Menden/Balve. Dirk Potthöfer übernimmt die Liga von Ernst Moos. Zum Einstand gibt es eine erstaunliche Statistik.
Ein frischer Wind weht durch die alt-ehrwürdige Landesliga 2. Seit dem Staffeltag, der nun im Klubhaus des Meisters SC Obersprockhövel stattfand, hat die Spielklasse, in der auch der BSV Menden und der TuS Langenholthausen um Punkte kicken, einen neuen Herrn.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten als Staffelleiter hat der Siegerländer Ernst Moos die Verantwortung abgegeben und in die Hände seines Nachfolgers gelegt. Der heißt Dirk Potthöfer und ist im Hönnetal bestens bekannt als Staffelleiter der „Bundesliga des Sauerlandes“, der Bezirksliga 4. In dieser Saison wird der Mescheder noch beide Ligen unter seiner Obhut haben, ab dem kommenden Jahr kümmert er sich nur noch um die Landesliga 2. Eine Staffel, auf die Potthöfer, der für sein großes Engagement bekannt ist, große Lust hat.
Ewige Tabelle erstellt
Wie groß, das zeigte sich bereits beim Staffeltag. „Dirk Potthöfer hat sich die Arbeit gemacht und eine Ewige Tabelle der Landesliga 2 ausgerechnet. Das hat es noch nie gegeben“, staunte Andreas Aßhoff, Geschäftsführer des TuS Langenholthausen. Von 1946 bis 2022 hat Potthöfer die Archive gewälzt und alles zusammengestellt. 162 Mannschaften haben in diesen 76 Jahren in der Liga, die einst die zweithöchste Amateurspielklasse war, gespielt.
In dieser Tabelle wird der BSV Menden auf Platz sieben geführt. In 23 Landesligajahren sammelte der Verein 1008 Punkte und wurde einmal Meister. Der SuS Menden, einer der Stammvereine des heutigen BSV, steht auf Platz 19 mit einer Verweildauer von 15 Jahren, in denen 709 Punkte und zwei Meisterschaften gefeiert wurden. Spitzenreiter ist übrigens der TuS Sundern, der in 33 Jahren Mitgliedschaft in der Staffel 2 dreimal in die Westfalenliga aufstieg und dabei 1537 Punkte holte. Mit 102 Punkten Vorsprung liegen die Sunderner noch vor der FSV Werdohl, die dieses Jahr in der Bezirksliga spielt.
Hoher Besuch zum Abschied
Doch bevor Potthöfer in Amt und Würden eingeführt wurde, hieß es erst einmal Abschied nehmen. „Ernst Moos hat sich noch einmal bei allen bedankt und einen Rückblick auf die vergangene Saison gehalten. Danach wurden sehr viele Geschenke ausgetauscht“, erklärt Aßhoff. Zahlreiche Kreisvorsitzende aus Südwestfalen und Weggefährten waren gekommen, um Ernst Moos in den Ruhestand zu verabschieden. Auch Reinhold Spohn, Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses in Kaiserau, kam persönlich vorbei, um Moos für seine geleistete Arbeit zu danken.
Obligatorisch war auch noch die Meisterehrung für den SC Obersprockhövel. „Die sind verdient Meister geworden“, weiß der Geschäftsführer vom Düsterloh. Gleichzeitig waren die Staffeltag-Gastgeber auch noch die fairste Mannschaft der Liga.
Fünf Auswechselungen, mehr Freiheiten für Torhüter
Einige Änderungen werden auf die Fußballer in der kommenden Saison zukommen - auch darüber wurde gesprochen. Entscheidend werden diese aber nicht sein. So dürfen die Vereine zukünftig - wie in der Bundesliga bereits länger üblich - nun fünf Spieler auswechseln. Anders als in der Bundesliga in bis zu fünf Wechselfenstern (in der Bundesliga sind nur drei Wechselfenster erlaubt). Eine weitere Änderung betrifft den Torhüter. Der muss beim Elfmeter nur noch einen Fuß auf der Torlinie haben, nicht mehr beide wie bisher.
Ansonsten geht der Blick auch der heimischen Vereine in Richtung des 14. August. Dann startet die neue Spielzeit, die sportlich herausfordernd wird -sowohl für den BSV Menden, als auch für den TuS Langenholthausen. „Es gibt fünf Absteiger, das ist schonmal eine Hausnummer. Die Liga wird sehr stark werden. Wenn man sich die vier Aufsteiger anguckt, die haben ja allesamt eine so starke Saison gespielt, wie wir damals“, hat Andreas Aßhoff höchsten Respekt vor den Leistungen der Aufsteiger SV Schmallenberg/Fredeburg, Germania Salchendorf, Kiersper SC und Westfalia Soest.