsam schwanden. „Da haben wir sehr kontrolliert gespielt“, lobt Palm, der in der vergangenen Saison noch beim Oberligisten TuS Derschlag an der Seitenlinie stand.
Massenabstieg droht
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Bevor die Vorbereitung auf die Zielgerade einbiegt, kann Andy Palm bereits das Leistungsvermögen seiner Mannschaft einschätzen. „Wir müssen schnell Punkte sammeln, um uns von den Abstiegsplätzen fernzuhalten. Wenn alles schlecht läuft, können ja bis zu zehn Mannschaften aus der Liga absteigen. Das wäre schon eine Menge“, weiß Andy Palm, dass die Oberliga ihre Tücken hat.
Mindestens fünf Absteiger hat der Handballverband Westfalen vorgesehen. Je nach den Entwicklungen in der Dritten Liga kann diese Zahl dann noch weiter steigen.